Berlin - Die Europäische Zentralbank (EZB) ist ihrer entschlossenen Linie zur Bekämpfung der Inflation der vergangenen Monate treu geblieben - am Donnerstagnachmittag hob sie den Leitzins zum sechsten Mal in Folge auf nun 3,5 Prozent an. Doch die Zinsentwicklung macht sich für Verbraucherinnen und Verbraucher noch immer stärker auf der Schulden- als auf der Guthabenseite bemerkbar.
So seien etwa Zinsen für Überziehungskredite seit dem vergangenen Jahr kräftiger angehoben worden als Zinsen für Guthaben auf Tagesgeldkonten, stellt das Ratgeberportal Finanztip fest. Auch Konsumentenkredite haben sich laut Kreditvergleichsportal Smava deutlich verteuert.
Vergleichen lohnt sich
Bei vielen Banken und Sparkassen gebe es die Tendenz, "Leitzinserhöhungen der EZB erst im Kreditbereich zu berücksichtigen und erst mit zeitlicher Verzögerung bei den Habenzinsen", sagt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW. Mittelfristig sollten allerdings auch diese weiter steigen. Laut Finanztip sind etwa aufs Tagesgeld inzwischen wieder Zinserträge von mehr als zwei Prozent möglich.
Scherfling rät Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Konditionen am Markt zu vergleichen - häufig gebe es Anbieter, die bessere Angebote vorweisen könnten als die eigene Hausbank. Allerdings sollte man dabei auch prüfen, an welche Bedingungen die Konditionen - zum Beispiel bei der Geldanlage - gebunden sind.
Mitunter gibt es die verlockenden Guthabenzinsen nur für einen bestimmten Zeitraum und einen gewissen Anlagehöchstbetrag. Zudem sollten Sparer darauf achten, dass ihr Geld von einer zuverlässigen Einlagensicherung geschützt wird. © dpa
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