(sist/ah) - Frauen ist sie ein Dorn im Auge: Die berühmte biologische Uhr, die unausweichlich zu ticken beginnt, wenn man mit Ende 30 noch keine Kinder in die Welt gesetzt hat. Spätestens, wenn die Menopause einsetzt, ist der Babyzug endgültig abgefahren – zumindest für alle, die auf natürliche Weise schwanger werden wollen. Wie ungerecht, schließlich können Männer bis ins hohe Alter Kinder zeugen. Theoretisch. Denn eine Studie enthüllt: Auch bei ihnen fängt die biologische Uhr ab 41 ganz laut an zu ticken.

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Für die Studie, die auf der Jahreskonferenz der American Society for Reproductive Medicine vorgestellt wurde, untersuchten Forscher 570 In-Vitro-Behandlungen. Dabei wurden die Spermien des Mannes gespendeten Eizellen zugeführt. Weil diese von jungen, gesunden Frauen stammten, konnten die Wissenschaftler bei einer missglückten Befruchtung ausschließen, dass das Alter der Frau dafür eine Rolle spielte.

Das Ergebnis der Forscher war eindeutig: Ab einem Alter von 41 Jahren sank die männliche Fruchtbarkeit drastisch: Jährlich nahm sie um sieben Prozent ab. 45-jährige Patienten wurden laut Studie nur in 35 Prozent der Fälle Vater.

Paula Fettback, Wissenschaftlerin am Huntington Zentrum für Reproduktionsmedizin in Brasilien und Leiterin der Studie, bekräftigt: "Männer haben auch eine biologische Uhr. Es ist nicht die gleiche wie bei Frauen, aber sie können nicht ewig warten, um Kinder zu bekommen."

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