Wir alle kennen es: Man steht vor dem Einkaufswagen, greift in die Tasche und sucht nach einer Münze oder einem Chip, um das Schloss zu öffnen. Aber wie nennt man eigentlich dieses kleine Gerät, das uns den Zugang zum Wagen gewährt?

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Bei der kleinen Apperatur mit der Kette am Griff handelt es sich um ein Pfandschloss. Das ist ein cleveres System, das seit Jahrzehnten im Einzelhandel eingesetzt wird. Es sorgt dafür, dass Einkaufswagen nach Gebrauch wieder ordentlich zurückgebracht werden. Doch wie genau funktioniert es, und warum gibt es überhaupt Pfandschlösser?

Praktisch und nachhaltig

Das Pfandschloss funktioniert nach einem simplen Prinzip: Um den Wagen aus der Reihe zu lösen, muss eine Münze oder ein spezieller Chip eingesteckt werden. Dann kann die Kette von den anderen Wagen gelöst werden. Sobald der Wagen nach dem Einkauf zurückgebracht und das Schloss wieder eingesteckt wird, erhält man das Pfand zurück. Dieses System hat sich als effektive Lösung erwiesen, um herumstehende Einkaufswagen auf Parkplätzen zu vermeiden.

Der Name "Pfandschloss" erklärt sich dabei von selbst: Mit der Bereitstellung eines Pfands in Form einer Münze oder eines Chips, den man bei Rückgabe wieder zurückhält, lässt sich das Schloss lösen - und der Zugang zum Wagen ist frei.

Geschichte und Zukunft des Pfandschlosses

Die Geschichte des Pfandschlosses beginnt in den 1980er Jahren, als es erstmals in Deutschland eingeführt wurde. Damit sollte die zunehmende Problematik herrenloser Einkaufswagen auf Supermarktparkplätzen gelöst werden. Die Idee stieß schnell auf breite Zustimmung, da sie sowohl die Disziplin der Kunden förderte als auch die Betriebskosten durch ewig verlorene Wagen senkte. Heute ist das Pfandschloss in vielen Ländern weltweit ein fester Bestandteil des Einzelhandels.

In der Zukunft könnten Pfandschlösser jedoch neuen Technologien weichen, die noch kundenfreundlicher sein sollen. Digitale Varianten, die mit Smartphone-Apps oder kontaktlosen Zahlungsmethoden funktionieren, sind bereits in einigen Märkten im Einsatz. Diese Systeme könnten langfristig den klassischen Münz- oder Chip-Einsatz ablösen und den Komfort der Kunden weiter steigern.

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Nicht nur für Einkaufswagen

Pfandschlösser finden sich allerdings nicht nur an Einkaufswagen. Auch an anderen Orten kommen sie zum Einsatz, um Ordnung zu gewährleisten. Beispiele sind Schließfächer in Schwimmbädern, Freizeitparks oder Bahnhöfen, die oft über ein ähnliches Pfandsystem funktionieren. Selbst in bestimmten Fahrradverleihstationen oder auf dem Friedhof werden Pfandschlösser genutzt, damit beispielsweise die Rückgabe von Gegenständen wie Schubkarren sichergestellt werden kann.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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