Jedes Jahr töten die Fischer der Färöer Inseln Hunderte Grindwale und Delfine. Allein in diesem Jahr mussten schon mehr als 500 Wale sterben. Die Tiere werden in flache Buchten getrieben und dort mit Messern getötet. Das blutige Wasser sorgt weltweit für Empörung.

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Das Wort "Grindadráp" beschreibt auf den Färöer Inseln die Treibjagd zu Wasser. Dabei scheuchen Fischer in Booten etliche Grindwale zusammen und leiten sie in kleine, flache Buchten. Dort warten bereits andere Fischer auf sie. Im hüfthohen Wasser töten die Bewohner die Meeressäuger mit Messern. Das Wasser der Buchten färbt sich dabei flächendeckend rot. Tierschützer protestieren gegen die Jagd.

Die zu Dänemark gehörenden Färöer Inseln sorgen seit Jahren mit der blutigen Treibjagd auf Grindwale für Schlagzeilen. Die Einwohner und Fischer sehen diese Art der Jagd als festen Bestandteil ihrer Kultur an und gehen Jahr für Jahr auf die Suche nach ihrer ersehnten Beute. Haben sie eine Gruppe Grindwale gefunden, treiben sie die Meeressäuger zur Schlachtung in die Buchten. Das Fleisch wird anschließend verkauft.

2023 schon mehr als 500 Grindwale getötet

In diesem Jahr haben die Fischer bereits fünf "Grindadráp" veranstaltet und dabei insgesamt 570 Grindwale getötet, berichtet der "Tagesspiegel". Auch Delfine geraten immer wieder ins Visier der Jäger und werden im flachen Wasser geschlachtet. Tierschützer fordern schon lange ein Verbot der blutigen Praxis. Die Fischer weisen auf die jahrhundertelange Jagdtradition hin, die ein wichtiges Element ihrer kulturellen Identität sei.

Aktivisten wollen das brutale Töten im knietiefen Wasser nicht mehr mitansehen. Sie reichten zahlreiche Petitionen ein, demonstrierten in etlichen Städten und reisten teilweise sogar auf die Färöer Inseln, um die Treibjagden zu sabotieren. Im Jahr 2021 sorgten die Fischer für dramatische Schlagzeilen, als sie an nur einem Tag 1.423 Weißseitendelfine töteten.

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Tierschützer kämpfen weiter

Die zuständigen Behörden begrenzten die Fangmenge daraufhin. Seit 2021 dürfen auf den Färöer Inseln noch 500 Delfine pro Jahr gefangen und geschlachtet werden. Weil die Regierung die Treibjagd auf die intelligenten Tiere billigt und legitimiert, scheinen die Tierschützer machtlos zu sein. Sie geben ihren Kampf aber trotzdem nicht auf und protestieren weiter für das Recht der Meeressäuger.  © Deine Tierwelt

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