Eier kennen wir in Braun und Weiß - eine der beiden Sorten verschwindet jedoch langsam aus den Supermärkten. Wir erklären die Gründe.
Verbraucher werden in einigen Jahren in Supermärkten voraussichtlich nicht mehr zwischen braunen und weißen Eiern wählen können. "Heute sieht man braune Eier schon immer weniger, bald dürfte es gar keine mehr geben", sagt Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverbands der deutschen Eiererzeuger.
Grund sei, dass viele Züchter von braunen auf weiße Hühner umstellten. Die "Bild"-Zeitung hatte als Erstes darüber berichtet.
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Was an weißen Eiern besser ist als an braunen
"Weiße Hühner haben ein größeres genetisches Potenzial als braune. Sie leben und legen länger", so Schönecke. "Weiße Hühner sind einfacher zu halten und mobiler als braune." Sie fänden ihr Futter und Wasser besser, außerdem seien sie leichter und kleiner, ihre Eier ebenso. Das Legen sei dadurch weniger anstrengend. Braune Eier gebe es inzwischen nur noch bei wenigen regionalen Haltern.
Wieso sind Eier weiß oder braun?
- Für die Farbe der Eier gibt es eine Faustregel: Hat das Huhn weiße Ohrscheiben, legt es weiße, bei roten Ohrscheiben legt es braune Eier. Laut Schönecke haben die meisten weißen Hühner auch weiße Ohrläppchen und braune Hühner haben rote. Ausnahmen bestätigten die Regel, doch diese treffe bei den Rassen in Deutschland zu rund 90 Prozent zu.
Viele bevorzugen braune Eier
In Supermärkten liegt der Anteil brauner Eier dem Verband der Eiererzeuger zufolge noch bei etwa 30 Prozent, bei Discountern gebe es häufig schon keine mehr. Noch vor zehn Jahren seien hierzulande mehr braune als weiße Eier verkauft worden.
Eine Kundenbefragung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft zeigt: Bei älteren Menschen sind braune Eier nach wie vor oft beliebter. Jüngeren ist die Farbe meist egal, ihnen sind eher Aspekte wichtig wie Tierhaltung und Regionalität.
Schmecken weiße Eier anders als braune?
"Dem Gros der Verbraucher ist die Schalenfarbe weitestgehend egal", sagte ein Sprecher des Handelsunternehmens Rewe. Eine Ausnahme sei Ostern, wo klar weiße Eier favorisiert würden. Ob braun oder weiß: Für Verbraucher hat das keine spürbaren Auswirkungen. Früher hätten braune Eier eine festere Schale gehabt, so Schönecke, heute jedoch nicht mehr.
Geschmacklich gebe es keine Unterschiede. Der 51-Jährige, der selbst Legehennenhalter ist und zwischen Buxtehude und Hamburg einen Familienbetrieb in vierter Generation führt, stellte vor eineinhalb Jahren komplett auf Weiß um. (dpa/af)
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde bei der Faustregel für die Eifarbe nicht die Farbe der Ohrscheibe der Henne genannt, sondern ausschließlich das Gefieder. Wir haben diese Passage präzisiert.
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