Das Verbraucherportal "Öko-Test" hat verschiedene Hummussorten getestet. Mehr als die Hälfte konnte mit "sehr gut" überzeugen, in einigen Produkten wurden hingegen bedenkliche Stoffe nachgewiesen.
Hummus ist ein beliebtes Trendfood und erfreut sich großer Beliebtheit. Der cremige Kichererbsendip eignet sich hervorragend zum Dippen, als Brotaufstrich und als Beilage, die vor allem in der orientalischen Küche oft serviert wird. Seine Beliebtheit beruht allerdings nicht nur auf dem Geschmack: Kichererbsen besitzen eine Menge Ballaststoffe, sind leicht verdaulich und vitaminreich.
Das Verbraucherportal "Öko-Test" hat in einem neuen Test verschiedene Hummussorten, die in Supermärkten erhältlich sind, unter die Lupe genommen. Viele Produkte konnten überzeugen, allerdings wurden einige Aufstriche auch als verunreinigt eingestuft.
Insgesamt wurden 19 Produkte getestet, davon zehn mit Bio-Kennzeichnung. Die Untersuchung umfasste sowohl gekühlte als auch ungekühlte Produkte in Plastikbechern, Gläsern und Konservendosen. Auch ein umfangreiches Pestizidscreening im Labor wurde durchgeführt.
Die Ergebnisse: Von "sehr gut" bis "mangelhaft"
Insgesamt elf der 19 getesteten Hummussorten wurden mit "sehr gut" bewertet. Damit konnte mehr als die Hälfte überzeugen. Darunter zwei Produkte von Alnatura wie der "Hummus Classic" im Plastikbecker und "Hummus Natur" im Schraubglas, sowie "Hummus Natur" der dm-Drogeriemarktkette oder aber "Bio Hummus Natur" von Edeka und der Rewe-"Bio Hummus Natur" aus dem Kühlregal.
Besonders besorgniserregend seien jedoch Auffälligkeiten einiger Produkte in Bezug auf gesättigte Kohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge). In vier Fällen wurden laut des Testportals ein erhöhter oder leicht erhöhter Gehalt festgestellt. Ein Produkt im Test wurde daher sogar mit "mangelhaft" bewertet, der "Take it Veggie"-Hummus von Kaufland. "Öko-Test" verweist darauf, dass sich "Politik, Verbraucherschützer und Teile der Industrie einig sind, dass MOSH in Lebensmitteln keinen Platz haben sollten".
Ein weiterer bedenklicher Aspekt sind die zum Teil gefundenen Spuren von Glyphosat, das in einigen wenigen Hummus-Produkten nachgewiesen wurde. Obwohl die Gehalte im akzeptablen Bereich liegen sollen, betrachtet "Öko-Test" Glyphosat im Hummus als "inakzeptabel". Das Problem: Es gibt keine gesetzlichen Grenzwerte für Mischprodukte wie Hummus, sondern nur für einzelne Rohzutaten. Laut dem beauftragten Labor sei es im Endprodukt kaum herauszufinden, aus welcher Zutat das Glyphosat stammt.
Unter anderem wurden bei dem "Chef Select Hummus Classic", dem "Perla Table Hummus Natur" oder dem "Wonnemeyer Hummus Classic" von Aldi Glyphosat nachgewiesen.
Der Geschmack: So unterschiedlich sind die Produkte
Viele der getesteten Produkte überzeugten das Verbraucherportal in Bezug auf Geschmack, Geruch, Aussehen und Konsistenz. Nur ein Hummus konnte aufgrund eines unangenehmen Geschmacks mit einer "galligen, deutlich anhängenden Bitternote" gar nicht überzeugen, der "King Cuisine"-Hummus. Beim "Wonnemeyer Hummus Classic" wird eine Essignote kritisiert.
Im Hinblick auf die Rezeptur stellte "Öko-Test" fest, dass die meisten Hersteller sich an die klassische Zusammenstellung von Hummus halten. Ausnahmen gab es demnach unter anderem beim Zitronensaft, der bei einigen Produkten durch andere konservierende Säuren ersetzt wurde. Bei anderen wurde zudem Kreuzkümmel weggelassen oder Öle, Verdickungsmittel und Konservierungsstoffe wurden dem Produkt hinzugefügt.
Ein größerer Unterschied unter den Hummssorten zeigte der Test hingegen beim Anteil der Sesampaste Tahin, die in den Ursprungsländern des Hummus als Qualitätsmerkmal gilt. So enthielt eines der getesteten Produckte laut Deklaration nur vier Prozent der Paste, während ein anderes Produkt 26 Prozent Tahinanteil aufwies. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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