Menschen, die unter Langzeitfolgen einer Coronaerkrankung leiden, sind nach einer Analyse der Techniker Krankenkasse (TK) im Schnitt mehr als hundert Tage krank geschrieben.

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Bereits Long-Covid-Betroffene mit leichtem Krankheitsverlauf waren 2021 durchschnittlich 90 Tage arbeitsunfähig gemeldet, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Sonderauswertung zum TK-Gesundheitsreport hervorgeht.

Long-Covid-Betroffene, die wegen ihrer Coronainfektion mehr als sieben Tage im Krankenhaus lagen, waren im darauffolgenden Jahr im Schnitt 168 Tage krank geschrieben. Bei Menschen, die im Krankenhaus beatmet werden mussten, waren es sogar durchschnittlich 190 Tage. Über alle Krankheitsstufen hinweg lag der Schnitt laut Kassenreport bei 105 Tagen. Zum Vergleich dazu war im Schnitt jede TK-versicherte Erwerbsperson im vergangenen Jahr ganz allgemein 14,6 Tage arbeitsunfähig gemeldet.

Noch Wochen und Monate nach einer Coronaerkrankung könnten gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen. Häufige Beschwerden von Long Covid sind starke Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, extreme Müdigkeit, Kurzatmigkeit bis hin zu Muskel- und Gliederschmerzen. Auch Menschen mit einem ursprünglich leichten Verlauf einer Coronainfektion können davon betroffen sein. Basis für die Sonderauswertung zu Long Covid waren die Daten von fast 4,3 Millionen TK-versicherten Erwerbspersonen zwischen 15 und 64 Jahren.

Von den TK-versicherten Erwerbstätigen, die im Jahr 2020 eine Covid-19-Diagnose mit Virusnachweis per PCR-Test erhielten, war im Jahr 2021 knapp ein Prozent mit der Diagnose Long Covid krank geschrieben. Dieser Anteil sei relativ gering, erklärte TK-Chef Jens Baas. Es sei aber "zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer" auszugehen, auch weil wegen des vielfältigen Krankheitsbilds häufig nicht nur der erst seit November 2020 zur Verfügung stehende Diagnoseschlüssel für Post Covid genutzt werde.  © AFP

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