Anlässlich des Kindertags bei 1&1 durften sich acht Jungen und Mädchen als Journalisten ausprobieren. Ihr Interviewpartner, Polizist Markus Ellmeier, stand den harten Fragen der Kinder tapfer Rede und Antwort.

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Warum sind Sie mit einem Mini gekommen. Normalerweise fahren die Polizisten doch immer BMW?

Markus Ellmeier: Ich hab mir gedacht, es ist ein schöner Anlass mit einem Mini hierher zu fahren. Das ist jetzt kein normales Streifenfahrzeug, aber das wisst ihr bestimmt. Normalerweise sind sie etwas größer. Der Mini ist ein wenig klein für die Arbeit auf der Straße. Aber für besondere Anlässe, wie beispielsweise heute, ist der Mini gedacht.

Wie Sind Sie auf die Idee gekommen, Polizist zu werden?

Ich war mit der Schule fertig und dann macht man sich Gedanken was man so machen will. Ich hatte einen Freund, der war bei der Polizei und der hat mir ein paar Sachen erzählt. Das hat sich alles sehr interessant angehört. Man arbeitet viel draußen, viel mit Menschen und es herrscht Spannung im Alltag. Aus diesem Grund habe ich mich für den Polizeidienst entschieden.

Was gehört zu einer Polizeiausrüstung?

Zum einen hat man die Handschellen mit dem passenden Schlüssel. Des Weiteren die Pistole mit einem Ersatzmagazin, ein Pfefferspray, eine Taschenlampe und Handschuhe. Kabelbinder trage ich ebenfalls am Mann. Wenn es gilt, mehrere Menschen festzunehmen, greifen wir neben den Handschellen auf die Kabelbinder zurück.

Wie kann man sich Ihren Tagesablauf vorstellen?

Mein Tagesablauf ist nicht vergleichbar mit dem eines normalen Streifenpolizisten, denn ich arbeite bei der Pressestelle. Ich gebe kurz einen Einblick in den Ablauf eines Polizisten, dem ihr auf der Straße begegnet: Als normaler Polizeibeamter auf der Streife arbeitet man in der Regel im Schichtdienst. Das bedeutet, man hat ganz unterschiedliche Zeiten, da die Polizei rund um die Uhr im Dienst sein muss. Das ist kein klassischer Bürojob, bei dem man um sechs aufsteht, schön frühstückt und dann um acht Uhr den Dienst antritt. Am Morgen gibt es eine kurze Besprechung, um den neuen Teams zu übergeben, was alles passiert ist. Dann fährt man mit seinem Partner Streife. Zusätzlich bekommt man über Funk von der Einsatzleitzentrale mitgeteilt, was man machen muss.

Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Ich finde das Schönste am Polizeiberuf, dass man viel mit Menschen in Berührung kommt, dass man viel draußen und unterwegs ist. Und, dass man vorher nie weiß, wie der Tagesablauf ist.

Was bedeuten die Sterne auf den Schultern?

Die Sterne stehen für den Dienstgrad. Wir unterscheiden bei der Polizei zwischen verschiedenen Dienstgraden. Los geht es mit einem grünen Stern. Dieser kann um drei erweitert werden. Danach werden die Sterne Silber und man kann dort insgesamt fünf Sterne erreichen. Als letzte Stufe gibt es die Goldenen. Zwei silberne Sterne, die ich habe bedeutet, Polizeioberkommissar.

Arbeiten Sie oft mit Tieren zusammen?

Als normaler Streifenpolizist kommt man gelegentlich mit Tieren in Berührung. Teilweise ist es nicht so schön, gerade wenn Unfälle mit Tieren passieren. Man kann aber auch zu lustigen Einsätzen mit Tieren gerufen werden. Ich musste einmal zu einer alten Dame, die ihre Katze in der Wohnung vergessen hatte. Wir mussten diese dann retten. Generell gibt es bei uns auch Dienststellen, die vermehrt mit Tieren zu tun haben. So gibt es die Hundestaffel, da hat ein jeder einen Hund oder die Pferdestaffel, dort beschäftigt man sich viel mit Pferden.

Wie oft haben Sie schon geschossen?

Geschossen habe ich an sich schon sehr oft, allerdings nur zu Übungszwecken. In Echt, habe ich sie Gott sei Dank noch nie hernehmen müssen. Es hat schon Einsätze gegeben, da hatte ich sie draußen, aber ich musste noch nie auf einen Menschen schießen.

Haben Sie schon auf Tiere geschossen?

Ja. Bei überfahrenen Tieren muss man dies leider manchmal machen. Bevor sie leiden, müssen wir sie leider erschießen.

Was machen Polizisten, wenn der Räuber wegläuft?

Dann laufen sie hinterher. Und schreien: "Halt Polizei!" Und manche halten dann und andere nicht.

Sind Sie schon mit einem Hubschrauber geflogen?

Nein, leider noch nicht. Ich habe ihn mir schon von innen angeschaut, aber abgehoben bin ich nicht nie.

Haben Sie sich auf einem Einsatz schon einmal verletzt?

Ja, allerdings nicht schlimm. Es waren lediglich Prellungen oder Schürfwunden.

Haben Sie viel mit den Flüchtlingen zu tun?

Ich habe aktuell relativ viel mit Thema zu tun. Da ich bei der Pressestelle arbeite und sich die Medien, wie Fernsehen und Radio, stark dafür interessieren, ist die Anfrage natürlich sehr groß. Die ganze letzte Woche war ich beim Hauptbahnhof.

Was war das Schlimmste, was Sie im Einsatz erlebt haben?

Für mich nicht schön ist, wenn man mit dem Tod konfrontiert wird. Wenn man beispielsweise eine Todesnachricht überbringen muss, da ein Angehöriger ums Leben gekommen ist. Gerade bei Kindern ist dies dann nicht sehr leicht.

Was war ihr lustigster Einsatz?

Eigentlich der mit der Katze, da wir diese erst einfangen mussten. Allerdings wollte sie nicht so, wie wir das gerne gehabt hätten.

Hat es Ihnen bei uns gefallen?

Ja, sehr.

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