Deutschlands Steuer- und Beitragszahler arbeiten in diesem Jahr nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes länger für die Staatskassen als in den Vorjahren. Von diesem Dienstagnachmittag an, exakt ab 14.44 Uhr, erwirtschaften die Bürger - rein rechnerisch - Einkommen nur noch für den eigenen Geldbeutel, erklärte der Steuerzahlerbund am Montag in Berlin.
Der sogenannte Steuerzahler-Gedenktag hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um einen Tag nach hinten verschoben. Das davor erwirtschaftete Einkommen der Steuer- und Beitragszahler hätten der Staat und Sozialversicherungen behalten, hieß es. In den Jahren 2012 bis 2014 fiel der "Steuerzahler-Gedenktag" jeweils auf den 8. Juli.
Die "volkswirtschaftliche Einkommensbelastungsquote" werde im Jahr 2016 bei voraussichtlich 52,9 Prozent liegen. Von jedem verdienten Euro blieben also nur 47,1 Cent übrig, erklärte der Verband weiter.
Der bei Ökonomen umstrittene "Steuerzahler-Gedenktag" ist ein Rechenbeispiel. Es zeigt an, wie viel der Staat vom Einkommen der Bürger und Betriebe über Steuern und Sozialabgaben zunächst einbehält. Zu Buche schlagen auch die gestiegenen Steuereinnahmen in Folge der Lohnerhöhungen sowie stabilen Beschäftigungslage. Der Steuerzahlerbund bezieht allerdings auch die EEG-Umlage zur Ökostrom-Förderung sowie den Rundfunkbeitrag ein.
Kritiker verweisen unter anderem darauf, dass Beitragszahler für ihre Einzahlung in Sozialkassen auch Gegenleistungen erhalten. Mit den Steuereinnahmen würden Bereiche wie Bildung, Sicherheit, Verteidigung, Kinderbetreuung oder Straßenbau finanziert. © dpa
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