Überreifes Obst nicht wegwerfen: Rezeptideen gegen Lebensmittelverschwendung

Was tun mit überreifen Früchten, die nicht mehr appetitlich aussehen? Lebensmittel in die Tonne zu werfen, ist in vielerlei Hinsicht keine gute Idee. Man verbraucht unnötig Ressourcen und schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel. Zudem lässt sich überreifes Obst wunderbar weiterverarbeiten. Nur Obst, das schon gärt, fault oder schimmelt sollte entsorgt werden.

Falsche Lagerung, Fehleinkäufe oder eine zu große Ausbeute an eigener Ernte sind nur einige Gründe, warum Lebensmittel am Ende weggeworfen werden. Doch es gibt andere und nachhaltige Lösungen für überreifes Obst, die zudem noch richtig lecker schmecken. Und falls gerade die nötige Zeit oder Lust fehlt zu kochen, dann lässt sich überreifes Obst auch ganz einfach einfrieren.

Braune Bananen, reife Beeren, Äpfel oder auch Pfirsiche lassen sich in Gefrierbeuteln oder Vorratsdosen einfrieren, um zu einem späteren Zeitpunkt daraus Smoothies, Smoothie-Bowls, Eiscreme oder Müsli-Zutaten zu kreieren. Dafür muss das Obst vorbereitet werden. Bananen friert man am besten geschält und portionsweise geschnitten ein. Steinobst sowie Äpfel und Birnen müssen vorher entkernt werden.

Klein geschnittene und gefrorene Obst-Portionen können dann zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden und landen nicht unnötigerweise im Müll. So können Beeren ins warme Porridge gerührt, gefrorene Bananen als Zusatz für süße und cremige Smoothies oder Joghurtdrinks verwendet und Pflaumen, Pfirsiche oder auch Äpfel zu Crumble, Kuchen oder Früchtebrot weiterverarbeitet werden.

Statt Smoothies lassen sich aus gefrorenen Früchten wie Erdbeeren, Himbeeren oder Blaubeeren in Kombination mit gefrorenen Bananen mit einem geeigneten Hochleistungsmixer leckere Eiskreationen zubereiten. Für mehr Süße einfach eine Medjool-Dattel hinzufügen. Auch eingeweichte Cashewnüsse verleihen dem Eis eine cremige Konsistenz.

Gefrorene Bananen bereichern nicht nur jeden Smoothie oder selbstgemachte Eiscreme aus dem Mixer, sondern können auch als Eis am Stiel verspeist werden. Dafür werden die reifen Bananen geschält, in der Mitte durchgeschnitten und mit einem Holzstab eingefroren. Danach können die Bananen-Eisstücke in erwärmte Schokolode getunkt und mit Nüssen, Chiasamen oder Goji-Beeren dekoriert werden.

Eis am Stiel ist zu jeder Jahreszeit herrlich erfrischend und lässt sich auch mit überreifen Beeren, Mangos oder Kiwis ganz einfach zubereiten. Dafür die Früchte mit Kokosmilch, Nussdrinks oder Joghurt pürieren, in Eisformen füllen und einfrieren. Die gesunden Eis-Lollis lassen sich mit Agavendicksaft, Vanille-Aroma, Kakao oder frischen Kräutern wie Minze oder Rosmarin aufpeppen.

Wer überreife und besonders süße Früchte lieber sofort weiterverarbeiten möchte, kann daraus Infused Water mischen. Dafür eignen sich alle Früchte wie etwa Himbeeren, Äpfel in Scheiben, Ananas, Wassermelone oder Zitrusfrüchte. Das gesunde Früchtewasser schmeckt am besten mit saftigen Früchten und lässt sich mit Kräutern, Ingwer, Zimtstangen, Lavendel oder Rosenblüten variieren.

Auch zur Dekoration von Eiswürfeln eignen sich überreife Früchte. Dafür Beeren oder Apfelstückchen einzeln in Eiswürfelbehälter legen, mit Wasser auffüllen und einfrieren. Die bunten Früchte-Eiswürfel sehen danach in Gläsern oder Schüsseln nicht nur besonders dekorativ aus, sondern bereichern Getränke mit unterschiedlichen Geschmacksnuancen.

Vor allem überreife Bananen mit braunen Flecken lassen sich wegen ihrer aromatischen Süße vielseitig weiterverarbeiten. Zu den typischen Rezepten zählt Bananenbrot, das mit überreifen Früchten erst richtig lecker und fruchtig süß schmeckt.

Aber auch Waffeln und Pfannkuchen lassen sich mit Bananenmus pimpen. Dafür wird eine Banane einfach mit einer Gabel oder im Mixer zum Teig gemischt. Danach kann die Süßspeise wie gewohnt zubereitet werden.

Avocados mit braunen oder matschigen Stellen eignen sich vielleicht nicht mehr für eine hübsche Buddha-Bowl oder Salat. Aber weniger nährreich oder geschmacklich beeinträchtigt sind die Früchte keineswegs. Avocados enthaltene viele gesunde Mineralstoffe wie Kalium, ungesättigte Fettsäuren und Vitamin E, B6 und D. Diese Nährstoffpakete sind definitiv zu schade für die Tonne.

Aus der beliebten grünen Frucht lassen sich neben leckerer Guacamole als Brotaufstrich auch Brownies, Muffins oder Schokoladenpudding zaubern. Und bei diesen Rezepten fallen braune Stellen oder Dellen in der Frucht sicherlich nicht mehr auf. Fettreiche Avocados eignen sich als gesunder und veganer Ersatz für Butter und passen geschmacklich herrlich zu Schokolade.

Ein kleines Superfood-Dessert lässt sich aus sehr reifen Avocados und Chia zubereiten. Dafür das Fruchtfleisch einer Avocado mit drei Esslöffeln Kakao, 150 Millilitern Milch oder Nussdrink, zwei Esslöffeln Chiasamen und optional einem Esslöffel Kokosöl mischen. Danach die Schoko-Avocado-Masse in Gläser füllen, kühlen und mit Granatapfelkernen oder Mandelsplittern servieren.

Mit Chiasamen und überreifen Früchten lassen sich auch zuckerfreie Marmeladen zaubern. Für dieses schnelle Rezept überreife Beeren pürieren und mit etwas Wasser und ein bis zwei Teelöffeln Chiasamen zu einem Früchtepüree mischen. Die Marmelade sollte über Nacht im Kühlschrank ruhen und innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden.

Überreifes Obst können Sie auch einkochen und so länger haltbar machen. Als Grundrezept für konservierte Früchte wird ein Liter Wasser mit 250 Gramm Zucker für süße Früchte und 400 Gramm für saure Früchte aufgekocht. Danach die Früchte in Gläsern mit dem Zuckerwasser bedecken und im Backofen auf einem mit Wasser gefüllten Backblech bei 175 Grad kochen, bis Bläschen aufsteigen.

Auch Dörren bietet sich als Verarbeitung an. Falls die Ernte zu viele Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte, Aprikosen oder Zwetschgen abgeworfen hat, können die Früchte in dünnen Scheiben entweder in einem speziellen Dörrgerät, im Combi-Dampfgarer oder im Backofen bei 100 Grad etwa drei Stunden getrocknet werden. Das Dörrobst hält sich am besten dunkel, kühl und trocken in luftdichten Schraubgläsern.

Weiche oder beschädigte Beeren sehen nicht mehr appetitlich aus, sind aber viel zu schade für die Biotonne. Denn vor allem aus überreifen Himbeeren lässt sich ein wunderbares Salatdressing zaubern. Dafür werden Himbeeren oder andere Beeren mit Olivenöl und Essig im Mixer oder mit dem Pürierstab gemischt und mit Salz, Pfeffer und Honig abgeschmeckt.

Stellen Sie aus überreifen Äpfeln, am besten in Bio-Qualität, Apfelessig her. Das Naturprodukt ist gesund und lässt sich auch als Hausmittel zum Putzen oder als Haarspülung einsetzen. Dafür pro Kilogramm Äpfel zwei Esslöffel Zucker in Wasser auflösen. Dann in sauberen Gläsern Apfelstücke mit dem Zuckerwasser und einem Tuch bedecken. Die Mischung muss täglich umgerührt werden.

Die Bewegung sorgt für genug Sauerstoff und vermeidet Schimmelbildung. Nach einigen Tagen sollte sich Schaum gebildet haben und das Apfelwasser nach Essig riechen. Sobald die Früchte auf den Boden gesunken sind, kann der Rohessig abgeschöpft und in ein steriles Gefäß umgefüllt werden. Nach sechs bis acht Wochen wird der gegärte Apfelessig durch ein feines Tuch gefiltert und ist genussreif.

Aus überreifen roten Beeren wird Rote Grütze. Einfach zwei Esslöffel Zucker, einen Esslöffel Vanillezucker, 15 Gramm Speisestärke und fünf Esslöffel Beerensaft verrühren. Danach 170 Milliliter Beerensaft aufkochen, die Zuckermischung unterrühren und mit den Beeren verkochen. Die Grütze hält sich vier Tage im Kühlschrank oder heiß in sterile Gläser abgefüllt sogar vier Wochen.

Reife Birnen verändern ihre Konsistenz, werden braun und schmecken oft mehlig. Doch mit einem leckeren Birnenkompott lassen sich auch diese Früchte vor dem Kompost retten. Für 500 Gramm Birnen eine Zitrone auspressen und den Saft mit 400 Milliliter Wasser, etwas Zimt, Vanille und Nelken in einem Topf mit den Birnen aufkochen. Das Kompott passt zu Grießbrei oder Milchreis.