- Sollten Frauen im gebärfähigen Alter idealerweise komplett auf den Konsum von Alkohol verzichten?
- Das empfahl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einem Entwurf des neuen Alkohol-Aktionsplans zufolge.
- Nun rudert eine Sprecherin zurück.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben keine Empfehlung gegen Alkohol für alle Frauen im gebärfähigen Alter abgegeben.
Eine Sprecherin der UN-Behörde in Genf reagierte am Donnerstag auf Medienberichte über einen Entwurf eines WHO-Aktionsplans gegen schädlichen Alkoholkonsum. Darin wird gefordert, das Bewusstsein für Risiken zu schärfen. Unter anderem gelte es, das "Trinken unter Schwangeren und Frauen im gebärfähigen Alter zu verhindern".
Diese Passage sorgte für Verwunderung in englisch- und deutschsprachigen Medien sowie für Entrüstung bei Feministinnen. Durch die öffentliche Reaktion auf diesen Satz sei klar geworden, dass er anders geschrieben war als er gemeint war, sagte eine WHO-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Es gehe nicht darum, dass Frauen für Jahrzehnte ihres Lebens abstinent bleibe sollen. Es gehe stattdessen um das Verhalten von Frauen, die vor haben schwanger zu werden, oder die gerade empfangen haben.
Alkohol birgt Risiken in ersten Wochen einer Schwangerschaft
In den ersten acht Schwangerschaftswochen, in denen sich viele Frauen noch nicht bewusst seien dass sie ein Kind erwarten, sei Alkohol ein besonders großes Risiko, erklärte die Sprecherin. Es bestehe die Gefahr des sogenannten Fetalen Alkoholsyndroms, das zu Missbildungen und Behinderungen führen kann.
Laut der Sprecherin wird der Entwurf des Aktionsplanes noch mehrfache Beratungen und Begutachtungen durchlaufen, bevor das Papier von den WHO-Mitgliedsstaaten angenommen und nächstes Jahr in der Endfassung veröffentlicht wird. © dpa
Alkoholverzicht für Frauen im gebärfähigen Alter: WHO erntet Kritik für Vorschlag
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