Salz gibt es im Supermarkt in den unterschiedlichsten Ausführungen - bei einem Thema aber scheiden sich nach wie vor die Geister: Jod - ja oder nein? Das müssen Sie über das Spurenelement wissen.
Als "Jodmangelland" bezeichnete das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft 2020 Deutschland. Dabei ist das Spurenelement Jod für die Gesundheit des Menschen essenziell.
Jod ist für die Funktion der Schilddrüse notwendig, die den Stoffwechsel und das Herzkreislaufsystem reguliert. Wie auch bei anderen Spurenelementen - etwa Eisen, Zink oder Fluorid - muss es über die Nahrung aufgenommen werden.
Jodhaltige Nahrungsmittel: Seefisch und Milchprodukte
Und das ist gar nicht so einfach. Relativ viel Jod ist etwa in Meeresfischen, Algen oder Meeresfrüchten enthalten – diese werden allerdings zu wenig verspeist, um den Jodbedarf zu decken. Auch Milch und Milchprodukte enthalten relativ viel Jod. Zu jodhaltigen Gemüsesorten zählen Brokkoli, Champignons und Spinat. Wer regional kauft, wird in diesem Fall aber nicht belohnt – in deutschen Böden steckt nicht mehr genug Jod. Veganer gelten als besondere Risikogruppe für Jodmangel.
Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für eine adäquate Jodaufnahme liegen bei 200 Mikrogramm pro Tag bei Jugendlichen und Erwachsenen bis 51 Jahren. Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit benötigen bis zu 260 Mikrogramm pro Tag.
30 Prozent der Erwachsenen nehmen zu wenig Jod zu sich
Laut repräsentativen Studien weisen etwa 30 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen hierzulande eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs auf. Symptome von Jodmangel sind etwa Müdigkeit oder die Bildung eines Kropfes als Zeichen der Vergrößerung der Schilddrüse.
Eine mögliche Lösung: Jodsalz. Da zu viel Salz aber ebenfalls ungesund ist, lautet die Empfehlung des BMEL nicht, mehr Jodsalz zu verwenden - sondern: "Wenn Salz, dann Jodsalz!"
Gourmetsalze fast immer ohne Jod
Kochsalz wird Jod in Form von Kalium- und Natriumjodat zugesetzt. Es macht dabei keinen Unterschied, ob auf dem Salz "jodiert", "mit Jod versetzt" oder "angereichert mit Jod" steht.
Wer gerne zu Gourmet-Salzen wie Fleur de Sel oder Himalaya-Salz greift, muss wissen, dass diese so gut wie nie zusätzliches Jod enthalten. Ob sie Jod verwenden wollen, ist Lebensmittelherstellern selbst überlassen - viele verzichten darauf. Auch, weil die Verbraucher zurückhaltend sind.
Angst vor einer "Jodüberdosis" ist allerdings unbegründet: Die maximale täglich empfohlene Aufnahme liegt bei 500 Mikrogramm Jod, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung schreibt – das wären täglich etwa fünf Teelöffel Salz. Die WHO hält sogar die doppelte Menge für vertretbar. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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