Hunde sind lieb, aber dumm – dieses Klischee kennen viele. Ob es stimmt, sei mal dahingestellt. Fest steht aber: Zumindest in Sachen Problemlösung sind Schweine besser als Hunde. Das fanden Forscher in Ungarn heraus. Ein Grund mehr, um die schlauen Tiere am Tag des Schweins zu feiern.
Tatsächlich sind Schweine und Hunde gar nicht so unterschiedlich. Beide wurden vor Jahrtausenden von Menschen domestiziert und sind an das Zusammenleben mit uns Zweibeinern gewöhnt. Deshalb haben beide Spezies auch ziemlich gut gelernt, wie sie auf uns reagieren und mit uns umgehen müssen.
Hunde etwa wissen genau, dass sie möglichst betreten gucken müssen, wenn sie etwas ausgefressen haben – so denken wir, sie hätten ein schlechtes Gewissen. Und die Vierbeiner sind sogar so gewieft, dass sie uns mit ihrem Verhalten täuschen können, uns also quasi anlügen.
Schweine sind genauso schlau wie Hunde
Schon vor einigen Jahren kam eine Studie zu dem Schluss, dass Hunde nicht schlauer sind als Schweine. Ihre Intelligenz liegt ungefähr auf einem Level mit den Borstentieren, genauso wie Ziegen und Delfine. Nun haben Forscher in Ungarn untersucht, ob sich Hunde und Minischweine in Problemsituationen ebenso ähnlich verhalten.
Der Hund ist ohne Frage der beste Freund des Menschen – auch wenn in den letzten Jahren ein anderes Haustier immer beliebter geworden ist: das Mini- oder Teacup-Schwein. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollten deshalb untersuchen, ob Hunde und Mini-Schweine Probleme ähnlich lösen.
Denn dass Hunde bei Problemen schnell die Hilfe von Menschen suchen, ist bereits bekannt. Katzen und Wölfe etwa verhalten sich in herausfordernden Situationen unabhängiger und ausdauernder als Bello und Co. – allerdings sind Wölfe nicht domestiziert und Katzen gelten ohnehin als weniger sozial als Hunde. Deshalb wählten die Forscher für ihre Studie einen Versuchsaufbau mit Schweinen, die ähnlich sozial und domestiziert sind wie Hunde. Alle Tiere in dem Versuch leben von klein auf in Familien.
Hunde suchen schneller Hilfe beim Menschen
Das Ergebnis: Sowohl Hunde als auch Schweine waren gut darin, leichtere Probleme zu lösen – auch wenn letztere etwas schneller darin waren und eine Schnauzenlänge Vorsprung hatten. Zehn Schweine und zwölf Hunde sollten jeweils eine Box umstoßen, um an ein Leckerli zu gelangen. Diese Aufgabe hatten alle Versuchstiere schnell gelöst.
Danach änderten die Forscher den Aufbau, sodass es für die Tiere unmöglich war, die Box umzustoßen. Die Hunde blickten sich nach 20 Sekunden, in denen sie erfolglos versucht hatten, die Box zu bewegen, nach den Menschen um. Die Schweine probierten dagegen im Schnitt fast eine Minute lang, das Problem selbst zu lösen, bevor sie Hilfe suchten. "Hunde sind abhängig, Schweine dagegen hartnäckig", fasst Paula Pérez, Hauptautorin der Studie, gegenüber "Forbes" zusammen. © Deine Tierwelt
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