Die Clematis, auch als Waldrebe bekannt, gilt nicht umsonst als Königin der Kletterpflanzen: Ihre farbenfrohen Blüten, die enorme Sortenvielfalt und ihre Fähigkeit, selbst kahle Mauern in Blütenträume zu verwandeln, machen sie zu einem Highlight in jedem Garten. Die besten Tipps für Standortwahl, Pflege, Düngung und Rückschnitt.
Wer seine Clematis gut pflanzt, regelmäßig gießt, bedarfsgerecht düngt und zur passenden Zeit schneidet, wird mit einer überreichen Blütenpracht belohnt. Die Vielfalt an Sorten und Farben macht sie zur idealen Kletterpflanze – für Garten, Balkon oder Pergola. Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sollten auf Folgendes achten.
Der richtige Standort: Sonne oben, Schatten unten
Die Standortwahl ist entscheidend für das Wohlbefinden der Clematis. Ideal ist ein sonniger bis halbschattiger Platz, wobei der obere Teil der Pflanze Sonne genießen darf, während der Wurzelbereich kühl und schattig gehalten wird. Diesen sogenannten "kühlen Fuß", wie es das "Gartenjournal" nennt, erreicht man durch:
- Mulch (z. B. Rindenmulch oder Pinienrinde),
- Bodendecker wie Frauenmantel, Funkien oder Glockenblumen oder
- flache Steine oder Stauden rund um den Wurzelbereich.
Clematis pflanzen – so geht’s richtig
Die beste Pflanzzeit liegt zwischen Frühjahr und Herbst, idealerweise jedoch von August bis Oktober, da dann die Bodentemperaturen besonders wurzelfreundlich sind.
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Das Pflanzloch sollte so tief gegraben werden, dass Oberfläche des Wurzelballens etwa zehn Zentimeter unter der Erdoberfläche landet. Ausgekleidet wird das Pflanzloch mit einer etwa zehn Zentimeter dicken Drainageschicht, etwa aus Kies. Anschließend die Pflanze gut wässern und mulchen. Eine Rankhilfe am besten direkt mit einsetzen.
Gießen und Düngen: Weniger ist nicht mehr
Clematis mögen es gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Staunässe muss unbedingt vermieden werden. In Trockenzeiten ist regelmäßiges Gießen – am besten morgens oder abends – wichtig.
Bei der Düngung empfiehlt es sich, im Frühjahr großzügig mit Kompost oder organischem Dünger zu starten. Während der Wachstumszeit kann alle zwei bis vier Wochen ein flüssiger Blütendünger gegeben werden. Ab Sommer sollte auf kaliumbetonte Düngemittel umgestellt werden, um die Holzreife zu fördern.
Rückschnitt – die richtige Technik zur rechten Zeit
Der Rückschnitt ist wichtig, ein falscher oder fehlender Rückschnitt kann die Blüte stark beeinträchtigen. Clematis werden in drei Schnittgruppen unterteilt, je nach Blütezeit. So sollten diese geschnitten werden:
- Frühjahrsblüher (z. B. Clematis montana): Rückschnitt direkt nach der Blüte.
- Zweimal blühende großblumige Hybriden (z. B. Multi Blue): leichtes Zurückschneiden nach der ersten Blüte im Juni, starker Rückschnitt im Spätherbst oder Frühjahr auf ca. einen Meter.
- Sommer- bis herbstblühende Sorten (z. B. Clematis viticella): starker Rückschnitt im Frühjahr auf 30–50 cm.
Winterschutz nicht vergessen
Die meisten Clematis-Arten sind winterhart, dennoch lohnt sich Vorsicht bei Kahlfrost und Topfhaltung. Bei Freilandpflanzen sollte der Boden gemulcht und die Pflanze bei Frost mit Vlies geschützt werden. Bei Kübelpflanzen lautet der Rat, den Topf mit Kokosmatten oder Reisig gut zu isolieren.
Krankheiten vorbeugen: Fokus auf Clematiswelke
Die Clematiswelke ist die gefürchtetste Krankheit bei Waldreben. Sie lässt Triebe plötzlich verwelken und ist schwer zu behandeln. Hier ein paar Tipps zur Vorbeugung:
- Tiefes Einpflanzen - schützt die Pflanze vor dem Absterben
- Gut durchlüfteter Standort
- Gleichmäßige Bodenfeuchte ohne Schwankungen
Auch Mehltau, Grauschimmel oder Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben können bei der Clematis auftreten – hier helfen natürliche Mittel wie Brennnesselbrühe oder Raubmilben.
Harmonische Pflanzpartner für clevere Kombis
Clematis alleine sind schon attraktive Gewächse. Doch sie lassen sich auch hervorragend kombinieren, etwa mit Kletterrosen. Beide Pflanzen fördern sich gegenseitig und blühen über lange Zeit. Ebenfalls gute Pflanzpartner sind Stauden wie Schleierkraut, Frauenmantel oder Calamintha, denn sie bieten Bodenschutz und eine reiche Blühvielfalt. Aber auch immergrüne Gehölze wie Efeu bringen Struktur in den Garten – besonders im Winter. (ili)
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Korrektur: In einer früheren Version des Artikels war leider keine Clematis zu sehen. Wir haben das Bild ausgetauscht.
Verwendete Quellen
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