China will auch im Reitsport erfolgreich sein. Da gute Pferde aber viel Geld kosten, setzt das Land auf eine andere Strategie: Klonpferde.

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Ein schwarzes Fohlen sorgt weltweit für Furore: Denn mit einem Paukenschlag wurde Zhuangzhuang jetzt öffentlich in China vorgestellt. Und zwar nicht von einem stolzen Züchter, sondern von dem chinesischen Unternehmen Sinogene Biotechnology. Der Grund: Das Fohlen ist ein Klon-Pferd. Es hat einen Auftrag: Es soll erfolgreich im Spitzensport sein.

Für China war es ein besonderer Moment, auf den das Land im Prinzip seit 22 Jahren wartete. Denn damals bekam China den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele in Peking. Und damit war klar: 2008 würde auch der Reitsport nach China kommen. Doch der war damals in dem Land noch relativ unbekannt.

Olympia-Pferde kosten in China Millionen

Das änderte sich nach dem Zuschlag rasant – auch dank deutscher Unterstützung. Doch auch wenn die Begeisterung deutlich boomt, etwas fehlt: Gute Pferde, so zumindest die chinesische Einschätzung. Der Grund: Gute Pferde sind schlicht teuer. "Ich habe mit (chinesischen, Anm. d. Red.) Reitern gesprochen, die an den Olympischen Spielen teilnehmen. Alle haben mehr als ein Pferd, normalerweise zwei oder drei. Jedes Pferd kostet zwischen zehn und 20 Millionen Yuan (1,3 bis 2,7 Millionen Euro)", erklärte Mi Jidong, Geschäftsführer von Sinogene Biotechnology.

Deshalb will sein Unternehmen den chinesischen Reitern zur Seite stehen. "Das Klonen kann helfen, die Kosten für die Zucht und Aufzucht von Pferden zu senken", der Geschäftsführer weiter. Für den Erfolg soll ein in Deutschland geborener Wallach garantieren: Die Spenderzellen stammen nämlich von Ursus. Zumindest die Geburt verlief ohne Problem: Am 4. Juni 2022 kam Zhuangzhuang auf die Welt.

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Auch die FEI erlaubt Klonpferde

Klonpferde gibt es mittlerweile in mehreren Ländern. Das erste kam 2003 in Italien zur Welt, auch in den USA, Großbritannien und Südkorea ist das Klonen erlaubt. Selbst ein Przewalski-Pferd wurde geklont: Hengst Kurt soll jetzt für frischen Nachwuchs sorgen. Für den sportlichen Erfolg gibt es erst einmal für Klonpferde keine Grenzen: Die FEI erlaubt schon seit 2012 die Teilnahme von Klonpferden und deren Nachkommen. Ob die Rechnung aufgeht, wird die Zukunft zeigen. Denn neben tierisch guten Genen braucht es mehr, um erfolgreich zu sein. Und Goldmedaillen kann man nicht kaufen…  © Pferde.de

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