Krankenkassen bieten oft Extras, die über die gesetzlichen Standards hinausgehen. Mit der für Sie richtigen Wahl können Sie hier viel Geld sparen – selbst wenn der Zusatzbeitrag eher hoch ist.

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Fast alle gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) haben ihre Zusatzbeiträge zum Jahresbeginn erhöht. 64 Kassen liegen jetzt sogar über dem eigentlich erwarteten Schnitt von 2,5 Prozent – zum Teil deutlich.

Trotzdem ist der Beitrag nicht alles. Ganz im Gegenteil: Der "Finanztip"-GKV-Vergleich 2025 zeigt, dass niedrige Beiträge nicht automatisch weniger Leistung bedeuten – und umgekehrt.

Denn jede Krankenkasse bietet unterschiedliche Extras (etwa für eine professionelle Zahnreinigung oder alternative Heilmethoden), die meist über die gesetzlich vorgeschriebenen Standardleistungen hinausgehen.

Wie viel Geld Sie mit Zusatzleistungen sparen können

Für unseren Krankenkassenvergleich 2025 haben wir uns die Zusatzleistungen der Kassen näher angeschaut. Dabei haben wir festgestellt, dass das Angebot stark variiert. Nehmen Sie solche Leistungen regelmäßig in Anspruch, können Sie mit der Wahl der für Sie richtigen Krankenkasse also viel Geld sparen. Je nach Kasse und Leistung sind jährlich mehrere Hundert Euro möglich.

Hier einige Beispiele aus den besonders kostspieligen Bereichen Zahnreinigung, Osteopathie (Alternativmedizin) und Gesundheitskurse:

1. Professionelle Zahnreinigung (PZR)

Bei der HKK und BKK Firmus erhalten Sie einmal im Jahr eine kostenfreie PZR bei Praxen aus dem DentNet-Netzwerk. Zusätzlich gibt es bei der BKK Firmus jährlich 80 Euro Zuschuss für eine PZR in einer Wunsch-Praxis. Bei der "BIG Direkt gesund" sind zweimal 75 Euro möglich, also insgesamt 150 Euro im Jahr. Zu den allgemeinen Preis-Leistungs-Empfehlungen von "Finanztip" gehört diese Kasse 2025 aber nicht mehr.

So viel Zuschuss gibt es aber längst nicht überall: Die HEK bezuschusst Zahnreinigungen nur mit 10 Euro, bei der Barmer und Pronova BKK gibt es gar nichts. Hier können Sie lediglich über das Bonusprogramm Prämienpunkte sammeln, die Sie dann für individuelle Zusatzleistungen wie eine PZR nutzen können.

2. Osteopathie

Auch im Bereich Alternativmedizin, insbesondere osteopathische Behandlungen, gibt es beim Zusatzangebot der Kassen deutliche Unterschiede: Die BKK24 übernimmt jährlich sechs Sitzungen à 60 Euro, insgesamt also 360 Euro. Bei Viactiv erhalten Sie mit ärztlicher Verordnung acht Sitzungen à 50 Euro (400 Euro im Jahr) bezahlt.

Dafür verlangen beide Krankenkassen jedoch einen deutlich höheren Zusatzbeitrag als andere Kassen, die Osteopathie mit 120 Euro (TK) bis 160 Euro (HKK) im Jahr bezuschussen.

Sind Sie bei BKK VerbundPlus versichert, müssen Sie Osteopathie-Behandlungen dagegen komplett aus eigener Tasche finanzieren. Und auch bei der Barmer können Sie wieder nur über das Bonusprogramm für gesundheitsbewusstes Verhalten Punkte sammeln und die Geldprämie dafür nutzen.

3. Gesundheitskurse

Zum Vorsorgeprogramm der Krankenkassen gehören außerdem diverse Gesundheitskurse, etwa für Ernährung, Sport oder Stressabbau. Die Krankenkassen im "Finanztip"-Vergleich zahlen dafür zwischen 150 und 550 Euro im Jahr. Nutzen Sie dieses Angebot, können Sie mit der Wahl der richtigen Kasse also bis zu 400 Euro pro Jahr mehr Zuschuss erhalten.

Während etwa DAK und Barmer maximal zwei Präsenzkurse à 75 Euro (150 Euro im Jahr) bezahlen, übernimmt die Energie-BKK 80 Prozent der Kosten, egal wie hoch diese sind. Den größten Zuschuss pro Jahr bietet in unserem Vergleich die Viactiv mit 550 Euro für zwei Gesundheitskurse.

Extras vs. Zusatzbeitrag: Was ist für Sie günstiger?

Die Beispiele zeigen, dass die Zuschüsse je nach Leistungsbereich und Krankenkasse stark variieren. Im jährlichen GKV-Vergleich empfiehlt "Finanztip" immer die Kassen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis insgesamt. 2025 haben dabei HKK, TK, BKK Firmus und Audi BKK am besten abgeschnitten.

Für junge Familien und Schwangere empfiehlt "Finanztip" die Energie-BKK, auch wenn sie im GKV-Vergleich 2025 insgesamt schlechter abschneidet als einige andere Kassen. Mit ihren besonders hohen Leistungen für Familien macht sie ihren überdurchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,98 Prozent für diese Gruppen schnell mehr als wett.

Vergleichen Sie genau, was Sie brauchen

Nutzen Sie bestimmte Zusatzleistungen ganz intensiv, weil Sie beispielsweise Yoga machen, eine Ernährungsberatung planen und zusätzlich zum Osteopathen gehen, kann sich im Einzelfall auch der Wechsel zu einer anderen Krankenkasse lohnen – selbst wenn sie einen höheren Zusatzbeitrag verlangt. Denn unter Umständen sparen Sie über die Extras so viel Geld, dass sich der höhere Beitrag dennoch lohnt.

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Verwendete Quellen

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