• In diesem Jahr müssen Ruheständler etwas mehr Steuern zahlen als im Vorjahr.
  • Der Grund liegt in den gestiegenen Renten.
  • Besonders neue Rentenjahrgänge müssten mit mehr Steuerzahlungen rechnen als frühere, weil für jeden neuen Jahrgang weniger von der Rente steuerfrei bleibt.

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In diesem Jahr müssen Ruheständler etwas mehr Steuern zahlen als im Vorjahr. Der Grund liegt in den gestiegenen Renten. Besonders neue Rentenjahrgänge müssten mit mehr Steuerzahlungen rechnen als frühere, weil für jeden neuen Jahrgang weniger von der Rente steuerfrei bleibe, schreibt die Zeitschrift "Finanztest" (Ausgabe 8/2022).

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Steuerersparnis:

Werbungskosten

Auch Ruheständler können noch Werbungskosten geltend machen – etwa für eine Rentenberatung, Ausgaben beim Lohnsteuerhilfeverein oder der Steuerberatung. Abzugsfähig sind Kosten über dem Pauschbetrag von 102 Euro. Wer 2022 neben der Rente noch lohnsteuerpflichtig beschäftigt ist, profitiere sogar vom Arbeitnehmerpauschbetrag in Höhe von 1.200 Euro oder den tatsächlich angefallenen Kosten, schreibt "Finanztest".

Haushaltshilfen

Ausgaben für Arbeiten im Haushalt senken die Steuerbelastung – oder auch Posten aus der Nebenkostenabrechnung des Vermieters oder Verwalters. Bis zu 20.000 Euro für Haushaltshilfen oder Pflegedienste können geltend gemacht werden. Zudem sind bis zu 6.000 Euro für Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten für Handwerkerarbeiten abzugsfähig. Wichtig: Zahlen Sie die Posten niemals bar, sondern nur per Überweisung! Nur so bringen die Posten Steuerabzug.

Spenden

Spenden auf das Konto einer anerkannten gemeinnützigen Organisation senken Ihre Steuern. Als Nachweis genügt eine Spendenquittung oder in manchen Fällen auch ein Buchungs- oder Einzahlungsbeleg.

Ausgaben für Pflege oder Arzneien

Kosten für ärztlich verordnete Arzneien, Hilfsmittel oder Therapien bringen Steuerabzug – aber erst über dem zumutbaren Eigenanteil. Wie hoch dieser ist, hängt vom Einkommen und dem Familienstand ab. Ein Rechner der Stiftung Warentest bietet Aufschluss. Auch der Einbau eines Treppenlifts kann als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden.

Behindertenpauschbetrag

Seit Kurzem gibt es schon ab einem Grad der Behinderung von 20 einen steuermindernden Behindertenpauschbetrag. Diesen berücksichtigt das Finanzamt aber nur, wenn der Behinderungsgrad beim Versorgungsamt festgestellt wurde.

Pauschbetrag für Pflegeleistung

Wer einen Menschen mit mindestens Pflegegrad 2 unentgeltlich pflegt, kann seit 2021 einen Pflegepauschbetrag geltend machen. Hier sind zwischen 600 und 1.800 Euro Steuererleichterung drin.

Wichtig ist, die jeweiligen Belege für die Ausgaben über das Jahr zu sammeln. Im Regelfall müssen sie nicht mit der Steuererklärung beim Finanzamt eingereicht werden. Die Behörde kann die Nachweise bei Unklarheiten aber einfordern. Wie hoch die Steuerbelastung für Ruheständler in etwa ausfällt, können Rentnerinnen und Rentner mit einem Steuerrechner der Stiftung Warentest ermitteln. Dieser steht Interessierten kostenfrei auf der Website der Warentester zur Verfügung. (dpa/okb)

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels war der Grad der Behinderung in Prozent angegeben. Das ist falsch, wir haben den Fehler korrigiert.

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