Blauer Himmel und Sonnenschein – was passt da besser, als ein Picknick in der freien Natur? Damit das kein Reinfall wird, sollte man jedoch einiges beachten. Hier unsere Tipps für dass gelungene Outdoor-Mahl...

Mehr zum Thema Gesundheit

Da hat doch vor kurzem jemand Stein und Bein geschworen, das Wort Picknick komme von "Essen picken" und "hinterher einnicken". Ist zwar irgendwie nahe liegend, stimmt aber nicht. Den meisten Quellen zufolge entstand der Begriff im 17. Jahrhundert in Frankreich, als auch die Adeligen entdeckten, was vor ihnen schon die ganze Welt wusste: ein Gaumenschmaus in der Natur ist ein himmlisches Vergnügen! Picknick ist vermutlich aus dem französischen Wort "piquer" für "aufpicken" und "nique" für "Kleinigkeit" entstanden. Hinterher einzunicken ist natürlich trotzdem erlaubt...

Picknick für Verführer – ein ganz alter Trick!

Die Einladung zu einem Picknick im Grünen ist mit Sicherheit einer der ältesten Verführungstricks der Welt. Früher ging der Vorschlag meist von den Herren aus, die so (zum Beispiel) das Herz einer Dame zu erobern wünschten. Heute funktioniert das Ganze weitgehend geschlechtsneutral. Wer verliebt ist, sucht sich ein schönes, einsames Plätzchen in der Natur, gerne an einem kleinen Bach und umgeben von duftenden Wiesenblumen...

Zumindest in so mancher TV-Romanze ist so ein Picknick der Anfang einer großen Liebe: da holt der Mann die Angebetete zum gemeinsamen Abendessen ab und schlägt spontan vor, den Restaurantbesuch gegen einen Ausflug ins Grüne zu tauschen. Die Dame reagiert zurückhaltend aber entzückt - erst recht wenn sie bemerkt, dass auf dem Rücksitz ein Korb bereitsteht und der Kopf einer in Eismanschetten gewickelten Champagnerflasche hervorlugt. Keine Frage, dass man beim ersten gemeinsamen Picknick nur das Beste auftischt: Baguette, Oliven, feinsten Käse, Parmaschinken oder hauchdünn geschnittene Salami.

Besonders raffinierte Verehrer packen außerdem Speisen ein, denen eine aphrodisische Wirkung zugeschrieben wird: Kaviar zum Beispiel oder Austern, Erdbeeren, Granatäpfel und Schokolade. Während früher nach dem köstlichen Outdoor-Mahl die Herren zur Zigarre griffen, um lästige Fliegen zu vertreiben, greift heute der Mutigere von beiden zur Autanflasche und bietet sich an, dem Anderen damit den Rücken einzureiben. Zugegeben: das duftet nicht gerade berauschend, ist aber dennoch meist ein Erfolg versprechender erster Annäherungsversuch.

Schade wäre es, wenn das Picknick ein jähes Ende finden würde, sobald die Dunkelheit hereinbricht. Und Kerzenlicht ist da nicht nur romantisch, sondern schmeichelt obendrein dem Teint und ist deshalb bei Frauen äußerst beliebt. Im Kofferraum sollte wenigstens eine kuschelige Decke auf ihren Einsatz warten und ein paar gemütliche Kissen können ebenfalls nicht schaden. Wenn jetzt nicht eklatante Fehler passieren, wie das Fehlen eines Korkenziehers oder vergessene Streichhölzer und wenn darüber hinaus keiner von beiden seine Politikverdrossenheit kundtun will und stattdessen ein Gedichtband bereit liegt, dürfte einer schönen Nacht unter dem Sternenzelt nichts mehr im Wege stehen.

Sollte es anfangen zu regnen, sollte man am besten schon so weit sein, dass die Knutscherei im Auto weiter gehen kann. Ansonsten: einen zweiten Picknick-Versuch starten und vorher unbedingt die Wetter-App auf das Smartphone laden!

Picknick mit Kindern – wie es mit Kids schön und trotzdem erholsam wird

Abgesehen vom Besuch beim Fast-Food-Restaurant, dürfte es für Kinder kaum eine schönere Form der gemeinsamen Mahlzeit geben, als das Picknick mit der ganzen Familie. Welches Kind kann einer bunten Decke mit Leckereien auf der Wiese schon widerstehen? Und wo kein richtiger Tisch ist, dürfen die sonst eingeforderten Manieren auch unter denselbigen fallen. Was kann es für Kinder Schöneres geben?

Kluge Eltern suchen sich einen Platz, der möglichst wenig oder gar nicht frequentiert wird, damit die Kinder nach dem Essen nach Herzenslust schreien und toben können. Am besten sorgt man für einen Beobachtungs-Radius, der so groß ist, dass man die Kinder zum Krachmachen ein paar hundert Meter weg schicken, aber trotzdem noch im Auge behalten kann. Keine Frage, dass man bei Kleinkindern vorher die Gegend auf mögliche Tümpel und andere Unfallquellen hin kontrolliert.

Eltern mit mehr als zwei Kindern wissen in der Regel gar nicht mehr, wie erholsam so ein Ausflug in die Natur sein kann. Wenn die Kinder in ausreichendem Abstand mit Federball, Frisbee oder Boule beschäftigt werden, hat man jedoch gute Chancen, wieder einmal in den Genuss eines solch entspannenden Erlebnisses zu kommen. Also nicht zögern und den Wagen mit Spielen, Bällen und Ersatzbällen voll laden.

Wechselkleidung für nasse oder verkleckerte T-Shirts, Klopapier für den Toilettengang hinter dem Baum und eine Zeckenzange müssen ebenfalls mit! Zu einem ungetrübten Picknick-Spaß gehören auch kleine Helferchen gegen Mückenstiche (Fenistil & Gummibärchen) sowie Sonnenmilch, die am besten schon Zuhause aufgetragen wird. Damit die Picknick-Decke nach dem Essen noch appetitlich aussieht und ohne viel Aufhebens für den nächsten Outdoor-Einsatz bereit ist, empfiehlt es sich, die Kindergarten- oder Schultrinkflaschen dabei zu haben und das Obst in mundgroßen Häppchen aus der Tupperdose zu reichen.

Was man nicht vergessen sollte – wer isst schon Eier ohne Salz?!

In einen Picknick-Korb oder –Rucksack kommt alles hinein, was gegessen, getrunken und zur Zubereitung und Einverleibung benötigt wird. Zu (alkoholischen) Getränken gehören beispielsweise alle erdenklichen Öffner – vom Korkenzieher bis zum Flaschenöffner. Wer schon einmal Sekt aus Plastikbechern getrunken hat, wird künftig auf diese Variante verzichten - selbst beim Picknick!

Das französische Baguette bricht man vielleicht noch mühelos, doch ein deutsches Bauernbrot mit knuspriger Kruste verlangt nach einem ordentlichen Messer. Löffel, Gabel und Teller gehören ebenso in jeden Picknickkorb wie Servietten und Feuchttücher. Die Eier können noch so perfekt gekocht sein: ohne den Streuer kann man gleich einpacken, denn die Dinger schmecken einfach nicht ohne Salz! Das gilt auch für alle anderen Speisen, die noch etwas Würze vertragen können: also unbedingt an Salz und Pfeffer denken!

Das Tauwasser im Gras bemerkt man in der Regel erst, wenn man eine Weile darauf gesessen hat und der Hosenboden schon völlig durchnässt ist. Der geübte Picknicker wählt deshalb eine weitgehend wasserdichte Unterlage, die von unten (und nur von unten) mit Plastik beschichtet ist. Unbedingt dabei haben sollte man außerdem Sonnencreme und eine Zeckenzange. Die kleinen Biester sind nicht zu unterschätzen, sie können allerlei Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen und beißen zu, ohne dass man es bemerkt. Wer im Gras gelegen hat, sollte daher am besten Zuhause noch einmal seinen Körper nach Zecken absuchen.

Und zu guter Letzt: wenn der Spaß vorbei ist, wird der Müll penibel aufgeräumt und in einer mitgebrachten Tüte wieder mitgenommen – aber das versteht sich ja von selbst...

Das perfekte Essen für ein Picknick: Egal ob mondän oder leger - schmecken muss es!

Schön für jedes Picknick: Sandwiches aller Art! Ob englisch mit Hähnchensalat, Frischkäse und Gurken, deftig mit Speck, Käse und Tomaten oder rustikal mit Leberwurst, Zwiebeln und Cornichons im Weiß-, Ciabatta- oder Graubrot. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Etwas aufwändiger, aber jede Mühe wert, sind pikante Quiches (beispielsweise mit Speck und Lauch), Zwiebel- oder Flammkuchen, mit denen man jeden Picknick-Muffel ins Freie locken kann. Einfach in Stücke schneiden und in Alufolie oder Tupperware packen. Zur Quiche wie zum Flammkuchen passt ein frischer Weißwein am besten, zum Zwiebelkuchen wird Apfelwein gereicht - selbstverständlich aus der Kühlbox.

Große Begeisterung ist bei kleinen Blätterteigtäschchen garantiert – in den Varianten Schafkäse-Spinat, Tunfisch-Mais, Hackfleisch-Champignons oder Tomate-Mozzarella sind sie ein besonderer Gaumenschmaus. Wer es klassisch liebt, bleibt bei Frikadellen (Senf nicht vergessen!) und Eiern, packt dazu deftiges Brot sowie Tomaten und Salat ein. Die süße Nachspeise darf natürlich auch nicht fehlen: Zu jedem Picknick gehört ein selbstgebackener Obst- oder Schokokuchen, alle erdenklichen Beeren mit Quark oder leckere Kekse.

Ganz spontane Picknicker mögen es vielleicht etwas unkomplizierter. Dann kauft man unterwegs etwas frisches Obst, ein paar Gurken, Tomaten, spanischen Manchego-Käse, Salami, etwas Ciabatta und eine Flasche Wein ein. Auf geht's zur Landpartie!

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.