Zu salzig, zu süß oder Klümpchen in der Sauce? Wir verraten, was bei den häufigsten Kochpannen hilft, um das Essen doch noch zu retten.
Kochen ist mittlerweile schon zu einer Art Volkssport geworden. Immer mehr probieren sich als Hobbyköche hinter dem Herd, laden Freunde und Verwandte zum köstlichen Drei-Gänge-Menü zu sich nach Hause ein. Doch leider läuft in der Küche nicht immer alles glatt am perfekten Gourmet-Abend.
Nicht nur beim Ausprobieren neuer, gewagter Rezepte kann einiges schief gehen. Klümpchen in der Sauce, zu viel Salz in der Suppe oder das Fleisch verbrannt - das kann selbst einem Profikoch passieren und ist längst kein Grund, das Essen gleich in den Mülleimer zu befördern. Viele Kochpannen lassen sich nämlich schnell und leicht ausbügeln - ohne dass die Gäste etwas davon bemerken.
Wir zeigen Ihnen die häufigsten Kochfehler und verraten Ihnen einfache Tricks, mit denen Sie das Essen und den Abend retten können.
Versalzen
Salz darf an keinem Gericht fehlen - egal, ob süß oder herzhaft. Blöd nur, wenn man beim Würzen nicht merkt, wann genug ist. Versalzenes Essen kann man aber leicht retten. Wie das konkret geht, hängt dabei von der jeweiligen Speise ab.
Bei einer Suppe beispielsweise hilft es, etwas Wasser oder mehr von den "ungesalzenen" Zutaten wie etwa Gemüse hinzuzugeben. Wenn's eine Cremesuppe werden soll, kann auch eine rohe Kartoffel in die Suppe gerieben werden. Die nimmt das Salz auf und mildert so den Geschmack. Auch Reis ist ein guter "Salzsauger". Einfach ein bis zwei Esslöffel in eine Gewürzkugel oder in ein Leinensäckchen füllen und für 15 Minuten mitgaren lassen.
Ist die Sauce zu salzig geraten, können Schmand oder Sahne den Geschmack neutralisieren. Bei versalzenem Gemüse hilft etwas Zucker oder Honig. Letzterer kann übrigens auch einen versalzenen Braten retten. Einfach das Fleisch rundherum mit Honig bestreichen - das gibt eine schöne Kruste und das Salzproblem ist gelöst.
Zu süß
Wenn es wirklich einmal passiert, dass Sie Zucker und Salz verwechselt haben, hilft meist nur noch wegwerfen und von vorne beginnen. In den meisten Fällen ist zu süß geratenes Essen leider nicht mehr zu retten. Anders sieht es bei Salatsaucen aus, die ganz leicht mit Cayennepfeffer oder Zitronensaft abgemildert werden können.
Ist der Nachtisch oder Kuchenteig zu süß geraten, lässt sich dieses Problem am ehesten beheben, indem einfach die Gesamtmenge erhöht wird. Auch mit Sahne oder Joghurt lassen sich zuckersüße Desserts strecken und abmildern. Eine weitere Lösung, mit der sich die Süße neutralisieren lässt: Das Dessert mit saurem Obst wie Rhabarber oder Johannisbeeren servieren. Manchmal ist auch die Zugabe von Zitronensaft oder trockenem Wein eine Option.
Zu scharf
Wenn zu tief in die scharfe Gewürzkiste gegriffen wurde, können Joghurt, Crème fraîche, Sahne oder Milch der Speise das Feuer nehmen. Auch hier hilft das "Strecken", also die Zugabe von ungewürzten Zutaten oder das Abschmecken mit Honig oder Zucker. Weil sich die Chilischärfe, das Capsaicin, an Fett bindet, kann etwa Fleisch auch ganz einfach mit Küchenkrepp entfettet und so entschärft werden.
Wird ein asiatisches Gericht gekocht, hilft es, etwas Orangensaft, Kokosmilch oder pürierte Mango hinzuzufügen - das schmeckt gut und nimmt dem Essen die Schärfe.
Extra-Tipp: Zu pikanten Speisen immer etwas Brot reichen, das das "Nachbrennen" im Mund mildern kann.
Essen verbrannt
Beim Kochen ist Timing alles: Einmal nicht aufgepasst und schon ist das Essen angebrannt und schmeckt bitter.
Ist das Malheur beim Braten passiert, kann man die dunklen Stellen abschneiden und die Schnittfläche nachbraten. Oder Sie schneiden gleich das Fleischstück in Scheiben und richten es mit der Sauce an.
Ist Gemüse oder Reis angebrannt, sofort die "guten" Teile umfüllen. Um dem Gemüse den verbrannten Geschmack zu nehmen, ein Stück Brot oder eine geschälte Zwiebel dazu legen und nach dem Fertiggaren einfach wieder entfernen. Bei Reis hilft es, ihn kurz mit Weißwein aufzukochen - der neutralisiert.
Vorsicht ist allerdings bei Kartoffeln geboten: Sind die teilweise angebrannt, kann das penetrante Röstaroma mitunter so stark sein, dass auch der Rest nicht mehr genießbar ist. Daher also unbedingt kosten.
Fleisch zu zäh
Ist der Braten staubtrocken oder zäh wie eine Schuhsohle, wurde er möglicherweise zu schnell aufgetaut oder zu heiß gebraten beziehungsweise geschmort.
Am günstigsten ist es, das Fleisch kurz anzubraten und anschließend bei schwacher Hitze im Backofen fertig zu garen. So bleibt es am saftigsten. Auf diese Art können Sie auch versuchen, zu zäh gewordene Stücke zu retten. Dazu das Fleisch in Scheiben schneiden, in die Sauce legen und bei schwacher Temperatur für ein paar Minuten im Ofen ziehen lassen.
Hilft alles nicht mehr, bleibt nur noch der Fleischwolf, mit dem man einen Braten wenigstens noch zu Frikadellen verarbeiten kann.
Eischnee wird nicht steif
Damit der Eischnee gelingt, ist zuerst ein sauberes, fettfreies und möglichst hohes Gefäß Bedingung. Außerdem sollten die Eier sauber getrennt sein, das heißt, es dürfen sich keine Teile vom Eigelb unter das Eiweiß schummeln.
Will das Eiweiß trotzdem nicht steif werden, kann man mit einer Messerspitze Salz oder einem Spritzer Zitronensaft nachhelfen.
Aber Vorsicht: Wird der Eischnee zu lange geschlagen, kann er körnig werden. Wenn das passiert, einfach noch ein Eiweiß hinzugeben und kurz weiter schlagen bis der Eischnee wieder glatt ist.
Problemfall Sauce
Zu einem richtig guten Stück Fleisch gehört natürlich eine wohlschmeckende Sauce. Allerdings gerät die nicht immer wunschgemäß. Selbst wenn der Geschmack stimmt, macht die Konsistenz bisweilen Probleme.
Flockt die Sauce aus oder trennt sich, mit etwas kalter Butter aufmixen, eventuell vorher durch ein Sieb passieren. Ist sie zu dünn, einfach weiter reduzieren lassen; wenn es schneller gehen muss, mit Speisestärke, Saucenbinder oder einem Mehlbuttergemisch andicken.
Ist die Sauce dagegen zu dickflüssig, hilft es, sie mit Garflüssigkeit, Brühe oder Wasser zu strecken. Bei Pastasaucen empfiehlt sich die Zugabe von Nudelwasser.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.