Felsenbirne
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Die Felsenbirne ist sehr robust und pflegeleicht. Für den Garten bietet sich die heimische Art, die Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis oder die Zwergfelsenbirne, Amelanchier rotundifolia) an. Denn sie wächst nur bis zu drei Meter hoch und passt sich sogar dem Klimawandel an. Einmal angewachsen, übersteht sie auch längere Hitzephasen und gedeiht gut in steinigen, mageren Böden - selbst im Kübel.
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Die Felsenbirne hat aber noch mehr zu bieten als ihre Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel. Etwas weiter verbreitet als die heimische Felsenbirne ist die nordamerikanische Kupfer-Felsenbirne, die eine Wuchshöhe von bis zu sechs Metern erreichen kann. Beide Arten (von insgesamt 25) zeigen ab April eine weiße Blütenpracht, tragen von Juni bis September leckere Früchte und im Herbst leuchtend rotes Laub.
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Vor allem die späte Ernte der dann dunkelblauen und violetten Beeren ist besonders süß. Doch Vorsicht: Wer zu lange wartet, zieht womöglich den Kürzeren, denn die Felsenbirne ist auch bei Vögeln beliebt. Menschen mit empfindlichem Magen sollten nicht zu viele rohe Felsenbirnen auf einmal essen. Denn die Samen setzen, ebenso wie Apfelkerne, im Körper eine geringe Menge an Blausäure frei.
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Vor allem beim Verzehr unreifer Früchte oder wenn Felsenbirne in größeren Mengen genascht wird, können Menschen mit sensiblem Magen Bauchkrämpfe und andere Magenprobleme bekommen. Meistens werden die Kerne aber unverdaut wieder ausgeschieden. Wer auf Nummer sicher gehen will, kocht die Felsenbirne. Denn Blausäure ist hitzeempfindlich und wird bei hohen Temperaturen zerstört.
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So bietet sich die Felsenbirne als Frucht für Marmeladen, Gelees und Konfitüre an. Das erledigt nicht nur das Problem mit der Blausäure, sondern bietet sich auch wegen des hohen Pektin-Gehalts der Felsenbirne an. Pektin ist ein natürliches Geliermittel, das sich ideal für Marmeladen und Konfitüren eignet. Wenn Sie mögen, können Sie die Felsenbirnen für die Marmelade auch mit Johannisbeeren mischen.
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Waschen Sie hierfür 600 Gramm Felsenbirnen und 400 Gramm Johannisbeeren. Pürieren Sie die Früchte dann in einem Mixer und streichen Sie die Masse danach durch ein Sieb, wenn Sie die Kerne vollständig entfernen möchten. Danach geben Sie das Fruchtmus in einen Topf, mischen 500 Gramm Gelierzucker (1:2) hinzu und lassen alles unter ständigem Rühren einige Minuten aufkochen.
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Sobald die Marmelade die gewünschte Konsistenz hat, füllen Sie sie in sterile Gläser. Der Aufstrich schmeckt nicht nur auf Brot, sondern auch im Müsli oder Joghurt.
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Felsenbirnen können auch roh verzehrt oder als frische Zutat im Frühstücks-Porridge, Joghurt oder als Dessert-Garnitur verwendet werden. Rohe Felsenbirnen sollten immer vollreif geerntet werden - nicht nur wegen des geringeren Blausäure-Gehalts in den reifen Beeren, sondern auch wegen des intensiveren Geschmacks, der an Johannisbeeren und Marzipan erinnert.
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Zudem haben die reifen Früchte im rohen, ungekochten Zustand einen höheren Nährstoffgehalt. Die Felsenbirne hat viel Vitamin C, enthält sekundäre Pflanzenstoffe sowie Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium.
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Auch als Smoothie-Zutat sind Felsenbirnen ideal. Am besten passen sie zu Erdbeeren oder Himbeeren. Für einen roten Beeren-Smoothie benötigen Sie eine Handvoll Felsenbirnen, eine Handvoll Erd- oder Himbeeren, eine kleine Banane sowie 200 Milliliter Wasser. Pürieren Sie alles für eine Minute im Mixer. Wenn Sie mögen, können Sie auch eine getrocknete Dattel für etwas mehr Süße dazugeben.
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Die kleinen Beeren mit hellem Fruchtfleisch lassen sich aber auch trocknen und damit wie Rosinen haltbar machen. Dafür werden die gewaschenen und abgetrockneten Felsenbirnen im Backofen getrocknet. Heizen Sie den Ofen auf 40 bis 50 Grad vor, legen Sie dann die Felsenbirnen locker auf ein Backblech mit Backpapier und lassen Sie die Ofentür etwas auf - etwa mithilfe eines Holzlöffels, den Sie dazwischenklemmen.
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Mit diesem Trick stellen Sie sicher, dass die feuchte Luft besser entweichen kann und die Früchte vollständig trocknen. Dies dauert je nach Menge an Beeren mehrere Stunden. Denn die Beeren müssen bei geringer Temperatur vitaminschonend und langsam getrocknet werden. Wenden Sie die Beeren während des Trocknungsprozesses einige Male.
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Wenn die Beeren vollständig trocken und abgekühlt sind, werden sie am besten in einem Schraubglas verstaut und später als leckere Zutat für Müslis, zum Backen von Kuchen oder als Zutat für Teemischungen verzehrt. Auch in ein Erfrischungsgetränk für den Sommer passt die Felsenbirne. Dafür benötigen Sie eine Handvoll Felsenbirnen, frische Basilikumblätter, Zuckersirup, Zitronensaft und Eiswürfel.
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Im ersten Schritt zerstoßen Sie Felsenbirnen gemeinsam mit frischen Basilikumblättern von etwa zwei Zweigen in einem Mörser. Danach mischen Sie zwei Zentiliter Zitronensaft sowie einen Zentiliter Zuckersirup dazu. Füllen Sie danach Eiswürfel und die Felsenbirnen-Sirup-Mischung in ein Glas und füllen Sie dann alles mit Sprudelwasser auf.
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Felsenbirnen eignen sich auch zum Einkochen von Sirup. Dafür benötigen Sie 500 Gramm Felsenbirnen, die mit 100 Gramm Zucker und einem Liter Wasser aufgekocht werden. Nach etwa fünf Minuten wird die Masse in ein Safttuch gegeben, um vollständig abtropfen zu können. Die restliche Flüssigkeit wird dann mit rund 400 Gramm Zucker nochmals aufgekocht, bis der Sirup eingedickt ist. Anschließend in Flaschen abfüllen.
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Auch Felsenbirnen-Saft macht die Beeren länger haltbar. Sie können die Frucht dazu mit anderen Obstsorten kombinieren, wie etwa Rhabarber oder Äpfeln. Waschen und schneiden Sie hierfür rund eineinhalb Kilo Rhabarber oder Äpfel in kleine Stücke und legen Sie sie mit zwei Kilo Felsenbirnen in den Topf eines Dampfentsafters. Streuen Sie danach 150 Gramm Zucker über die Früchte und lassen Sie alles eine Stunde kochen.
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Aus der kleinen Beere lassen sich auch wunderbar Backwaren zaubern. So eignen sich Felsenbirnen als Füllung für fruchtige Tartes oder auch als Zutat für kleine Cupcakes und Muffins. Für ein Backblech mit Muffinformen rühren Sie zuerst 90 Gramm weiche Butter, 70 Gramm Rohrohrzucker, eine Prise Salz und zwei Eier zu einer schaumigen Masse. Fügen Sie danach 160 Gramm Mehl und einen halben Teelöffel Backpulver hinzu.
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Im letzten Schritt heben Sie rund 100 Gramm Felsenbirnen unter den Teig und verteilen ihn dann auf die Muffinförmchen. Nach etwa 20 bis 25 Minuten bei 200 Grad im Backofen sind die süßen Muffins fertig. Wenn Sie mögen, können Sie 200 Gramm Frischkäse, 60 Gramm Puderzucker und fünf Esslöffel Felsenbirnensaft mischen und die Masse mithilfe eines Spritzbeutels dekorativ auf den kleinen Muffins verteilen.
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Für einen Felsenbirnen-Kuchen bereiten Sie einen Mürbeteig aus 150 Gramm Mehl, 75 Gramm Mandelmehl, 60 Gramm Zucker, einer Prise Salz und 120 Gramm kalter Butter zu. Nachdem Sie die Butter verarbeitet haben, fügen Sie ein Ei hinzu und verkneten alles zu einem glatten Teig. Für eine Stunde in den Kühlschrank geben und dann den ausgerollten Teig in eine gebutterte Form drücken und mit der Gabel einstechen.
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Nach rund 15 Minuten bei 175 Grad Ober- und Unterhitze füllen Sie 250 Gramm gewaschene und etwas gezuckerte Felsenbirnen auf den Tarteboden und backen den Kuchen erneut für 15 Minuten. Danach geben Sie eine verquirlte Masse aus 50 Millilitern Schlagsahne und einem Ei auf die Beeren und backen die Tarte erneut für 20 Minuten. Sie schmeckt köstlich frisch aus dem Ofen mit einer Kugel Vanilleeis dazu.