Viele Menschen denken, dass Geldstücke und -scheine genau so viel wert sind, wie auf ihnen abgebildet ist. Doch das stimmt keineswegs: Der Fall einer 50-Cent-Münze aus dem Jahr 2002 zeigt, dass alltägliche Münzen durchaus mehrere hundert Euro wert sein können. Wenn Sie genau hinsehen, könnte in Ihrem Geldbeutel ein richtiger Schatz schlummern.

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Eine 50-Cent-Münze wurde im Jahr 2002 in der Prägestätte Karlsruhe (G) nicht mit dem üblichen Brandenburger Tor geprägt, sondern mit dem Bundesadler. Dieser ist eigentlich für die Ein- und Zwei-Euro-Münzen vorgesehen. Die Münze ist nun 750 Euro wert.

Fehlprägungen wie diese sind sehr begehrt bei Sammlern. Ob der Stempel nun einen Bruch hatte oder das Motiv verdreht ist: Besonders in Deutschland sind solche Stücke sehr selten. Sammler zahlen dafür viel Geld.

Wertvolle Sondermünzen

Auch in Italien kamen ungefähr 100 Exemplare einer Fehlprägung in Umlauf: Einige Ein-Cent-Münzen haben auf der Rückseite eine Abbildung des Turiner Mole Antonelliana, eigentlich sollten sie das Castel del Monte in Apulien zeigen. Die Münzen sind mindestens 2.500 Euro wert.

Die wohl teuerste Zwei-Euro-Sondermünze kommt aus Monaco. Sie wurde anlässlich des 25. Todestages von Gracia Patricia herausgegeben, die Auflage beträgt 20.001 Stück. Sie ist mittlerweile über 1.000 Euro wert.

Die Landkarte auf den Euro-Münzen erweiterte sich im Jahr 2007. Manche Münzen wurden aber noch mit der "alten Landkarte" gedruckt. Der Fehler betrifft unter anderem Zwei-Euro- und 20-Cent-Münzen. Sammler zahlen für diese Prägung mehrere 100 Euro.

Und auch bei Geldscheinen sollten Sie zweimal hinsehen, hier ist vor allem die Seriennummer wichtig: Exemplare mit einer wiederkehrenden Zahlenkombination, immer der gleichen Zahl oder mit dem Geburtsdatum einer berühmten Person sind viel wert. Ein Blick in den Geldbeutel lohnt sich also.

Besonders wertvolle Pfennig-Münzen

Auch Pfennig-Münzen können heutzutage noch mehrere hundert Euro einbringen. Besonders bekannt sind die Zwei-Pfennig-Münzen aus dem Jahr 1967 mit der Prägestätte Karlsruhe (G) und aus dem Jahr 1969 mit der Prägestätte Hamburg (J). Die Münze aus dem Jahr 1967 ist teilweise aus Stahl und nicht aus Kupfer, dementsprechend ist sie magnetisch. Sie ist mehr als 3.000 Euro wert.

Das Zwei-Pfennig-Stück aus dem Jahr 1969 ist nicht magnetisch. Einige hundert Münzen wurden noch mit restlichem Kupfer hergestellt, der Rest bereits mit Eisen. Die Exemplare mit Kupfer sind mehr als 4.000 Euro wert.

Eine spezielle 50-Pfennig-Münze ist ebenfalls noch mehrere 100 Euro wert. Das Exemplar aus dem Jahr 1950 mit der Prägestätte Karlsruhe (G) hat teilweise noch die Aufschrift "Bank Deutscher Länder" anstatt "Bundesrepublik Deutschland". Die Auflage betrug 30.000 Stück.

Auch 50-Pfennig-Münzen aus späteren Jahrgängen sind sammelwürdig: Beispielsweise haben Exemplare aus dem Jahr 1995 aus den Prägestätten Stuttgart (F) und Karlsruhe (G) nur eine Auflage von jeweils 65.000 Stück. Sammler zahlen dafür schnell bis zu 100 Euro.

(ff)

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