Normalerweise hat Müdigkeit einen ganz einfachen Grund: zu wenig Schlaf. Kommen Sie morgens allerdings nicht aus dem Bett, obwohl Sie acht oder sogar mehr Stunden geschlafen haben, kann das verschiedene Ursachen haben. Wir verraten Ihnen, welche das sind und was Sie gegen Morgenmüdigkeit tun können.
Manche Menschen kommen morgens einfach nicht in die Gänge - selbst dann, wenn sie viel geschlafen haben. Grund dafür kann beispielsweise Diabetes oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Jedoch nicht immer ist eine Krankheit die Ursache. Oft steckt ein Nährstoffmangel dahinter. Wer sich ständig müde und ausgelaugt fühlt, sollte unter Umständen seinen Eisenwert bestimmen lassen.
Müdigkeit durch einen Vitamin- und Nährstoffmangel
Besteht ein Eisenmangel, haben Sie zu wenig von dem lebenswichtigen Spurenelement im Blut. Das kann zur Folge haben, dass die roten Blutzellen den Sauerstoff nicht mehr in ausreichendem Maße zu anderen Zellen im Körper transportieren. Das wiederum kann zu einer chronischen Müdigkeit führen. Kennzeichnend für einen Eisenmangel sind außerdem Haarausfall, Konzentrationsschwäche und Blässe.
Die gleichen Beschwerden können auch bei einem Mangel an Vitamin B12 auftreten. Eindeutig feststellen lässt sich das allerdings nur, wenn ein Arzt einen Blick aufs Blutbild des Betroffenen wirft. "Grundsätzlich ist jedoch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung immer empfehlenswert", rät Dr. Jörg Putensen, Internist und Oberarzt am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg.
Zu wenig Flüssigkeit und Medikamenteneinahme
Neben einem Vitaminmangel kann auch eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr verantwortlich für die Morgenmüdigkeit sein. "Ich empfehle Dauermüden, mindestens zwei Liter pro Tag zu trinken“, so der Schlafmediziner. "Nur wenn die Zellen im Körper mit genug Flüssigkeit versorgt sind, können sie richtig funktionieren."
Bestimmte Medikamente wie beispielsweise Antihistaminika können ebenfalls schläfrig machen. Daher empfiehlt es sich, diese antiallergenen Medikamente am besten abends vor dem Schlafengehen einzunehmen.
Atemaussetzer durch nächtliches Schnarchen
Auch Schlafstörungen sind große Energieräuber. Wer schlecht einschläft oder durchschläft, fühlt sich zwangsläufig am nächsten Morgen schlapp. Ein Grund für eine solche Schlafstörung kann Schnarchen sein. Denn kommt es währenddessen immer wieder zu kurzen Atemaussetzern, erhält das Gehirn zu wenig Sauerstoff. Die Folge: Der Schlaf ist nicht mehr erholsam.
Auch ein zu niedriger Blutdruck kann der Grund für anhaltende Müdigkeit sein. Dieser macht sich nicht nur durch Abgeschlagenheit, sondern auch durch kalte Füße und Hände bemerkbar.
Zu wenig Bewegung kann dazu beitragen, dass Sie am Morgen starke Müdigkeit verspüren. Wer den ganzen Tag im Büro sitzt und sich auch in seiner Freizeit kaum bewegt, muss langfristig damit rechnen, auch generell träge zu werden.
Sieben Tipps für besseren Schlaf und ein einfacheres Aufwachen
- Unser Körper stellt sich auf einen bestimmten Schlafrhythmus ein. Gehen Sie daher idealerweise immer zur gleichen Zeit ins Bett. Nach ein paar Tagen werden Sie feststellen, dass Ihnen das Aufstehen leichter fällt.
- Rechnen Sie sich Ihre ideale Weckzeit basierend auf Ihrem Schlafrhythmus aus. Dabei können Sie sich an folgenden Richtwerten orientieren: Zwischen vier und sieben Schlafzyklen durchläuft jeder Mensch pro Nacht, jeder einzelne dauert rund 90 Minuten.
- Verbringen Sie Ihre Zeit vor dem Einschlafen nicht vor dem Bildschirm, denn Smartphone und Fernseher erzeugen künstliches Licht. Dieses hält den Körper ebenso wach wie Tageslicht. Die Folge: Es werden keine Schlafhormone ausgeschüttet.
- Lassen Sie die Rollos oder Gardinen offen. Dadurch kommt morgens das Tageslicht ins Zimmer und weckt Sie auf natürliche Weise, indem es den Körper dazu bringt, die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin einzustellen.
- Stellen Sie Ihren Wecker in einiger Entfernung zu Ihrem Bett auf. Klingelt dieser am Morgen, können Sie nicht einfach auf die Snooze-Taste drücken. Stattdessen müssen Sie aufstehen, um den Alarm auszustellen. Und sind Sie erst einmal auf den Beinen, ist die erste Hürde schon überwunden.
- Wechselduschen, Morgengymnastik oder frische Luft bringen den Kreislauf in Schwung und tragen dazu bei, den Blutdruck zu regulieren.
- Bei Schnarchen – insbesondere, wenn es unregelmäßig beziehungsweise mit Atempausen verknüpft ist – sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, gerade wenn es sich um unerholsamen Schlaf mit Tagesmüdigkeit handelt.
Verwendete Quellen:
- Ze.tt: Mit diesen Tipps bist du morgens nie mehr müde
- Merkur.de: Ausgeschlafen und trotzdem müde? So deuten Sie dieses Alarmsignal richtig
- Praxisvita.de: Warum bin ich morgens immer müde?
- Dr. Jörg Putensen, Internist und Oberarzt am Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg
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