Schon im frühen Kindesalter wird uns beigebracht, viel Obst und Gemüse zu essen, weil sie wichtig für unsere Gesundheit sind. Nun belegt auch eine neue Studie, warum gerade der Apfel so gesund ist – und warum es nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll ist, auf Bio-Produkte zurückzugreifen.

Mehr Gesundheitsthemen finden Sie hier

"An apple a day keeps the doctor away" - dieser Spruch kommt wirklich nicht von ungefähr. Denn Äpfel enthalten nicht nur viele Vitamine und Mineralstoffe und beeinflussen die Verdauung positiv. Dass die Früchtchen noch viel mehr können, haben nun Forscher der Technischen Universität Graz bewiesen.

Laut ihrer Studie enthält ein typischer Apfel mehr als 100 Millionen Bakterien. Was sich zunächst eher eklig anhört, ist allerdings gut für uns: "Die Bakterien, Pilze und Viren in unserer Nahrung besiedeln vorübergehend unseren Darm", erklärt Biologin Gabriele Berg, die die Studie mitbetreut hat. Einige dieser Mikroorganismen sind wichtig für die Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora. Denn: Je größer die Artenvielfalt der Bakterien im Darm, desto besser für die Gesundheit.

Darmbakterien unterstützen die Abwehrkräfte

Der Darm ist nicht nur ein Verdauungstrakt, sondern gleichzeitig das größte Immunorgan des Körpers. Das sogenannte Mikrobiom, wie die dort angesiedelte Bakteriengemeinschaft genannt wird, ist seit vielen Jahren Gegenstand intensiver Forschungen.

Wissenschaftler beginnen erst langsam, sein komplexes Zusammenspiel zu verstehen. So könnte ein gestörtes Gleichgewicht dieses mikrobiellen Ökosystems zu massiven Gesundheitsbeschwerden führen und unter anderem verantwortlich sein für Autoimmunerkrankungen oder chronische Entzündungen.

Außerdem unterstützen die Bakterien die Immunabwehr, indem sie mit eindringenden Artgenossen um Nährstoffe und Platz konkurrieren. Zusätzlich bilden die Darmbewohner antibiotisch wirkende Substanzen, womit sie schädliche Eindringlinge abwehren. Die Immunzellen im Darm werden gestärkt, sodass sie schädliche Bakterien schneller bekämpfen können. Das macht den Darm zum wichtigsten Teil unseres Immunsystems.

Wie nennen Sie das Kerngehäuse eines Apfels?
Ihre Anfrage konnte leider nicht bearbeitet werden.
  • A
    Butzen
  • B
    Apfelrest
  • C
    Krotze
  • D
    Griebsch
  • E
    Knust

Besser auf Bio-Produkte zurückgreifen - dem Darm zuliebe

Einer der stärksten Einflussfaktoren für eine gesunde Darmflora ist die Ernährung. Durch das Kochen werden für den Darm wichtige Bakterien in Lebensmitteln abgetötet. "Deshalb ist rohes Obst und Gemüse eine besonders wichtige Quelle für Mikroorganismen im Darm", so Berg im Rahmen der Studie der TU Graz.

Hotspots der Bakterien im Apfel waren laut der Forschungen die Samen und das Fruchtfleisch. Die Wissenschaftler verglichen außerdem Bio-Äpfel und konventionelle Supermarkt-Äpfel miteinander. Beide weisen eine ähnliche Anzahl an Bakterien auf. Frisch geerntete, biologisch bewirtschaftete Äpfel beherbergten im Vergleich zu konventionellen deutlich vielfältigere Bakteriengemeinschaften, erklärt die Wissenschaftlerin. Damit sei der Bio-Apfel besser - zumindest für den Darm.

Verwendete Quellen:

  • Deutsche Presse Agentur dpa
  • Bundesministerium für Gesundheit: In Form - Gesund mit guten Darmbakterien
  • Ärzte Zeitung: Darmbakterien - Wichtig für das Immunsystem
  • Frontiers in Microbiology: An Apple a Day: Which Bacteria Do We Eat With Organic and Conventional Apples?

Powergemüse: Spinat & Co. halten im Alter fit

Im Rahmen einer Studie werteten australische Forscher Daten von 1.400 Frauen über 70 aus. Die Probandinnen, die oft Spinat und Salat verzehren, zeigen eine bessere körperliche Kondition.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © atrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa