Die Verbraucherzentralen warnen aktuell vor einer Betrugsmasche: Sogenannte "Recovery Scams" zielen gezielt auf Menschen ab, die bereits Opfer von Anlagebetrug geworden sind. Die Betrüger versprechen, verlorenes Geld zurückzuholen - und verursachen stattdessen weiteren finanziellen Schaden.
"Recovery Scam" nennen Experten die Form des Betrugs, bei der sich die Täter als professionelle "Geldrückholer" ausgeben. Das Perfide daran: Oft stecken hinter den angeblichen Rettungsangeboten dieselben Kriminellen, die bereits für den ursprünglichen Anlagebetrug verantwortlich waren.
Die Kriminellen nutzen verschiedene Wege, um ihre Opfer zu finden:
- Gezielte Ansprache über bestehende Daten: Häufig sind es dieselben Betrüger, die bei ihren Opfern doppelt zuschlagen. Sie verfügen über alle Kontaktdaten und wissen genau, wie viel die Betroffenen bei dem Anlagebetrug verloren haben. So wechseln die Kriminellen leicht die Seite und werden zum vermeintlich helfenden Recovery-Dienst.
- Aggressive Onlinewerbung: Die Betrüger schalten bezahlte Anzeigen bei Google und in sozialen Medien. Sie zielen dabei besonders auf Menschen ab, die nach Informationen über Anlagebetrug suchen.
- Gefälschte Erfolgsgeschichten: In Foren und sozialen Medien platzieren die Täter fingierte Erfahrungsberichte, in denen angebliche Opfer von angeblich erfolgreichen Geldrückholungen berichten.
Der Köder: Scheinbar professionelle Hilfe
Um seriös zu erscheinen, treten die Betrüger mit scheinbar wasserdichten Verträgen auf - und zahlreichen Versprechen. Doch der Haken kommt schnell: Erst muss gezahlt werden, bevor die angeblichen Experten tätig werden.
Die geforderten Summen beginnen oft bei über 1.000 Euro und steigen dann weiter an. In einem der Verbraucherorganisation "Watchlist Internet" vorliegenden Vertrag heißt es beispielsweise: Das Opfer soll zur Rückholung seines Geldes bereits vorab 1.400 Euro bezahlen. Der Betrag wächst durch weitere Zahlungen aber jedenfalls noch auf 3.500 Euro an.
Wie kann man sich schützen?
Verbraucherschützer sowie die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) raten Anlagebetrugsopfern dringend davon ab, auf unaufgeforderte Hilfsangebote einzugehen. Stattdessen empfehlen sie, umgehend Anzeige bei der Polizei zu erstatten und die eigene Bank zu kontaktieren. In manchen Fällen lassen sich so noch Überweisungen stoppen oder rückabwickeln. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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