Sie war Großbritanniens erfolgreichste Reiterin. Dann zerstörte ein Video das Glitzer-Image von Charlotte Dujardin. Jetzt die Quittung: Der Reitsport-Weltverband FEI hat die 39-Jährige für ein Jahr gesperrt – wegen "exzessiven" Peitscheneinsatzes. Dujardin reagierte mittlerweile – und überrascht mit Baby-News…

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Das Urteil ist deutlich: Die FEI sperrt Charlotte Dujardin für ein Jahr. Dazu muss die 39-Jährige eine Strafe von 10.000 Schweizer Franken (umgerechnet circa 10.740 Euro) zahlen. Damit ist die sportliche Karriere der dreimaligen Olympia-Siegerin zumindest vorerst beendet.

In der Begründung erklärt das FEI-Tribunal, die höchste Rechtsinstanz des Weltreiterverbandes, auch noch einmal, wie es zu dem Skandal kam. "Am 22. Juli 2024 erhielt die FEI eine offizielle Beschwerde von einem Anwalt, der einen anonymer Beschwerdeführer vertritt, der behauptet, dass Frau Dujardin Tierquälerei begangen habe (…). Der Beschwerde wurde ein Video (…) beigefügt, das auch Verbreitung in den sozialen Medien und auf TV-Kanälen fand", heißt es in dem Urteil. "Dieses Video zeigt Frau Dujardin dabei, wie sie das Pferd mit der Gerte peitscht und das Pferd Unbehagen zeigt."

Die 39-Jährige ist für ein Jahr gesperrt
Die 39-Jährige ist für ein Jahr gesperrt © Foto: pixabay.com/pvdberg (Symbolfoto)

Dujardin peitschte das Pferd mehr als 20 Mal

Was genau zu sehen ist? Dass Dujardin während einer Trainingseinheit in einem Privatstall ein Pferd übermäßig auspeitscht, so die FEI. Genauer:

  • Eine Trainingseinheit, bei der Dujardin als Ausbilderin einen Reiter, der auf einem Pferd sitzt, unterrichtet.
  • Dujardin peitscht das Pferd mit einer Longierpeitsche vom Boden aus.
  • Dujardin beginnt damit, die Peitsche mit einer Hand zu halten und hält sie dann mit beiden Händen, wobei sie mehr Kraft aufwendet.
  • Dujardin peitscht das Pferd meist von hinten auf die Hinterbeine, aber dazwischen auch von vorne an den Vorderbeinen und Schultern des Pferdes.
  • Insgesamt peitschte Dujardin das Pferd mehr als 20 Mal.

Kaum lag das Video bei der FEI, wurden Ermittlungen eingeleitet. Der Weltreiterverband kontaktierte sowohl Dujardin als auch ihren nationalen Verband. "Dujardin bestätigte am 23. Juli, dass sie die Person auf dem Video ist, und informierte die FEI, dass sie sich von den Olympischen Spielen 2024 in Paris zurückziehen werde", so die FEI. "Sie stimmte auch zu, bis zum Ergebnis der Untersuchung vorläufig suspendiert zu werden."

Charlotte Dujardin zeigt Reue.
Charlotte Dujardin zeigt Reue. © Foto: pixabay.com/romavor (Symbolfoto)

Ermittlungen wegen Missbrauchs eines Pferdes

In einer Mitteilung betont die FEI, dass Dujardin bei den Ermittlungen kooperativ gewesen sei. Dazu stellt die FEI klar, dass sie die einzige Person gewesen sei, die in Bezug auf das Video einen Regelverstoß begangen hat. Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass – abgesehen von dem im Video gezeigten Verhalten – keine weiteren Regelverstöße während oder im Zusammenhang mit der Schulung aufgetreten seien. Seit der Veröffentlichung des Videos habe die FEI auch keine weiteren Beschwerden oder Berichte über Verstöße gegen Dujardins Verhalten erhalten.

Bei dem Verfahren gegen Dujardin gab es drei Vorwürfe:

  • Missbrauch des Pferdes
  • Verhalten, das die FEI und/oder den Pferdesport in Verruf bringt
  • Verstoß gegen den FEI-Verhaltenskodex für das Wohlergehen des Pferdes

Dujardin bis Juli 2025 gesperrt

Was die FEI Dujardin positiv anrechnete: Sie zog ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen freiwillig zurück. Ihre Suspendierung wurde erst danach ausgesprochen. Die Sperre, die ab ihrer Suspendierung angerechnet wird, und die Geldstrafe hat die Britin bereits akzeptiert. Damit ist die Entscheidung rechtskräftig. Auch die nationalen Verbände British Equestrian und British Dressage haben sich der Suspendierung angeschlossen.

Durjadin zog sich aus den sozialen Medien zurück.
Durjadin zog sich aus den sozialen Medien zurück. © Foto: pixabay.com/carolem41 (Symbolfoto)

Das heißt: Dujardin kann bis Ende Juli 2025 keine Turniere, auch keine "nationalen Wettkämpfe oder Trainingsveranstaltungen" bestreiten. Ob sie danach bei den Europameisterschaften im französischen Crozet vom 26. bis 31. August 2025 antritt? Das steht in den Sternen. Denn mittlerweile hat sie nicht nur ihre Sponsoren verloren. Auch zwei Stars auf vier Hufen haben ihren Stall verlassen. Jessica von Bredow-Werndl übernahm Times Kismet. Und die Österreicherin Diana Porsche bekam Imhotep.

Dujardin zeigt Reue – und verkündet Schwangerschaft

Ob Dujardin an ein Comeback denkt? Seit dem 23. Juli hatte sie sich aus den sozialen Medien komplett zurückgezogen – bis heute. "Ich respektiere das heute veröffentlichte Urteil des Verbandes für Pferdesport (FEI) voll und ganz", schreibt sie in einem Statement. "Wie der Verband erkannt hat, spiegeln meine Handlungen in dem Video nicht wider, wer ich bin, und ich kann mich nur noch einmal entschuldigen. Ich verstehe die Verantwortung, die mit meiner Position in diesem Sport einhergeht, und ich werde immer danach streben, es besser zu machen."

Und weiter schreibt sie: "Dies war zweifellos eine der dunkelsten und schwierigsten Zeiten meines Lebens, und ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei allen zu bedanken, die mich in dieser Zeit unterstützt haben. An diejenigen von euch, die Nachrichten und E-Mails geschickt und versucht haben, mich zu erreichen, um zu überprüfen, wie es mir geht – ich danke euch. Jedes freundliche Wort hat wirklich einen Unterschied gemacht, mehr als ihr jemals wissen werdet."

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Dann überrascht sie mit einer privaten Nachricht: "Was ich damals nicht mitteilen konnte, ist, dass ich derzeit schwanger bin und mein Baby im Februar zur Welt kommen wird. Das war schon lange vor den Olympischen Spielen geplant und mein Partner Dean und ich haben uns schon lange darauf gefreut." Ihre Ziele? "Im Moment konzentriert sich meine Energie auf Dean und unsere Tochter Isabella, und wir freuen uns alle sehr auf die Ankunft unseres neuen Familienmitglieds…"  © Pferde.de

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