Hierzulande eine als verschwunden geltende Krankheit kehrt zurück: die Krätze. Gerade im Norden Deutschlands treten immer mehr Fälle des unangenehmen Hautleidens auf.

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Ganz ausgerottet war die Krätze doch nicht: Seit einigen Monaten tritt die parasitäre Hautkrankheit wieder gehäuft auf, zuvor besonders in Nordrhein-Westfalen.

Das Johanniter-Krankenhaus in Bonn musste vor vier Wochen deshalb sogar eine ganze Station schließen. Sowohl Patienten als auch Pflegepersonal litten an der unter anderem starken Juckreiz auslösenden Krankheit.

Der Fachterminus für die Krankheit lautet schließlich Skabies, das sich vom lateinischen "scabere" ableitet und als "kratzen" übersetzen lässt.

Nach NRW jetzt auch Norddeutschland verstärkt betroffen

Nun meldet auch das Gesundheitsamt des Kreises Stormarn in Schleswig-Holstein ein gehäuftes Auftreten der Krätze.

"Besonders betroffen sind Einrichtungen, in denen sich eine große Anzahl von Menschen aufhält, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen und Pflegeheime", heißt es in der Mitteilung. "Die Betroffenen leiden vor allem an einem starken, unstillbaren Juckreiz. Ursache ist ein Befall durch die Krätzemilbe, ein Spinnentier, das sich in die oberste Hautschicht eingräbt und so die äußerste Hautschicht befällt bzw. besiedelt."

An mangelnder Hygiene soll der Befall nicht liegen, klärt das Gesundheitsamt auf. Es sei ein Hautkontakt von mehr als zehn Minuten nötig, um die Spinnentiere von Mensch zu Mensch zu übertragen.

Die zur Behandlung nötigen Cremes und Tabletten sind derzeit wegen der Häufung der Fälle sogar stellenweise schwer zu bekommen.

Betroffene sollten sich unverzüglich beim Hausarzt vorstellen, denn der Ausschlag kann sich durch Kratzen auch eitrig entzünden.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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