Hast Du Dich schon mal gefragt, ob Pferde lächeln? Wenn Du dabei nicht an ein Menschenlächeln denkst, ist die Antwort: Ja! Davon ist eine französische Forscherin überzeugt.
Wer Pferde liebt und verstehen will, lernt irgendwann "pferdisch". Das heißt: Wir achten auf die Körpersprache unserer Partner auf vier Hufen, damit wir wissen, wie es ihnen geht. Hilfe kriegen wir dabei von der Forschung, die sich mit der Sprache der Pferde beschäftigt. Nur: Die meisten Studien kümmern sich eher um negative Gefühle, wie Stress, Angst – oder Schmerzen.
Für Dr. Léa Lansade vom Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt (INRAE) in Frankreich war das nicht genug. Sie wollte wissen, ob Pferde lächeln können. Ihre Antwort: Jein. "Pferde haben relativ komplexe Gesichtsmuskeln, die ihnen eine große Vielfalt an Gesichtsausdrücken ermöglichen – es ist fast das, was wir bei den meisten Primaten sehen würden", so Lansade. "Als Wissenschaftler können wir die Worte ‚Lächeln‘ oder ‚glücklich‘ nicht wirklich in Bezug auf Tiere verwenden. Aber wenn man den Gesichtsausdruck eines Pferdes mit positiven Emotionen betrachtet, sehen wir im Grunde ein Lächeln."
Lächeln – auf Pferde-Art
Heißt: "Was wir sehen, ist wirklich eine Art ‚Lächeln‘– und obwohl wir in unserem wissenschaftlichen Jargon das Adjektiv ‚glücklich‘ nicht wirklich verwenden, ähnelt die Emotion, die wir aus diesem ‚Lächeln‘ herausholen, stark einem positiven Wohlbefinden", so Lansade gegenüber dem Portal "TheHorse.com".
Und wie sieht ein Pferdelächeln aus? Ganz einfach: Die Pferde schließen ihre Augen halb, strecken die Oberlippe vor und richten die Ohren dabei nach hinten. Entdeckt hat die Forscherin das Lächeln bei einer Studie, in der es um Putztechniken ging.
Denn tatsächlich kann Putzen (Affiliate-Link) Pferde glücklich machen – wenn es sanft ist und wir darauf achten, was unsere Pferde mögen. "Reiter erkennen normalerweise den positiven Gesichtsausdruck von Pferden, wenn diese Ausdrücke offensichtlich sind", so Lansade. Zu diesem Lächeln gehören hervorstehende Lippen, die sich manchmal ein wenig bewegen und halb geschlossene Augen. Aber: "Manchmal können die Anzeichen viel subtiler sein. Wer genau hinsieht, kann zum Beispiel erkennen, dass sich nur die Oberlippe leicht nach vorne streckt. Das ist etwas, was nur wenigen Reitern auffällt. Aber das ist eines der ersten Anzeichen dafür, dass man auf dem richtigen Weg ist und weitermachen sollte…" © Pferde.de
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