Der Skandal um einen Bluttest auf Brustkrebs am Uniklinikum Heidelberg zieht immer weitere Kreise: Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hat der Vorstand der Uniklinik Warnungen vor der umstrittenen PR-Kampagne für diesen Test in den Wind geschlagen.

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Die Pressesprecherin des Klinikums Heidelberg habe immer wieder Bedenken geäußert. Dies bestätigte die Sprecherin auf Anfrage der dpa. Laut dem Bericht ist zudem ein eingesetzter Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass damals nicht einmal ein Prototyp des Testverfahrens existierte.

Der Leiter der Uni-Frauenklinik, Christof Sohn, hatte den Test im Februar der Öffentlichkeit vorgestellt und als bis Ende des Jahres marktfähig angepriesen. In einer Pressemitteilung war von "einem Meilenstein in der Brustkrebsdiagnostik" die Rede.

Die Firma Heiscreen, eine Klinik-Ausgründung, sollte den Bluttest vermarkten. An dem Vorgehen gab es von medizinischen Fachgesellschaften viel Kritik: Es sei zu früh gewesen, seriöse Aussagen über den Test zu machen. Frauen würden womöglich falsche Hoffnungen gemacht.

Laut "Süddeutscher Zeitung" schrieb die Pressesprecherin des Klinikums dem Vorstand drei Tage vor der PR-Aktion im Februar dieses Jahres: "So langsam bekomme ich Bauchschmerzen."

Sie warnte demnach auch vor "weitreichenden Aussagen in einem kritischen Journalistenumfeld", obwohl "Daten und Validität" des Tests noch nicht ganz klar seien.

Ein von der Uniklinik eingesetzter Tumorbiologe, Magnus von Knebel Doeberitz, hat die Umstände der Presseerklärung geprüft und dabei laut "Süddeutsche Zeitung" festgestellt, dass es das Verfahren einer Brustkrebsfrühdiagnose über Blutproben bisher nicht gibt. Es existiere nicht einmal ein Prototyp.

In einer Stellungnahme bestätigt das Uniklinikum, die interne Kommission habe festgestellt, "dass es das in der Pressemitteilung erwähnte Verfahren bisher nicht gibt". Die Arbeit der Kommission sei allerdings noch nicht abgeschlossen.  © dpa

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