Berlin (dpa) - Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für einige Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung. Denn wenn eine Erkrankung früh erkannt wird, sind die Heilungschancen in der Regel sehr viel besser. Darauf weist die Deutsche Krebsgesellschaft hin.

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Hier eine Übersicht, wer ab welchem Alter welche Ansprüche hat:

Für Frauen steht ab dem Alter von 20 Jahren jährlich eine Tast- sowie Abstrichuntersuchung vom Gebärmuttermund und -hals beim Gynäkologen an. Ab 30 kommen eine jährliche Tastuntersuchung der Brust sowie die Anleitung zur Selbstuntersuchung hinzu. Und von 50 bis einschließlich 69 Jahren bekommen sie alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammografie-Screening in einer zertifizierten Screening-Stelle.

Männer können ab dem Alter von 45 Jahren eine Inspektion und Tastuntersuchung der äußeren Geschlechtsorgane, Abtasten der Prostata sowie der dazugehörigen Lymphknoten beim Urologen in Anspruch nehmen.

Bereits als 35-Jährige können Frauen und Männer ihre Haut am ganzen Körper beim Dermatologen oder beim speziell fortgebildeten Hausarzt untersuchen lassen - den Anspruch darauf haben sie dann alle zwei Jahre. Von 50 bis einschließlich 54 Jahren stehen eine jährliche Tastuntersuchung sowie ein Test auf Blut im Stuhl beim Hausarzt oder Gastroenterologen an. Und im Alter ab 55 Jahren kann man entweder alle zwei Jahre den Test auf Blut im Stuhl machen oder alle zehn Jahre zur Darmspiegelung beim Gastroenterologen gehen.

Überlebensraten bei vielen Krebsarten verbessert

Die Überlebensraten bei vielen Krebserkrankungen verbessern sich nach Angaben eines Forschers langsam, aber kontinuierlich.

Eine spürbare Zunahme innerhalb von zehn Jahren um fünf Prozentpunkte habe es etwa bei Darmkrebs gegeben: 2011/12 hätten 65 Prozent der Patienten fünf Jahre nach der Diagnose noch gelebt, sagte Prof. Herrmann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin.

Absolute Zahlen nannte er nicht. Bei einigen Krebsarten wie Brustkrebs holten Patienten über 75 Jahre auf - was auf verbesserte Therapien schließen lasse, so Brenner. Bei anderen Arten seien wohl frühe Diagnosen Ursache der Verbesserungen.

Grundlage von Brenners Untersuchungen waren Krebsregister-Daten aus zwölf Bundesländern - gerade aus dem Süden Deutschlands mangele es aber noch an belastbaren Daten.

Rund 224 000 Menschen erlagen 2014 in Deutschland einem Krebsleiden. Für 2016 prognostizierte das Robert Koch-Institut rund 500 000 Krebsfälle in Deutschland.  © dpa

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