"Ökotest" findet in Superfoods wie Açaí und Gojibeeren einen ganzen Haufen Schadstoffe. Vor allem Chiasamen seien überhaupt nicht zu empfehlen, urteilen die Tester. Nur zwei Produkte kommen über ein "befriedigend" hinaus.
Chiasamen sollen das Schlaganfallrisiko senken, Hanfsamen helfen angeblich gegen Müdigkeit und Moringablätter und Gojibeeren gelten als Geheimwaffe des Anti-Aging: Sogenannte Superfoods liegen im Trend und sind vermeintlich über die Maßen gesund.
Laut der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Ökotest" sind die Superfoods vor allem eines: "schlicht überflüssig". Insgesamt 22 Produkte nahmen sich die Tester vor und ließen sie untersuchen.
Das Ergebnis
Im Labor wurden Mineralöle, Blei und Cadmium, überhöhte Pestizidwerte und Reste des Mückenschutzmittels DEET nachgewiesen.
Mikrobiologisch seien die meisten Superfoods in Ordnung. In zwei Hanfprodukten wurde im Labor allerdings ein erhöhter Wert für Schimmelpilze festgestellt, was auf Hygienemängel in der Produktion hindeute.
In einer Gojiprobe wiesen die Tester Enterobakterien nach, die zu Durchfallerkrankungen führen können. In zwei Produkten fanden sich Hinweise auf den Keim Bacilus Cereus, der ebenfalls Verdauungsstörungen verursachen kann.
Elf Produkte fallen durch
Elf von 22 Produkten stufte "Ökotest" als "ungenügend" ein, zwei erhalten das Prädikat "mangelhaft". Die Chiasamen von Basic seinen gar "nicht verkehrsfähig", weil darin zwei hochgiftige Unkrautvernichtungsmittel nachgewiesen wurden.
Von "Ökotest" mit den Mängeln konfrontiert, nahmen sowohl Basic als auch Alnatura ihre Chiasamen-Produkte aus dem Verkauf.
Nur zwei Superfoods zu empfehlen
Die Produkttester legen Konsumenten einzig die Bio-Gojibeeren von Morgenland ("sehr gut") und das Bio-Kokosöl von Dr. Goerg ("gut") ans Herz.
Vor allem Pulver aus Gräsern, Früchten, Blättern und Algen seien oft stark mit Schadstoffen belastet. Auch die getesteten Hanf- und Chiasamen seien nicht zu empfehlen.
Das Fazit der Produkttester: Wer sich abwechslungsreich und mit regionalen Produkten ernährt, braucht keine Superfoods - und spart sich auch die teils immensen Transportwege.
Die aktuelle "Ökotest"-Ausgabe mit dem kompletten Test gibt's hier.
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