Allein in Deutschland allein sind rund 1,5 Millionen Menschen von der bislang unheilbaren Schuppenflechte, die auch als Psoriasis bekannt ist, betroffen. Ein Mediziner aus Ludwigshafen sieht als Verursacher der Krankheit ein Darmbakterium. Aus dieser Erkenntnis hat er eine neue Therapie entwickelt - mit ersten Erfolgen.
Auffällige, juckende Stellen am ganzen Körper – die Schuppenflechte bedeutet für die Erkrankten nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch psychisches Leiden. Es gibt viele Behandlungen, aber ganz beschwerdefrei sind die Patienten nie.
Dr. Horst Kief, Mediziner aus Ludwigshafen, will das ändern. Zusammen mit "FBM Pharma" untersuchte er einige hundert Betroffene. Das teilte das Unternehmen per Pressemitteilung mit.
Der sogenannte Kulturtransformationstest, der in Ludwigshafen entwickelt wurde, sollte einen tieferen Einblick in das Gedächtnis der körpereigenen Abwehr ermöglichen und so die Ursachen der Schuppenflechte offenlegen.
Darmbakterien als Krankheitsverursacher
Nach der Auswertung der Testergebnisse kam Dr. Kief laut Pressemitteilung zu der Erkenntnis, dass Patienten mit Psoriasis häufig eine Unverträglichkeit gegen eine Gruppe eigener Darmbakterien aufweisen. Diese sei verantwortlich für die Symptome.
Folglich könne man die Schuppenflechte behandeln, indem man gegen die Unverträglichkeit vorginge.
Auf Patienten zugeschnittene Präparate
Da die Bakterienunverträglichkeit bei jedem der untersuchten Patienten unterschiedlich ausfiel, müsse auch die Therapie individuell erfolgen und zwar nach dem sogenannten AHIT-Prinzip. Diese Therapie wurde zur Behandlung von Krankheiten entwickelt, denen eine Fehlfunktion des Immunsystems zugrunde liegt.
In den perfekt auf den Patienten zugeschnittenen Medikamenten finden sich hochwirksame Substanzen, die zur Regulierung der körpereigenen Abwehr gedacht sind. Sie werden aus dem Blut des Erkrankten gewonnen, in einem speziellen Verfahren zu pharmazeutischen Präparaten aufgearbeitet und sind deshalb besonders verträglich.
Erste Tests mit neuer Behandlung erfolgreich
Laut Dr. Kief sind bereits mehrere hundert Patienten mit Schuppenflechte auf diese Weise behandelt worden. Bei rund zwei Dritteln sei es zu Remissionen, also einer Abschwächung der Symptome, gekommen. Bei der Hälfte trat sogar eine nachhaltige und umfassende Verbesserung ein.
Während der Behandlung trete in der Regel nach zehn Wochen eine Besserung der Symptome ein. Nach wenigen Monaten seien viele der Betroffenen bereits völlig beschwerdefrei.
Es muss sich allerdings erst noch zeigen, ob die Therapie auch langfristig wirkt. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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