Algen
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Omega-3-Fettsäuren spielen für viele Stoffwechselprozesse im Körper eine wichtige Rolle. So sollen die Fettsäuren gegen entzündliche Erkrankungen wie Rheuma helfen und sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Quellen für die gesunden Nahrungsfette sind vor allem Nüsse, Samen und fetter Fisch - und seit neuestem auch Algenöl. Was steckt hinter dem neuen Öl aus Mikroalgen? Wir verraten es Ihnen.
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Eine pflanzliche Quelle für Omega-3-Fettsäuren ist das bekannte Leinöl, das einen hohen Wert der Alpha-Linolensäure (ALA) aufweist: 50 bis 60 Prozent. Das sehr empfindliche Öl sollten Sie am besten nur in Bio-Qualität beziehen und immer kühl lagern. Doch der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren lässt sich allein mit Leinöl leider nicht ausreichend decken.
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Auch in Nüssen (Walnüssen) und anderen Ölen wie Raps- oder Hanföl stecken vorrangig die kurzkettige Alpha-Linolensäure (ALA). Nur im fetten Fisch wie Makrele, Hering, Zuchtlachs, Thunfisch, Sprotte, Sardine, schwarzer Heilbutt, Krill und kleine Krebstierchen sind weitere, lebenswichtige Fettsäuren enthalten: die sogenannten langkettigen Fettsäuren namens Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA).
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Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für den Zellstoffwechsel im Körper, die Regulierung der Blutfettwerte und des Blutdrucks, wirken gegen entzündliche sowie immunologische Reaktionen und stärken die eigenen Abwehrzellen sowie Nierenfunktion und Blutgerinnung. Die Nährstoffe bei Entwicklung des kindlichen Gehirns und der Sehkraft, weshalb vor allem Schwangere und Stillende einen erhöhten Bedarf haben.
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Gesunde Menschen, die sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren, ausreichend Nüsse, Samen und auch regelmäßig Kaltwasser-Meeresfische essen, nehmen genug Omega-3-Fettsäuren für ihren Körper auf. Doch neben schwangeren Frauen müssen vor allem auch vegan und vegetarisch lebende Menschen auf eine ausreichende Zufuhr an gesunden Fettsäuren achten.
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In bestimmten Mikroalgen, wie etwa Spirulina, Chlorella, Ulkenia oder Schizochytrium, stecken ebenfalls die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA. Diese Mikroalgen werden in künstlichem Meerwasser gezüchtet und leiden deshalb nicht wie manchmal der Meeresfisch unter Schadstoffen oder Antibiotika. Somit ist Algenöl eine innovative Variante, sich schadstofffrei mit EPA und DHA zu versorgen.
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Zudem haben Algenöle keinen ökologisch bedenklichen Nachgeschmack und sind rein pflanzlicher Natur. Denn für die Produktion werden keine Meeresbewohner überfischt. Eine Möglichkeit, hochwertiges Algenöl in die Nahrung aufzunehmen, ist omega-safe gepresstes Leinöl, das mit Bio-Algen angereichert wurde, zu konsumieren. Kaufen Sie Leinöl mit zusätzlich Vitamin E (antioxidativ), um das schnelle Oxidieren zu verhindern.
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Algenöl sowie Leinöl sollten nie erhitzt werden, nur in der kalten Küche Verwendung finden und im Kühlschrank gelagert werden. Reines Algenöl ist meist sehr hoch mit Omega-3-Fettsäuren konzentriert. Hier reichen ein paar Tropfen pro Tag im Salat oder Müsli. Die Fettsäuren können auch als Nahrungsergänzung in Kapselform eingenommen werden. Achten Sie beim Kauf von Algenöl immer auf die Zutatenliste.
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Viele Algenöle und vor allem Produkte mit Omega-3-Zusatz (wie zum Beispiel Fischstäbchen, Streichfetten, Soßen, Frühstückscerealien, Backwaren, Getreide-Riegeln und Nahrungsergänzungsmitteln) werden oftmals andere pflanzliche Öle, wie Omega-6-reiches Sonnenblumen- oder Distelöl, hinzugemischt. Dadurch verändert sich die Zusammensetzung der Fettsäuren im Öl.
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Die Bilanz zwischen Omega-3 und Omega-6 wird verändert und letztlich wird die Aufnahme von Omega-3 durch zu viel Omega-6 im Körper gehemmt. Auch Zusätze wie Vitamin D, Vitamin C, Konservierungsmittel oder Aromen auf der Inhaltsliste sind überflüssig. Vor allem, wenn Sie noch andere Präparate oder Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen zu sich nehmen, könnten Sie diese überdosieren.
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Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hält eine tägliche Einnahme von maximal 5 Gramm EPA und DHA oder einzeln 1,8 Gramm EPA für Erwachsene für unbedenklich. Zusätzliche positive Wirkungen von der Einnahme von Algenöl werden aktuell noch diskutiert. So soll Algenöl sogar (in jeglicher Form, sei es in Kombination mit Leinöl oder in Kapselform) die geistige Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit steigern.
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Fest steht: Die langkettigen Omega-3-Fettsäuren (aus Algenöl) sind wichtig für viele Stoffwechselprozesse im Körper. Doch die Fettsäuren helfen nicht gegen bestehende Krankheiten oder schützen nicht vor Fettleibigkeit, Diabetes und Grippe, wie die Werbung auf Produkten manchmal suggeriert. Sprechen Sie vor der Einnahme von Präparaten mit Ihrem Arzt und lassen Sie im Zweifel Ihren Omega-3-Index im Blut testen.
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Vorsicht bei Überdosierung. Auch bei Algenöl gilt die allgemeine Devise: Mehr hilft nicht mehr. Insbesondere Menschen mit Vorerkrankung (etwa Diabetes) dürfen Omega-3-Fettsäuren nicht überdosieren. Die Verbraucherzentrale warnt: Bei Diabetikern könne eine höhere Dosierung die Blutzuckereinstellung erschweren und das Immunsystem nachteilig beeinflussen.
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Menschen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten ebenfalls nicht überdosieren. Denn in der Wechselwirkung mit zu viel Omega-3-Fettsäuren kann es dann schneller zu Blutungen kommen. Dies kann sich zum Beispiel durch häufiges Nasenbluten zeigen. Deshalb gilt: Bei Vorerkrankungen sollten Sie immer mit einem Arzt oder einer Ärztin die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln besprechen.
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Algenöl oder Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Zusatz sind frei verkäuflich, meist aber nur online oder in Reformhäusern und Bioläden zu finden. Zudem gibt es verschreibungspflichtige Medikamente aus der Apotheke. Vor allem bei frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln variieren die Mengen an enthaltenem EPA und DHA jedoch erheblich. Achten Sie hier immer auf die Packungsangaben.
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Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit einer ausgeglichenen Omega-3 zu Omega-6-Bilanz. Essen Sie weniger Fertigprodukte mit viel Omega-6-Fettsäuren und reichern Sie Ihren Speiseplan mit pflanzlichen Omega-3-Quellen wie Samen und Leinöl sowie fettem Fisch an. Für Schwangere oder sich vegan oder vegetarisch ernährende Menschen, ist Algenöl aber ideal, um den täglichen Omega-3-Bedarf (EPA/DHA) zu decken. Korrektur: In einer früheren Version stand in Bild 11, die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) würde eine tägliche Einnahme von maximal 5 Gramm EPA und DHA oder einzeln 1,8 Gramm EPA für Erwachsene empfehlen. Das ist nicht richtig, vielmehr hält sie die tägliche zusätzliche Aufnahme von 5 g an langkettigen Omega-3-Fettsäuren für unbedenklich. Wir haben das korrigiert.