Retourenpakete aus Automaten werden derzeit gehypt. Der Inhalt dieser Pakete ist unbekannt - was den Reiz ausmacht. Es könnte ein Smartphone drinnen sein - oder auch nur ein Paar Socken. Der Trend im Überblick.
"Mystery"-Pakete aus Automaten, die wie Snackautomaten aussehen, haben sich in den sozialen Medien innerhalb kürzester Zeit zu einem Trend entwickelt. Die ungeöffneten Pakete haben ihre Empfänger entweder nie erreicht oder wurden als Retouren zurückgeschickt.
Die Qual der Wahl: "Mystery-Boxen", "Secret Packs" oder "Surprise Packs"?
Es gibt unterschiedliche Anbieter solcher Pakete. Je nach Anbieter gibt es dann nicht nur verschiedene Bezeichnungen für die Retourenpakete, sondern auch Methoden bei der Auswahl der Pakete. Bei "Mystery Packs" können Käufer eine Warenkategorie wie Elektronik, Kosmetik oder Süßwaren auswählen, der Inhalt bleibt aber eine Überraschung. Bei "Secret Packs" bleibt der Inhalt völlig unbekannt. Eine Kategorie ist nicht wählbar. Ebenso funktioniert es auch bei Paketen unter der Bezeichnung "Surprise Packs", bei denen die Entscheidung nach Aussehen und Preis getroffen wird.
Wie viel kosten die Pakete?
Die Preise der Pakete variieren ähnlich wie die Namen der Anbieter. In den meisten Fällen werden bereits kleine Pakete ab 5 Euro angeboten. Mittlere Pakete sind oft schon ab 10 Euro erhältlich. Größere Pakete werden ab 20 Euro angeboten. Allerdings: Preislich gibt es keine Grenzen. Diese können außerdem von Anbieter zu Anbieter variieren.
Wer kann die Pakete kaufen?
Die Pakete kann theoretisch jeder kaufen. Wie unter anderem "Radio Bremen" berichtet, werden die Pakete von den Unternehmen an unabhängige Großhändler weiterverkauft, die sie dann zum Beispiel in den Automaten anbieten. Der Jugendschutz sei gewährleistet. Übrigens: Die ursprünglichen Empfänger auf den Paketen werden unkenntlich gemacht.
Wie kann man die Retouren-Wundertüten kaufen?
Die meisten Überraschungspakete gibt es vor allem an Automaten, darüber ist auch der Hype entstanden, der seinen Ursprung im Allgäu haben soll. Sie können sie auch online kaufen. Dort werden die Pakete allerdings je nach Anbieter aus einer Mischung von großen, kleinen, harten und weichen Paketen zusammengestellt und man hat keinen Einfluss darauf, welches Paket geliefert wird. Auch bei Amazon selbst kann man Retourenpakete online kaufen. Einige Geschäfte bieten auch den Kauf vor Ort an.
Wo sind Retouren-Verkaufsstellen zu finden?
In vielen deutschen Städten sind die Automaten leicht zu finden, oft in zentraler Lage an Bahnhöfen. In Städten wie Berlin, Köln, Dortmund, München oder Hannover gibt es sie bereits. Weitere Städte kommen regelmäßig dazu. Die Automaten sind zudem rund um die Uhr geöffnet.
In den sozialen Medien filmen Influencer, wie sich Pakete kaufen und auspacken und geben Tipps. Manchmal sind diese "Unboxing"-Sessions erfolgreich, manchmal nicht, wie etwa die Influencerin Malika Babel auf ihren Kanälen zeigt.
Wer sich in seiner Stadt einen Überblick verschaffen will, muss sich aber wohl oder übel im Netz auf die Suche nach Anbietern machen. Einige Anbieter wie die "Surprise Packs" der Firma Mavura veröffentlichen regelmäßig neue Standorte ihrer Verkaufsstellen auf ihren Websites. Eine gesammelte Karte aller Standorte in Deutschland gibt es bislang nicht. Den Angeboten im Netz sollte man jedoch nicht blind vertrauen.
Woran erkennt man seriöse Anbieter?
Die Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Anbietern, die auf diese Weise unbrauchbare Waren loswerden können. Ein Blick ins Impressum der Internetseite sei ein erster Schritt: Dort müssen die Adresse des Unternehmens, eine vertretungsberechtigte Person und eine E-Mail-Adresse angegeben sein. Auch Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sollten vorhanden sein. AGBs in schlechtem Deutsch deuten demnach oft auf unseriöse Anbieter hin.
Kundenbewertungen seien ebenfalls hilfreich, sollten jedoch genauso kritisch betrachtet werden, da positive Bewertungen oft gefälscht sein können. Aber auch vertrauenswürdige Influencer, die bereits Erfahrungen gesammelt haben, können helfen. Einige Anbieter sind sogar selbst auf Social Media aktiv, wie beispielsweise "bimaxta", die mit ihren Automaten bereits in Zeitungen und Radiosendungen präsent waren.
Gekauft und nun? Das gilt, wenn das Paket nicht gefällt
Beim Online-Kauf besteht ein 14-tägiges Widerrufsrecht, heißt es bei der Verbraucherzentrale weiter. Gefällt der Inhalt des Überraschungspakets nicht, kann es also zurückgeschickt werden. Allerdings oft auf eigene Kosten. Bei ausländischen Anbietern können zusätzlich hohe Rücksendekosten anfallen. Manche Online-Anbieter verweigern zudem das Widerrufsrecht. Aber: zu Unrecht, wie die Verbraucherzentrale schreibt. Denn bei Verkäufen an Privatpersonen gilt das allgemeine Verbraucherrecht inklusive Widerrufsrecht.
In Geschäften vor Ort gibt es jedoch in der Regel kein Rückgabe- oder Umtauschrecht, es sei denn, das Geschäft bietet dies aus Kulanz an. Mangelhafte Ware kann jedoch reklamiert werden. Bei Automatenkäufen ist der Automatenbetreiber für Reklamationen zuständig, Informationen dazu müssen am Automaten angebracht sein.
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