In Zeiten niedriger Zinsen denken viele Eltern darüber nach, für ihr Kind Wertpapiere zu kaufen. Kann man für Minderjährige ein Depot einrichten?

Mehr Finanzthemen finden Sie hier

Viele Eltern wollen früh Geld für den Nachwuchs anlegen, um für Führerschein, Studium und Co. vorzusorgen. Aufgrund von niedrigen Zinsen werden dafür auch Wertpapiere wie Aktion oder Fondsanteile in Erwägung gezogen. Depots können jedoch nur mit dem Einverständnis beider Erziehungsberechtigter eingerichtet werden, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Alleinerziehende müssten es bei der Bank nachweisen.

Eltern dürfen Geld nur verwalten

In diesem Fall gehört das Geld dem Kind. Die Eltern dürfen es lediglich verwalten, aber nicht mehr zurückholen. Erst mit 18 Jahren hat der Heranwachsende selbst Zugriff darauf. Ob junge Erwachsene in diesem Alter schon verantwortungsvoll mit Wertpapieren umgehen können, hängt laut der Verbraucherzentrale vom Einzelfall ab.

Eine andere Möglichkeit ist es, dass Eltern oder Großeltern in ein Depot auf ihren eigenen Namen investieren. Der Nachteil dieses Modells ist allerdings, dass der Sparer-Pauschbetrag des Kindes, also der Steuerfreibetrag auf Kapitalerträge, nicht genutzt wird.

Pflege kann zur Falle werden

Ein weiteres Risiko ist, dass der Besitzer des Depots zum Beispiel pflegefällig wird. In diesem Fall kann es laut der Verbraucherzentrale passieren, dass das investierte Geld in die Pflege fließen muss - weil das Depot nicht auf den Namen des Kindes angelegt ist und somit nicht offiziell sein Eigentum.

Es lohnt sich also, sich genau über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren. Da Wertpapiere Schwankungen unterliegen, sollte man sich auch genau zu Renditen und Risiken von Anlagestrategien beraten lassen. (spot/dpa)

Sparkasse

90 Millionen Euro zu wenig: Ärger für Sparkassen-Kunden

Die Sparkasse soll Zinsen auf Kosten der Kunden falsch berechnet haben. Der Vorwurf kommt von der bayerischen Verbraucherzentrale (VZB). Insgesamt sollen Kunden 90 Millionen Euro zu wenig ausgezahlt worden sein.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.