Er gehört zu Weihnachten wie Christstollen und Plätzchen: der Glühwein. Dass das Getränk keineswegs eine Erfindung der Neuzeit ist, sondern auf eine lange Tradition zurückblickt, ist sogar wissenschaftlich belegt. Bereits die alten Römer haben ihren Wein mit Zucker und Gewürzen aromatisiert. Die damaligen Rezepte ähneln durchaus den heutigen.
So finden sich auf der Zutatenliste Gewürze wie Zimt, Sternanis und Koriander, die den Wein schmackhafter und haltbarer machen sollten. Was in der Antike aufgrund der kostspieligen Zutaten Königen und Edelleuten vorbehalten war, ist heute allerdings für jedermann erschwinglich. Auf den Weihnachtsmärkten und in den Regalen der Supermärkte findet man Glühwein in verschiedenen Qualitäts- und Preisklassen. Bestimmte Vorgaben müssen bei dem Würzwein allerdings eingehalten werden: Es darf kein weiterer Alkohol, Wasser oder Farbstoff zugegeben sein, und der Alkoholgehalt muss zwischen 7 und 14,5 Volumenprozent betragen.
Neben dem traditionell roten Glühwein findet seit einigen Jahren zunehmend die weiße Variante Anhänger. Er ist geschmacklich etwas leichter und überzeugt mit einem trockenen, fruchtigen Aroma.
Glühwein selber machen – so einfach geht's
Ganz gleich, ob Sie einen roten oder einen weißen Glühwein zubereiten möchten, achten Sie auf eine gute Qualität des Basisweins. Dann schmeckt die Eigenkreation nicht nur aromatischer, Sie benötigen auch weniger Zucker. Zudem sinkt das Risiko von Kopfschmerzen am nächsten Tag.
Klassisches Glühwein-Rezept
Für roten Glühwein empfiehlt sich ein trockener Basiswein. Sehr gut eignen sich Landweine aus Frankreich, zum Beispiel ein Côtes du Rhône oder Vin de Pays, sowie italienischer Merlot aus dem Veneto. Bevorzugen Sie einheimische Weine, sind Dornfelder oder Trollinger eine gute Wahl.
Zutaten:
- 1 Liter trockener Rotwein
- 1 unbehandelte Zitrone
- 2 Stangen Zimt
- 3 Nelken
- 3 EL Zucker
- etwas Kardamom
Zubereitung:
Schneiden Sie die Zitrone in Scheiben und geben Sie sie zusammen mit dem Rotwein, dem Zucker, den Zimtstangen und Gewürznelken in einen Kochtopf. Erhitzen Sie das Gemisch bis kurz vor dem Siedepunkt und lassen Sie es danach zugedeckt etwa eine Stunde ziehen. Wichtig: Der Glühwein sollte in keinem Fall kochen, da der enthaltene Alkohol sonst verdampft und sich der Geschmack der Gewürze negativ verändert. Mit einer Prise Kardamom geben Sie dem Glühwein den letzten Schliff.
Verfeinern Sie den Glühwein mit einem Schuss Amaretto oder Cointreau und servieren Sie ihn nach Belieben mit einer Dekoration aus einer Zimtstange und Zitronenscheibe am Glasrand. Karamellisierte Apfelstücke verleihen dem Wintergetränk eine originelle Note.
Weißer Glühwein selbst gemacht
Die Zubereitung von weißem Glühwein ähnelt der von rotem, lediglich die Gewürznelken sollten Sie durch Rosinen ersetzen – sofern Sie diese mögen. Als Basiswein wählen Sie einen trockenen oder halbtrockenen Wein – aus Frankreich weißer Vin de Pays des Côtes de Gascogne, aus Italien Soava, Pinot Grigio oder Chardonnay. Bevorzugen Sie einheimische Weine, sind Müller-Thurgau, Silvaner oder Weißburgunder eine gute Wahl.
Glühwein mal anders
Die Kälte steckt Ihnen nach einem langen Winterspaziergang, einer Schlittenfahrt oder Schneemann bauen mit den Kindern in den Knochen und Sie möchten sich mit einem weihnachtlichen Heißgetränk aufwärmen? Wenn Sie keine Lust auf Tee haben und gerade kein Wein im Haus ist, sind heiße Fruchtsäfte eine leckere Alternative. Auch sie werden mit den klassischen Glühwein-Zutaten aufgepeppt. Unser Tipp: Probieren Sie Apfel-, Kirsch oder Fliederbeersaft. Da alle Kreationen alkoholfrei sind, können auch Kinder den heißen Saft genießen. Erwachsene geben nach Wunsch einen Schuss Likör hinzu. Eine weitere Alternative zum Glühwein mit Schuss ist ein cremiger Eierpunsch.
Zutaten:
- 1 Liter trockener Weißwein
- 3 Zimtstangen
- 14 Nelken
- Schale von 1 Bio-Zitrone
- 12 Eier (Größe M)
- 10 EL Zucker
- 2 Packungen Vanillezucker
- Zimtpulver zum Bestäuben
Zubereitung:
Geben Sie den Wein zusammen mit den Zimtstangen, Nelken und Zitronenschalen in einen Topf und erhitzen Sie die Mischung bei mittlerer Hitze, bis sie fast kocht. Lassen Sie sie bei ganz niedriger Temperatur 25 Minuten durchziehen und gießen Sie die Flüssigkeit anschließend durch ein feines Sieb.
Nun verrühren Sie mit einem Schneebesen die Eier mit Zucker und Vanillezucker. Unter ständigem, kräftigem Schlagen geben Sie den warmen Wein über einem heißen Wasserbad in die Eiermasse. Dabei soll ein hell aufgeschäumter Punsch entstehen, der noch heiß auf Gläser verteilt und bestäubt mit einem Hauch Zimt serviert wird. Fertig. © 1&1 Mail & Media
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