Wenn Autos einen Reiter überholen, sollen sie Abstand halten. Doch damit nimmt es nicht jeder Fahrer so genau. In Bayern hatte das jetzt überraschende Folgen. Da wurde ein Pferd überholt – und das "wehrte" sich…
Für Reiter gilt im Straßenverkehr: Sie dürfen nicht auf den Rad- oder Gehweg. Stattdessen müssen sie ganz rechts auf der Straße entlang reiten. Für Autofahrer gilt: Wer ein Pferd überholt, muss einen seitlichen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 bis 2 Metern einhalten. Leider berücksichtigen aber nicht alle Fahrer diese Regel. Das kann gefährlich werden – aber auch mal kuriose Folgen haben, wie ein Fall aus Bayern jetzt zeigt.
Dort war eine Reiterin (45) mit ihrem Haflinger neben der Straße unterwegs, als sie von mehreren Autofahrern überholt wurde. Dabei, so vermutet die Polizei, fuhren die Autos sehr dicht an dem Pferd vorbei und erschreckten den 16-jährigen Wallach. Die Folge: Er "wehrte" sich, trat mit dem linken Hinterhuf aus – und erwischte eine Beifahrertür. Die Autofahrerin (61) erschrak sich, blieb wenige Meter weiter stehen. Und stellte fest: Der Huf hatte in ihrem Wagen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Schaden liegt bei 2.500 Euro, so die Schätzung.
Pferde im Straßenverkehr: Es gibt klare Regeln!
Auch wenn es in diesem Fall "nur" zu einem Sachschaden kam – ungefährlich ist das "Zusammentreffen" zwischen Autos und Reitern nicht. Deshalb gibt es klare Regeln. Für Autofahrer heißt das: Beim Überholen müssen sie den Sicherheitsabstand einhalten. Wann wieder eingeschert werden darf, ist rechtlich zwar nicht genau definiert. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen Auto und Pferd ausreichend ist. Das können je nach Situation schon mal fünf Meter vor dem Pferd sein, so der "ADAC". Außerdem sollten rasante Beschleunigungs- oder Bremsmanöver mit quietschenden Reifen oder aufheulendem Motor vermieden werden.
Der Einsatz der Hupe ist zwar nach Straßenverkehrsordnung (StVO) in bestimmten Gefahrensituationen prinzipiell zulässig, sollte aber bei Pferden nur in absoluten Notfällen angewandt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, die Geschwindigkeit anzupassen und besonders vorausschauend zu fahren. Das gilt auch für den Gegenverkehr. © Pferde.de
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