Ferngesteuerte Autos erfreuen sich noch immer größter Beliebtheit bei Jung und Alt. In der Coronakrise sorgen sie zudem für Abwechslung im tristen Alltag. Was sollte man über das Spielzeug wissen?

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Sie sorgen für strahlende Augen bei Jung und Alt. Viele Menschen hegen eine Begeisterung für ferngesteuerte Autos. Man sollte allerdings darüber informiert sein, welches Equipment man braucht.

Ein gutes E-Einsteigerauto gibt es für 150 Euro

"Manche entdecken die RC-Welt als Erwachsener wieder für sich, vielfach wird das Hobby aber auch in der Familie weitergegeben und generationenübergeifend gepflegt", sagt Andreas Berse von der Fachzeitschrift "Modell Fahrzeug". Für Einsteiger und Wiedereinsteiger stellt sich dann die Frage nach dem passenden Konzept: E-Motor oder Verbrenner - Strom oder Qualm?

RC-Cars gibt es in vielen Größen und in genauso vielen Preisklassen. Der Begriff RC steht für das englische radio controlled, also funkgesteuert. "Ein gutes Einsteigerauto mit E-Motor kostet etwa 150 Euro, bei einem Verbrennermotor muss man rund das Doppelte investieren", sagt Berse.

Nach oben gibt es kaum Grenzen. Einsteigern rät Berse zum Stromauto: "Ein Verbrenner ist ungleich komplizierter, moderne E-Motoren und Akkus sind in der Handhabung viel einfacher." Gerade der Einsteigerbereich sei zudem von sogenannten Ready-to-Run-Fahrzeugen gekennzeichnet, die praktisch sofort fahrbereit sind: auspacken und losfahren. Bei einem Verbrenner hingegen würden Spezial-Benzin, Glühkerze und ein Starter benötigt.

Stromer rasen leiser

Ein weiterer Pluspunkt der Stromer ist der geringere Lärm. "In Wohngebieten kann man praktisch nicht mit einem Verbrennermotor fahren, die sind schlicht zu laut. Ein E-Motor ist zwar auch nicht lautlos, surrt aber noch vergleichsweise leise", meint Berse.

E-Motoren seien immer leistungsfähiger und damit auch konkurrenzfähiger geworden - und damit dem echten Straßenverkehr weit voraus, sagt Berse. "Vor 30 Jahren sah das noch anders aus, da waren die Verbrenner top und die Akkutechnik stand am Anfang."

RC-Cars im Verein ausprobieren

Beliebt sind die knatternden Motoren dennoch, oft auch in Vereinen. "Die Verbrennerfahrzeuge sind sicherlich etwas komplizierter, wer aber einmal damit angefangen hat, bleibt oft dabei", erklärt Dirk Horn vom Deutschen Minicar Club (DMC). In dem Verband sind bundesweit circa 380 Vereine mit 6.000 RC-Enthusiasten organisiert, die regelmäßig Wettkämpfe austragen.

Aber auch wer sich der RC-Welt als Einsteiger zunächst nur nähern will, für den sind örtliche Vereine oft eine gute Ansprechstation. "Das Internet bietet viele Infos, allerdings werden Einsteiger Mühe haben, hier zu unterscheiden", sagt Horn.

Gerade wenn es um das erste Auto geht, sei es sinnvoll, sich beraten zu lassen. Fachgeschäfte gibt es jedoch nur wenige. "Über ganz Deutschland verteilt sind es vielleicht zehn", sagt Horn. Ein Verein biete daher eine gute Möglichkeit, ein RC-Car auszuprobieren.

In vier Stunden zum fahrbereiten Buggy

Steht der Kauf des ersten RC-Autos an, steht neben der Motorenwahl auch noch die Entscheidung zwischen einem fertigen Modell und einem Bausatz an. "Der Vorteil eines Bausatzes ist sicherlich, dass der Fahrer das Auto dann viel besser kennt, das ist vor allem bei Reparaturen oder Umbauten wichtig", meint Markus Söllner vom RC-Car-Hersteller Tamiya-Carson.

Rund zwei bis vier Stunden und ein wenig Geschick seien notwendig, um aus einem Bausatz einen fahrbereiten Buggy auf die Straße zu bringen, schätzt Söllner. Alles in allem beliefen sich die Kosten auf rund 150 Euro - inklusive Fernsteuerung, Lenkservo und Akku plus Ladegerät.

Mit einem Akku 20 Minuten unterwegs

Vor allem Einsteiger profitierten davon, dass die E-Technik inzwischen so gut sei. "Leistungsstarke Brushless-Motoren und Lithium-Polymerzellen sorgen dafür, dass man beispielsweise mit einem Akku mit 4.000 Milliampere rund 20 Minuten fahren kann", sagt Söllner. Das Aufladen dauere gut eine Stunde. Mit Wechselakkus sei man auch für längere Fahrten gerüstet.

Wer im Netz kaufen möchte, sollte nicht nur nach dem günstigsten Preis schauen. "Es gibt viele vermeintliche Schnäppchenangebote, speziell aus China. Das Problem jedoch ist, dass es hierfür meist kaum Ersatzteile gibt", sagt Berse. Zudem seien Verarbeitung und Bauanleitung oft minderwertig. Bei Herstellern wie Carrera, Carson, Kyosho, Revell oder Tamiya gebe es langfristig Ersatzteile.

RC-Cars lassen sich bestens tunen

Das ist umso wichtiger, als dem Tuning von RC-Modellen eine wichtige Bedeutung zukommt. "Man kann praktisch alles verändern, von den Reifen bis zu den Federn. Das geht aber natürlich nur, wenn es auch entsprechende Teile gibt", sagt Dirk Horn. Je nach Strecke und Untergrund würden die Fahrzeuge dann optimiert. Eine grundsätzliche Entscheidung im RC-Bereich sei, ob man auf Asphaltstrecken oder im Offroad-Bereich unterwegs sei.

Egal, ob nun Verbrenner oder E-Motor: Eine wichtige Basis für den RC-Einstieg ist eine entsprechende Funkfernsteuerung, denn die ist nicht an das Auto gekoppelt. Wer mit mehreren Fahrzeugen unterwegs ist, kann hierfür ein und dieselbe Fernsteuerung nutzen. Die Individualisierung erfolgt dann über den Lenkservo.

Aber es gibt auch Unterschiede bei den Fernsteuerungen: "Hier sollte man darauf achten, dass diese im 2,4 Gigahertz-Bereich arbeitet, in dem sich präziser fahren lässt als im 27- und 40-Megahertz-Band", empfiehlt Berse. Eine mögliche Alternative: Einige Systeme lassen sich über Apps mit dem Smartphone steuern. (dpa/tmn/wag)

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