Eine aktuelle Studie weist auf die Schädlichkeit des Putzens für die Lunge hin. Anlass genug, die schädlichsten Putzmittel auszumisten.

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Der Frühjahrsputz naht und oft lautet in deutschen Haushalten die Devise: viel hilft viel. Für alles gibt es spezielle chemische Putzmittel, die sich unter der Spüle stapeln. Allerdings ist es nicht nur günstiger, auf die meisten davon zu verzichten - es ist wahrscheinlich sogar gesünder.

Eine aktuelle Studie der Universität Bergen weist darauf hin, dass Putzen sehr schädlich für die Lunge sein kann. Besonders Reinigungssprays sind ein Gefahrenherd, da Kleinstpartikel lange in der Luft schweben und so leicht eingeatmet werden können.

Statt für alles ein eigenes Putzmittel oder Spray vorrätig zu haben, lohnt es sich den Schrank auszumisten, und sich auf wenige althergebrachte Mittel zu beschränken.

Zitronensäure, Essig und Essigessenz gegen Kalk

Weißer Haushaltsessig hat in etwa einen Säuregrad von fünf Prozent, Essigessenz sogar von circa 25 Prozent. Die Essigessenz sollte, bevor sich damit putzen lässt, mit ungefähr vier Teilen Wasser verdünnt werden - dann eignet sich das Essig-Wasser-Gemisch zur Entkalkung.

Wasserhähne, Wasserkocher, Kaffeemaschine oder Spülbecken - alles lässt sich ganz einfach mit Essig reinigen. Kurz einwirken lassen, dann geht das Putzen noch leichter von der Hand. Auch Oberflächen lassen sich mit Essig säubern. Vorsicht ist bei Marmor und Naturstein geboten, die natürlicherweise Kalk enthalten. Sie werden vom Essig in Mitleidenschaft gezogen.

Essig kann auch Dichtungen oder Messingteile an Armaturen angreifen, deshalb ist es besser, dafür mit Wasser verdünnte Zitronensäure zu benutzen. Zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure auf einen Liter Wasser vertreiben Kalk genauso gut wie Essig. Die Fliesen im Badezimmer lassen sich damit auch hervorragend reinigen.

Waschsoda hilft vor allem in der Küche

Wenn es dem Fett an den Kragen gehen soll, ist Waschsoda die perfekte Alternative zu teuren Fettlösern mit Chemikalien. Töpfe, Pfannen und selbst der verkrustete Backofen lassen sich mit Waschsoda wieder von eingetrocknetem Fett befreien. Das Mittel lässt sich in Drogerien kaufen.

Am besten funktioniert das bei Pfannen und Töpfen mit einem Esslöffel Soda auf einem Liter Wasser - einkochen und einwirken lassen, auswischen, fertig. Diese Lösung wirkt auch auf Backblechen.

Da Waschsoda alkalisch ist, bekämpft es auch Bakterien, Schimmel und Gerüche. Es eignet sich hervorragend als Abflussreiniger: ein paar Esslöffel in den Abfluss, eine halbe Tasse Essig hinterherkippen und nach ein paar Minuten mit viel heißem Wasser nachspülen.

Beim Putzen mit Waschsoda sollte man allerdings darauf achten, das Pulver nicht aufstauben zu lassen und dann einzuatmen. Handschuhe tragen ist ebenso wichtig, da Waschsoda die Hände angreifen kann.

Fensterputzen ist eine Wissenschaft für sich

Schlierenfreies Fensterputzen ist leider nicht ganz einfach, ob mit industriellen Reinigungsmitteln oder ohne. Manche schwören auf Wasser mit Spiritus, allerdings greift auch dies stark die Hände an und riecht sehr intensiv.

Eine Mischung aus Essigessenz und Wasser riecht zwar auch, aber der Geruch verfliegt beim Lüften schnell wieder. Für schlierenfreies Putzen ist zudem eher entscheidend, wie die Fernster wieder getrocknet werden.

Hierfür eignen sich ganz altmodisch Zeitungspapier, oder neumodisch ein Mikrofasertuch. Auch Fensterleder und ein Fensterabzieher sollen Schlieren vermeiden. Bei Letzterem ist es wichtig, das Fenster nicht von oben nach unten, sondern von einer Seite zur anderen abzuziehen.

Egal wie Sie es angehen, wenn es nach der Studie der Universität Bergen geht, ist von einer Sprühflasche mit Glasreiniger auf jeden Fall abzuraten.


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