Berlin (dpa/tmn) - Viele Jahre haben die Finanzämter auf späte Steuererstattungen oder -nachzahlungen sechs Prozent Zinsen pro Jahr gewährt beziehungsweise erhoben. Inzwischen sind es mit 1,8 Prozent weit weniger. Was bedeutet das nun für Verbraucherinnen und Verbraucher?
"Alle neuen oder bisher ausgesetzten Zinsfestsetzungen werden nun nach neuem Recht durchgeführt", sagt Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler. Betroffene erhalten einen entsprechenden Bescheid von ihrem Finanzamt.
Wer seit Januar 2019 bereits sechs Prozent Zinsen auf seine Steuernachzahlung zahlen musste, kann nun mit einer Rückzahlung des Finanzamts rechnen. Wer allerdings seit Januar 2019 sechs Prozent Zinsen auf seine Steuererstattung bekommen hat, muss den zu viel erhaltenen Zins nicht an das Finanzamt zurückführen. Das besagt die Vertrauensschutzregelung. Sind Erstattung oder Nachzahlung noch in den Zeitraum bis 31. Dezember 2018 gefallen, ändert sich nichts.
Zinsen werden laut Karbe-Geßler erst nach einer gewissen Karenzzeit festgesetzt - in der Regel 15 Monate nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Steuererstattung oder -nachzahlung angefallen ist.
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