Trotz gesunkener Energie- und Rohstoffkosten ziehen die Preise für Grundnahrungsmittel weiter kräftig an. Mit einem neuen Preisradar will die Verbraucherorganisation Foodwatch eine transparente Möglichkeit zur Preiserfassung schaffen.

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Immer mehr Verbraucher und Verbraucherinnen müssen beim wöchentlichen Einkauf tiefer in die Tasche greifen - und das trotz sinkender Energie- und Rohstoffpreise. Wie eine Recherche von Foodwatch zeigt, sind die Hersteller daran nicht ganz unbeteiligt: Diese würden die Preisschwankungen, darunter vor allem die Einsparungen, nicht an die Verbraucher und Verbraucherinnen weitergeben. Mit einem sogenannten "Preisradar" will Foodwatch eine transparente Möglichkeit schaffen, die Preisschwankungen nachzuvollziehen.

Enormer Anstieg bei Grundnahrungsmitteln

Auch das Statistische Bundesamt stellte im November 2024 fest, dass der Preis für Grundnahrungsmittel im Durchschnitt um 34 Prozent gestiegen ist, verglichen zu den Daten aus November 2020. Damit liege der Anstieg bei den Lebensmitteln deutlich über dem Niveau von Verbraucherpreisen insgesamt, wie das Amt mitteilte.

Laut Foodwatch könnten diese Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln dabei nicht nur durch gestiegene Löhne erklärt werden. Wie die Organisation mitteilt, sei davon auszugehen, dass der Einzelhandel seine Preise bei steigenden Kosten zwar erhöhe, "Einsparungen jedoch nicht in der Breite an die Verbraucher:innen weitergegeben" werden.

Preisradar soll Klarheit schaffen

Um Klarheit zu schaffen, habe man einen Preisradar für ausgewählte Produkte eingeführt. Neben Backwaren sollen vor allem Ei- und Milchprodukte, Nudeln, Reis und Getreide sowie Getränke untersucht werden. Der Fokus liege vor allem auf den Eigenmarken von Aldi Nord, Rewe und Edeka. Laut Foodwatch sind deren Preise mit durchschnittlich 30 Prozent in den vergangenen Jahren besonders stark gestiegen. Bei Markenprodukten sei nur ein halb so starker Preisanstieg zu verzeichnen gewesen. Der Preisradar zeige die Daten ab Mai 2024. Für eine umfassende Auswertung scanne das Tool täglich auch die Online-Shops der Supermarktketten.

Zudem fordert Foodwatch von der neuen Bundesregierung eine offizielle Preisbeobachtungsstelle, die "den großen Konzernen auf die Finger schauen und Preisentwicklungen leicht verständlich öffentlich machen" soll.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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