Die Lungenkrankheit COPD ist vielen Menschen wohl nicht bekannt, zählt aber zu den häufigsten Todesursachen. Was sind die typischen Symptome und wie sieht die Behandlung dieser unheilbaren Krankheit aus?

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COPD: Diese vier Buchstaben stehen für die sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankung (im Englischen "Chronic Obstructive Pulmonary Disease"). Je nach Stadium der Erkrankung kommen COPD-Betroffene schon bei geringer Anstrengung aus der Puste, bekommen generell schwer(er) Luft oder husten viel.

Der Grund dafür sind verengte Bronchien und/oder Schädigungen der Lunge – beides typische Merkmale bei COPD. Oft beginnt die Krankheit mit chronischen Entzündungen der Atemwege. Dadurch kann sich Narbengewebe in der Lunge bilden, das die Atemwege verengt.

Was sind COPD-Symptome?

Typisch ist laut dem Helmholtz Zentrum München die nach den Anfangsbuchstaben benannte AHA-Symptomatik:

  • Auswurf
  • Husten
  • Atembeschweren

Auch Beschwerden wie ein Engegefühl in der Brust oder eine Art Brummgeräusch beim Ausatmen sind typisch für die Erkrankung, die mehrere Untergruppen hat und in vier Schweregrade eingeteilt ist.

Was sind Risikofaktoren für COPD?

Der wohl größte Risikofaktor dafür, am COPD zu erkranken, ist das Rauchen. Allerdings gibt es auch Patientinnen und Patienten, die nie geraucht haben. Auch die genetische Veranlagung oder Schadstoffe, denen man lange etwa bei der Arbeit ausgesetzt war, können die Krankheit begünstigen.

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Wie wird COPD behandelt?

Bei der medikamentösen Behandlung der COPD geht es darum, die durch die Krankheit verengten Bronchien zu erweitern. Ein mögliches Medikament, das zum Einsatz kommt, ist Cortison, etwa zum Inhalieren. Mit einer regelmäßigen Behandlung wird bereits in frühen Stadien begonnen, um die Belastbarkeit von Patientinnen und Patienten zu optimieren, so Michael Pfeifer, ehemals Professor am Universitätsklinikum Regensburg (inzwischen im Ruhestand) in einem Video über aktuelle COPD-Behandlungsansätze.

Neben Medikamenten gibt es auch einen Behandlungsansatz, der individuell auf die Bedürfnisse Betroffener zugeschnitten ist und sich auch mit dem psychischen Wohlbefinden und dem Umgang mit der Erkrankung im Alltag beschäftigt. Auch Sport, Atem- und Sauerstofftherapien oder chirurgische Eingriffe können dabei zum Einsatz kommen. Ziel dabei ist, dem Voranschreiten der Krankheit entgegenzuwirken. Pneumologische Rehaeinrichtungen kombinieren bei COPD-Patientinnen und -Patienten oft beide Ansätze.

Wie ist die Lebenserwartung?

Die Symptome lassen sich mit Medikamenten oft lange mildern. In sehr vielen Fällen wird COPD auch erst in einem höheren Alter diagnostiziert. Die fortschreitende Lungenkrankheit gilt derzeit nicht als heilbar. Laut dem RKI zählt COPD zu den führenden Todesursachen in Deutschland und auf der ganzen Welt. Die Weltgesundheitsbehörde WHO spricht von 3,23 Millionen COPD-Todesfällen im Jahr 2019.

Was können COPD-Betroffene beachten?

Neben regelmäßigen Untersuchungen und eventueller Medikamenteneinnahme spielt auch der Lebensstil eine große Rolle. Regelmäßige Bewegung (in Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten), wenn es die Symptome zulassen, eine vitamin- und besonders kalziumreiche Ernährung (etwa mit Milchprodukten) ist ebenfalls wichtig.

Es gilt, Lungenerkrankungen zu vermeiden, weshalb Fachleute oft auch zu Corona- und Grippeimpfungen raten. Dringend empfohlen wird auch: Unbedingt komplett mit dem Rauchen aufhören.

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde Michael Pfeifer als Professor am Universitätsklinikum Regensburg bezeichnet. Richtig ist, dass er dort früher gearbeitet hat und nun im Ruhestand ist.

Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine persönliche Beratung und Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt.

Verwendete Quellen:

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