Die ersten Tage mit einem neuen Welpen können überwältigend sein. Wie gehst Du am besten vor? Unsere Kollegin und Podcasterin Juliane teilt ihre Erfahrungen und gibt Dir zehn wichtige Tipps, um diese aufregende Zeit zu meistern. Von Erziehung bis Sozialisierung – erfahre alles, was Du wissen musst, um Deinem Welpen einen tollen Start zu geben.

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Die ersten Tage mit einem Welpen können für Dich und Deinen neuen tierischen Liebling aufregend und herausfordernd sein. Unsere Kollegin und Podcasterin Juliane spricht über ihre Welpenzeit mit Australian Shepherd Hündin Mila und welche Ratschläge sie aus dieser Zeit damals selbst gut hätte gebrauchen können.

Hier ihre zehn wertvollsten Tipps:

Tipp Nr. 1: Entspanne Dich und vertraue auf Deine Erziehungsmethode

Gerade wenn es um Hundeerziehung geht, haben viele Menschen unterschiedliche Meinungen und geben gut gemeinte Ratschläge. Oft wird die vorgeschlagene Erziehungsmethode als die einzig richtige dargestellt, was Dich vielleicht leicht verunsichern kann. Hierbei ist wichtig: Vertraue auf Deine eigenen Methoden, denn Du hast Dich bestimmt im Vorfeld gut informiert. Entspanne Dich und erziehe Deinen Welpen nach Deinen Bedürfnissen und Überzeugungen. Nicht jede Methode passt zu jedem Hund und das ist völlig in Ordnung.

Tipp Nr. 2: Konsequenz ist der Schlüssel

Konsequente Erziehung bietet Deinem Welpen Sicherheit und Orientierung. Überlege Dir im Vorfeld, welche Regeln für Dich realistisch einzuhalten sind. Juliane betont in der Episode "Pet-Talks Hund": "Beispielsweise war bei mir klar, dass Mila nicht aufs Bett oder Sofa darf, es sei denn, sie wird eingeladen. Das bedeutet, dass ich Mila jedes Mal, wenn sie am Bett hochgesprungen ist, konsequent wegschicken musste. Diese Konsequenz zahlt sich aus, denn jetzt kann ich entscheiden, wann Mila ins Bett darf und wann nicht." Schreibe Dir fünf Regeln vorab auf, die Dir am wichtigsten sind und verfolge diese Konsequent.

Tipp Nr. 3: Achte auf genügend Ruhephasen

Welpen benötigen sehr viel Schlaf, um Erlerntes zu verarbeiten. Im Schnitt liegt die Schlafenszeit bei 16 bis 18 Stunden pro Tag. Neugeborene Welpen schlafen mitunter 22 Stunden täglich. Schaffe somit Rückzugsorte wie eine Box oder eine Decke und lasse Deinen Welpen schlafen, wenn er müde ist. Es ist wichtig, dass Du Deinen Welpen nicht aufweckst, auch wenn jemand ihn streicheln möchte. Ruhephasen sind essentiell für seine Entwicklung und ein ruhiges ausgeglichenes Wesen – auch bis ins Erwachsenenalter.

Welpen brauchen Ruhezeit.
Welpen brauchen Ruhezeit. © Foto: unsplash.com/Ayla Verschueren (Symbolfoto)

Tipp Nr. 4: Lass den Welpen erstmal ankommen

In den ersten zwei bis drei Wochen sollte Dein Welpe vor allem sein neues Zuhause kennenlernen. Lade nicht sofort Freunde und Familie ein, sondern gib dem Welpen Zeit, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Auch Du musst Dich in Deiner Rolle als Welpenmama oder Welpenpapa zurechtfinden. Lasse den Welpen also nach und nach wichtige Personen kennenlernen, die später vielleicht auch auf ihn aufpassen werden und…

…überfordere den Welpen nicht (Tipp Nr. 5)

Erwarte nicht zu viel von Deinem Welpen. Er muss nicht sofort zu Beginn alle Kommandos beherrschen. Die erste Zeit sollte dazu dienen, dass der Welpe Dich und sein neues Zuhause kennenlernt. Steigere die Aktivitäten langsam und gib ihm genug Pausen und vor allem Ruhephasen. Kleine Pipi-Runden im Garten sind für den Welpen aufregend genug.

Tipp Nr. 6: Unterfordere ihn aber auch nicht

Während Dein Welpe genügend Schlaf und Ruhe benötigt, soll er natürlich auch beschäftigt werden und langsam Kommandos, sein Umfeld und neue Dinge kennenlernen. Denk-Spiele und einfache Übungen stärken die Bindung zwischen Euch und fördern seine Entwicklung enorm. Achte darauf, dass ihr beide Spaß daran habt und kein Druck entsteht. Wenn Dein Welpe Anzeichen zeigt, dass ihm das Spiel zu viel ist und er lieber schlafen möchte oder gestresst ist, lass ihn schlafen oder unterbrich das Spiel. Jeder Welpe ist anders, manche brauchen länger, andere sind sofort bereit für neue Übungen.

Tipp Nr. 7: Sozialisierung ist besonders wichtig

Beginne langsam mit der Sozialisierung Deines Welpen. Kleine Ausflüge in ruhigen Gegenden helfen ihm, sich an neue Eindrücke zu gewöhnen. Zum Beispiel könnt Ihr abends, wenn weniger los ist, eine Parkbank aufsuchen und von dort aus das Geschehen beobachten. So wird Dein Welpe nach und nach selbstsicherer. Zeige ihm Schritt für Schritt Deine Welt, überfordere Ihn nicht dabei. Beginne mit der Sozialisierung langsam und steigere die Zeiten immer mehr. Geh zum Beispiel zu Beginn in einer etwas ruhigeren Fußgängerzone Gassi und lass ihn für 10 bis 15 Minuten seine Umwelt beobachten. Zeige ihm, dass es etwas völlig normales ist, wenn mal mehrere Menschen in der Nähe sind oder es etwas lauter wird.

Tipp Nr. 8: Keine Fremdkörper vom Boden fressen

Ein besonders wichtiger Tipp: Gewöhne Deinen Welpen daran, nichts vom Boden zu fressen. Welpen erkunden die Welt gerne mit dem Maul, aber achte darauf, was er in den Mund nimmt. Ein Giftköder-Training kann hier sehr hilfreich sein und wird in vielen Hundeschulen angeboten. So schützt Du Deinen Welpen vor gefährlichen Substanzen.

Gewöhne ihn daran, nichts vom Boden zu fressen.
Gewöhne ihn daran, nichts vom Boden zu fressen. © Foto: unsplash.com/Jan Gustavsson (Symbolfoto)

Tipp Nr. 9: Höre auf Dein Bauchgefühl

Vertraue Deinem Instinkt. Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt oder Dein Welpe sich unwohl fühlt, nimm Dir mehr Zeit. Es ist in Ordnung, "nein" zu sagen, Dinge auszuprobieren und dann wieder zu verwerfen. Es ist auch okay, wenn Dir jemand sagt, dass die Hunde spielen können, Du aber nicht sicher bist, ob Dein Welpe bereit ist. Dein Wohlbefinden und das Deines Welpen stehen im Vordergrund, darauf solltest Du immer achten.

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Tipp Nr. 10: Genieße die Zeit und achte auf die Signale Deines Welpen

Schenke Deinem Welpen viel Liebe und Nähe, aber respektiere auch seinen Freiraum. Wenn er nicht gekuschelt oder gestreichelt werden möchte, gib ihm die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Das stärkt Eure Bindung und das Vertrauen. Genieße die gemeinsame Zeit, denn sie vergeht schnell und Dein Welpe wird nur einmal so klein sein. Auch wenn Du vielleicht in der Anfangszeit manchmal etwas verzweifelt sein wirst – Du wirst die Welpenzeit vermissen, also genieß es.

Für ausführlichere Tipps und Beispiele aus der Welpenzeit von Juliane und Mila, höre Dir unbedingt die neue Podcast-Folge von "Pet-Talks Hund" an! Viel Freude beim Hören!  © Deine Tierwelt

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