Frisch-herbes Aroma und ein zarter Bitterton - so mögen Pilsliebhaber ihr Bierchen. Ist die beliebte Biersorte aber auch frei von bedenklichen Stoffen? "Öko-Test" hat verschiedene Pilsmarken genauer unter die Lupe genommen. Ihr Urteil fällt insgesamt sehr positiv aus – allerdings fanden sich in vielen Bieren Rückstände des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat.

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Bier gilt hierzulange für viele schon fast als Grundnahrungsmittel. Pilsbiere sind besonders gefragt: Mit einem Absatz von rund 3,2 Milliarden Litern im Jahr 2018 allein im Lebensmittelhandel und in Getränkeabholmärkten ist Pils die Lieblingsbiersorte der Deutschen.

Bier-Test: Keine Keime, aber ...

Dass Alkohol einige gesundheitliche Risiken birgt, ist kein Geheimnis. Doch wie sieht es mit anderen bedenklichen Inhaltsstoffen in der beliebten Biersorte aus? Dieser Frage ist die Zeitschrift "Öko-Test" nachgegangen und hat 43 Pilssorten dahingehend untersucht (hier gibt es den Test kostenlos zum Abruf).

Die erste gute Nachricht der Tester: "Die Qualitätsprüfungen bestanden fast alle Produkte mit Bravour: Keine Keime, die das Bier verderben könnten, und Alkoholgehalte, die den deklarierten im Rahmen der üblichen Toleranz entsprechen."

Auch an den Bittergraden, der Stammwürze und dem Endvergärungsgrad der Biere konnten die Experten nichts kritisieren und kamen zu einem überwiegend schmackhaften Ergebnis: Insgesamt 23 Marken erhalten ein klares "Sehr gut" ohne Mängel und mit einem typischen Geschmack, darunter beispielsweise bekannte Marken wie "Astra Urtyp", "Becks", "Bitburger", "König Pilsener", "Krombacher Pils", "Warsteiner" oder "Rothaus Tannenzäpfle". Bei den meisten Bieren war auch die Schaumhaltbarkeit in Ordnung.

Glyphosat-Rückstände in einem Drittel der Biermarken

13 Pilssorten, darunter "Radeberger" und "Jever", sind jedoch mit dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat belastet. In der Mehrzahl der Fälle handelte es sich um einen Gehalt über 0,01 Milligramm pro Kilogramm. Laut "Öko-Test" sind dies allerdings äußerst geringe Rückstände.

Welche Auswirkungen Glyphosat auf den Menschen hat, ist umstritten. Die Krebsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation stuft Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Ihr zufolge gibt es auch deutliche Hinweise, dass das Spritzmittel erbgutschädigend wirkt.

Das Bio-Pils von Dennree bekam zusätzlichen Punktabzug, da der in ihm nachgewiesene Glyphosatgehalt "auch die Einhaltung von Bio-Richtlinien infrage stellt", so die Tester.

Weitere Mängel, die "Öko-Test" aufführte, sind etwa die Abfüllung in Einwegdosen oder Einwegglasflaschen. Dies betrifft vor allem die Marken von Aldi, Lidl, Edeka, Kaufland und Rewe/Penny. Der Grund: Nach Aussagen der Deutschen Umwelthilfe haben diese eine deutlich schlechtere Klimabilanz als Mehrwegflaschen.

Über die Sensorik wurde im Test hingegen nicht geurteilt. Denn über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.

Verwendete Quellen:

  • "Öko-Test": Bier-Test: Unser Testurteil zu Beck's, Bitburger und Co.
  • "Öko-Test": Bierverkostung: Darum bewerten wir nicht, wie das Pils im Test schmeckt
  • Deutsche Presse Agentur
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