- Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit spricht sich erneut für gezielte Maßnahmen aus.
- Um die Infektionszahlen zu senken und eine Überlastung des Gesundheitssystem zu vermeiden, sei vor allem das Verhalten der Bevölkerung entscheidend.
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat vor den Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie erneut für gezielte Maßnahmen plädiert. "Wir müssen genau an die Punkte kommen, wo auch die Infektionen hauptsächlich auftreten, entstehen und dort gezielt schärfen", sagte der Wissenschaftler am Mittwoch dem Bayerischen Rundfunk.
Weniger sinnvoll sei es, breit Maßnahmen zu erlassen, "die sich schlecht durchsetzen und kontrollieren lassen und von der Wirkung eben nicht das bringen, was wir uns eigentlich erhoffen".
Für den Virologen steht das Ziel fest: "Eine Senkung der Infektionszahlen und vor allen Dingen, da sind wir uns alle einig, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden." Ein Punkt sei die Vermeidung von Risikokontakten.
Virologe Schmidt-Chanasit: Verhalten der Bevölkerung ist vor allem entscheidend
"Aber wie man das erreichen kann, da gibt es sicherlich unterschiedliche Wege", sagte Schmidt-Chanasit. Er sieht vor allem das Verhalten der Bevölkerung als entscheidend an. "Und das kann ich auch ohne zusätzliche Maßnahmen eben beeinflussen. Es hängt alles an dem Punkt, ob die Bevölkerung zu einem gewissen Teil mitmacht oder eben nicht mitmacht", meinte der Virologe.
Allerdings fügte der Virologe an, dass der Wert von 50 Infektionen pro 100.000 Bewohner in sieben Tagen "aus meiner Sicht nicht in den nächsten Monaten erreicht werden kann".
Schmidt-Chanasit hatte bereits vor Beginn des Teil-Lockdowns im November betont, die Schutzregeln mit Abstand, Hygiene, Masken und Corona-Warn-App seien eigentlich ausreichend. Sie müssten nur konsequent umgesetzt werden.
Ab 14.00 Uhr am Mittwoch wollten sich die Regierungschefs- und -chefinnen der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer Videokonferenz über weitere Corona-Maßnahmen zusammenschalten. (dpa/ari)
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