Wegen eines Preiskampfs mit verschiedenen Herstellern fehlen in Edeka-Supermärkten derzeit bestimmte Marken. Von vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern bekommt der Supermarkt dafür Zustimmung, in der Branche regt sich aber auch Kritik.
Kundinnen und Kunden von Edeka müssen derzeit auf einige Produkte verzichten. Wie die "Lebensmittel Zeitung" (Bezahlinhalt) berichtet, fehlen viele Artikel der Marken Knorr, Pfanni oder Mondamin. Dahinter steckt der Preiskampf mit dem Hersteller Unilever.
Doch es geht nicht nur um Unilever, 17 Hersteller haben die Belieferung eingestellt. So fehlen etwa auch seit Längerem schon Mars, Procter & Gamble, PepsiCo und Henkel. Zudem hat Edeka selbst einen Teil-Bestellstopp gegenüber vier Konzernen verhängt, darunter Milka-Hersteller Mondelez. Dem Konzern sollen so Waren im Jahreseinkaufswert von fast drei Milliarden Euro fehlen.
Edeka kritisiert "Gier" der Lebensmittelriesen
Edeka-Chef Markus Mosa wirft den Herstellern "Gier" vor, weil sie nicht zu rechtfertigende Preise forderten. Schließlich seien viele Rohstoffe, aber auch Weizen, Öle oder Fette wieder billiger geworden. Viele Kunden und Kundinnen begrüßen das Vorgehen von Edeka.
Christian Köhler vom Markenverband nennt es hingegen einen "Kreuzzug gegen Marken". Auch selbstständige Händler kritisieren die Vorgehensweise. "Ich kann die Edeka-Zentrale verstehen, aber wir sind Familienbetriebe und wollen unsere Kunden zufriedenstellen. Wir wollen die Leute doch nicht zu Lidl schicken", erklärt einer von ihnen.
Die zahlreichen fehlenden Marken täten den Händlern weh. Wie Mosa erklärt, werde es früher oder später, aber wohl eher erst in Monaten, eine Lösung geben. Edeka setze nun verstärkt auf Alternativpartner und seine Eigenmarken. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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