Sommerzeit ist Eiszeit! In den warmen Monaten greifen viele gerne zur italienischen Süßspeise. Der Auswahl sind dabei kaum Grenzen gesetzt, denn das Angebot ist riesig. Wir haben drei verschiedene Eiserlebnisse getestet und erklären Ihnen, wo das Preis-Leistungsverhältnis am besten ist, bei welchem Supermarkteis der Tropffaktor besonders hoch ist und wie Sie mit Eis sogar eine mögliche Schwangerschaft feststellen können.
Die etwas andere Eisdiele
Ein Eiserlebnis der besonderen Art gibt es beim "verrückten Eismacher". Hier werden neben etwas ausgefalleneren Varianten wie Walnuss-Feige und Erdbeer-Pfeffer-Minze auch ungewöhnliche Sorten wie Bier, Dattel mit Speck und Frischkäse sowie der "Schwangerschaftstest" angeboten. Über 350 Sorten hat Matthias Münz bereits hergestellt, darunter beispielsweise Döner, Sauerkraut sowie Curry- und Weißwurst. Aber auch für die Freunde der süßen Schleckereien gibt es unter anderem mit dem Ü-Ei, Oreo und Baci ausreichend Auswahl.
Achterbahnfahrt der Sinneseindrücke
Auch vom Ambiente her unterscheidet sich der "verrückte Eismacher" von gewöhnlichen Eisdielen. Das Konzept des Eisladens ist dem Märchen "Alice im Wunderland" nachempfunden und neben raumhohen Malereien finden sich noch andere Anspielungen: Die Tische sind große Fliegenpilze und der Inhaber Matthias Münz tritt frei nach dem verrückten Hutmacher mit rosa Hemd und Zylinder auf. Mit entspanntem Eisgenuss hat dieses Dauerfeuer der Reize wenig zu tun, aber die Eisdiele heißt ja auch nicht "Der entspannte Eismacher".
Geschmack
Bei seinen Eissorten legt er viel Wert auf die Verwendung von Originalzutaten und kommt ohne künstliche Stoffe aus. Das kostet Zeit, wie Münz zugibt, denn es ist viel Kleinarbeit, die richtige Zusammensetzung der Zutaten herauszufinden. Dafür ist der Geschmack authentisch. Die Verköstigung beginnt harmlos mit einem Erdbeer-Pfeffer-Minz-Eis, das durch die Minze und den Pfeffer einen angenehm erfrischenden und nachhaltigen Geschmack hinterlässt. Auch Walnuss-Feige weiß durch das kräftige Aroma zu überzeugen und wider Erwarten ergänzen sich beide Geschmacksrichtungen hervorragend.
Dattel-Speck-Frischkäse-Eis eröffnet das Kapitel der kulinarischen Abenteuerfahrt mit dem typischen milchig-zuckrigen Eisgeschmack, bevor sich nach und nach die anderen drei Zutaten dazugesellen. Besonders der Speck sticht dabei angenehm markant hervor. Ähnlich verhält es sich mit dem Radler-Eis, das zwar wie Zitroneneis aussieht, aber mit einem Alkoholgehalt von 2,2% nicht kindergerecht ist. Auch hier überzeugt der authentische Geschmack, obwohl er nicht so stark ausgeprägt ist wie der des Specks zuvor.
Der "Schwangerschaftstest" ist nochmal eine Herausforderung, denn schon die Hauptzutaten Essiggurke und Nutella passen nicht zusammen. "Je besser es schmeckt, desto wahrscheinlicher ist eine Schwangerschaft", erklärt Matthias Münz grinsend die eigentümliche Kreation. Zum Glück überwiegt der Nutella-Anteil gegenüber dem sauren Gurkenaroma.
Preis
Eine Kugel kostet beim "verrückten Eismacher" 1,30 Euro, allerdings spart man bei mehreren Kugeln, da die Preise gestaffelt sind. So zahlt der Kunde für zwei Kugeln 2,50 und für jede weitere Kugel nur einen Euro mehr. Spezialfälle wie das Speck-Dattel-Frischkäse-Eis sind etwas anspruchsvoller in der Herstellung und kosten daher zwei Euro pro Kugel. Allerdings kann man den geschmacklichen Überraschungsangriff vorher mit einem Probelöffel antesten und bekommt auch eine ordentliche Portion, die das Preis-Leistungsverhältnis wieder ins Gleichgewicht bringt.
Fazit
Ein Besuch beim "verrückten Eismacher" ist so gar nicht wie der in anderen Eisdielen. Wer sich an den Gedanken gewöhnen kann, auch mal etwas deftiges in Eisform zu sich zu nehmen, kann dem ausgefallenen Konzept bedenkenlos eine Chance geben, die Portionen sind für den Preis in Ordnung, der Service freundlich und das Erlebnis garantiert einzigartig.
Die Standardsorten
Unsere klassische Test-Eisdiele nach italienischem Vorbild liegt direkt an einer mehrspurigen Straße. Die zugehörigen Sitzgelegenheiten wirken da wenig einladend, sind allerdings trotzdem gut besetzt. Zum Glück liegt nur wenige Meter von der Eisdiele entfernt ein weiträumiger Platz mit einladenden Bänken und für Kraftfahrzeuge nicht zugänglich.
Geschmack
Mit den Standardsorten Vanille, Zitrone und Schokolade macht man im Regelfall wenig falsch. Aufpassen sollte man nur auf eine Herstellung, die den authentischen Geschmack garantiert. Der Vanillegeschmack kann zum Beispiel auch synthetisch oder chemisch hergestellt werden. Die Eisdiele gibt auf der Homepage lediglich an, nach traditionellen und neuen Rezepten herzustellen, auf Konservierungsstoffe gänzlich zu verzichten und jeden Tag frisch zu produzieren, was in Anbetracht der Schlange vor der Eisdiele auch unvermeidbar erscheint. Und die Frische macht sich durch einen kräftigen und natürlichen Geschmack bemerkbar. Vanille und Zitrone haben außerdem eine sehr cremige Konsistenz, die das Eis sanft auf der Zunge schmelzen lässt. Das Schokoladeneis ist deutlich fester und zergeht nur langsam im Mund. Dafür hat man länger etwas davon.
Der große Aha-Effekt bleibt bei den Standardsorten zwar aus, aber man weiß, was man bekommt und die Chancen auf eine unangenehme Überraschung sind auf ein Minimum reduziert.
Preis
Die teureren Zutaten zwingen die Eishersteller fast jährlich zur Preiserhöhung. Für die Kugel Eis sind inzwischen auch gerne mal einen Euro und mehr fällig. Mit 1,20 Euro pro Kugel (die auch nicht übermäßig groß ausfällt) macht auch die klassische Eisdiele keine Ausnahme. Die zentrale Lage und die zu erwartenden Mengen an Kunden tun ihr übriges zur Preisgestaltung. Aber auch hier gibt es ein Rabbatsystem: So zahlt man für zwei Kugeln 2,30 Euro und einen Euro mehr für jede weitere Kugel.
Fazit
In der Standard-Eisdiele nach italienischem Vorbild kann man nur selten überrascht werden. Die Portion fällt für den Preis zwar wenig üppig aus, dafür erhält man ein mehr als solides Geschmackserlebnis und das klassische Eisdielenfeeling.
Die Supermarktsorten
Wer nach der Arbeit sowieso schon im Supermarkt ist, greift vor allem im Sommer gerne auch einmal in die Eistruhe, um sich den Feierabend zu versüßen. Blöderweise muss das Eis aber auch schnell gegessen werden, denn der Genuss kann durch den Schmelzvorgang massiv gestört werden. Dementsprechend hektisch ist der Verzehrvorgang und echte Entspannung mag dabei nicht aufkommen. Hier ist das Verspeisen eher zweckmäßig und dient meist dem schnellen Genuss. Aber auch in anderer Hinsicht unterscheiden sich beliebte Supermarkt-Eissorten von ihren gekühlten Kollegen aus der Eisdiele.
Geschmack
"Magnum" steht seit vielen Jahren für abwechslungsreiche Geschmackserlebnisse. Der Schokomantel, der das markante Knacken verursacht, bewahrt das Eis auch etwas länger vor unerwünschtem Tropfen. Dafür ist die Geschmacksintensität wenig ausgeprägt, der Vanillegeschmack tritt bei Weitem nicht so stark hervor wie bei der hauseigenen Herstellung der Eisdiele. Bei industriell hergestellter Massenware müssen geschmacklich wohl generell Abstriche gemacht werden. Mit 280 kcal pro Eis ist das "Magnum" auch nicht unbedingt ein Leichtgewicht.
Das Orangeneis "Capri" am Stiel kommt erfrischend unaufgeregt daher und ist laut Verpackung "reich an Fruchtsaft". Auf Fruchtfleisch haben die Hersteller verzichtet. Capri-Eis besteht im Wesentlichen aus gefrorenem Orangensaft, und so schmeckt es auch. Weil es viel Wasser enthält, wirkt es im Mund eher wie ein Eiswürfel und kühlt mehr als es sättigt. Besonders geeignet ist es also für Eisfans, die auf die schlanke Linie achten. Aber Capri-Eis hat auch seine Tücken! Es schmilzt besonders schnell, weshalb es sich empfiehlt, rundum zu schlecken – und nicht nur oben.
"Cornetto Erdbeere" hat im Hinblick auf das Tropfverhalten einen Vorteil gegenüber seinen Mitstreitern aus dem Supermarkt: Es kommt in einer handlichen Waffel. Allerdings gibt es deutlichen Punktabzug für den künstlichen Erdbeergeschmack und die geringe Menge. Letzteres und die Waffel machen das "Cornetto" allerdings zu einem geeigneten Eis für Kinder. Auch im Auto lässt sich das Eis deutlich entspannter essen. Und mit knapp 200 kcal kann man sich die Hauptspeise davor auch schon fast wieder sparen.
Preis
Mit stolzen 1,80 Euro liegt "Magnum" in dieser Kategorie natürlich weit vorne, allerdings bekommt man dafür auch die Menge von ungefähr zwei Kugeln aus der Eisdiele. "Cornetto Erdbeere" liegt mit 1,50 Euro nur knapp darunter, rechtfertigt seinen Preis aber auch durch den Schokorand an der Waffel und das daraus resultierende dreifache Geschmackserlebnis mit Sahne und Erdbeere. "Capri" ist mit 80 Cent deutlich günstiger und liegt damit im Preis-Mengen-Verhältnis ganz vorne. Dafür ist das Geschmackserlebnis weniger abwechslungsreich.
Fazit
Das günstigste Produkt ist der lachende Dritte bei den Supermarkt-Eissorten, denn "Capri" schlägt mit nur 80 Cent zu Buche und hat darüber hinaus die wenigsten Kalorien. Dafür schmilzt es deutlich schneller als andere Eissorten. Es empfiehlt sich also ein schneller Verzehr.
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