Berlin - Wer Waschmittel richtig dosiert, handelt nachhaltig. Für Indra Enterlein, Leiterin des Ressourcenteams des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), ist das der wichtigste Tipp beim Wäschewaschen.

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Jährlich landen laut Nabu in Deutschland mehr als 600.000 Tonnen Waschmittel im Abwasser. Nicht alle Inhaltsstoffe können in den Kläranlagen abgebaut werden. Es gehen also einige Inhaltsstoffe in die Umwelt über, wo sie giftig für Wasserorganismen sein können.

"Aber es ist wirklich nicht einfach, das Waschmittel richtig zu dosieren", sagt selbst die Ressourcen-Expertin Indra Enterlein. Fast jedes Waschmittel wird anders dosiert. Weitere Faktoren zur Berechnung der Menge sind etwa die Größe der Waschmaschine, der Härtegrad des Wasser und wie stark verschmutzt die Wäsche ist.

Die Folge: Viele geben einfach irgendwie Waschmittel in das Fach. Und wer nicht regelmäßig über Wäsche klagt, die nicht sauber geworden ist, nutzt vermutlich zu viel davon.

"Aber es reicht, sich einmal richtig damit auseinanderzusetzen", sagt Enterlein. "Denn viele Menschen sind Gewohnheitstiere und kaufen immer das gleiche Waschmittel."

So geht das:

1. Wasserhärte

Die örtliche Wasserhärte im Internet recherchieren beziehungsweise beim lokalen Wasserversorger erfragen. Härteres Wasser benötigt mehr Waschmittel, da dieses das Wasser etwas weicher macht.

2. Füllstand

In der Dosiertabelle des jeweiligen Waschmittels ist angegeben, für wie viel Kilogramm Wäsche die Dosierung gedacht ist. Bei einem Voll- und Colorwaschmittel sind das in der Regel 4,5 Kilogramm Textilien, bei einem Feinwaschmittel hingegen nur 2,5 Kilogramm.

Man sollte also einmal eine volle Trommelladung im trockenen Zustand wiegen und die Menge Waschmittel entsprechend erhöhen oder reduzieren.

Aber Achtung: Wäsche aus empfindlichen Fasern benötigt eine besondere Behandlung. Daher sollte man laut Forum Waschen bei einem Pflegeleicht- oder Schonwaschgang die Trommel nur etwa halb füllen, mit Wolle oder Seide gar nur zu einem Viertel.

3. Verschmutzungsstärke

Die Dosierempfehlungen der Hersteller sehen mehrere Verschmutzungsgrade vor. Das Forum Waschen nennt Beispiele:

  • Leicht verschmutzt: Kurz getragene Oberbekleidung ohne Flecken und andere Verschmutzungen. Die Stücke können den Körpergeruch angenommen haben. Auch Bettwäsche für Gäste oder Handtücher, die nur einen Tag benutzt wurden, zählen in diese Kategorie.
  • Normal verschmutzt: Durchgeschwitzte oder mehrfach getragene Oberbekleidung, einmal getragene Unterwäsche sowie Handtücher und Bettwäsche, die bis zu einer Woche lang genutzt wurden. Auch Gardinen ohne Nikotinverschmutzung.
  • Stark verschmutzt: besonders dreckige Textilien, Geschirr- und Küchenhandtücher und Babylätzchen sowie Kinder-, Sport- und Handwerkerkleidung

4. Dosierhilfe markieren

Ressourcen-Expertin Indra Enterlein rät, die gängigen Dosierungen für seinen eigenen Haushalt mit einem nicht wasserlöslichen Stift auf der Dosierhilfe zu markieren.

Sie haben keine? Es gibt solche Behälter günstig und zum Teil sogar kostenlos in Drogeriemärkten. Auch einige Waschmittelhersteller bietet an, Kunden eine Dosierhilfe zu schicken. Oder man nimmt einen gängigen Messbecher.  © dpa

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