Dass Leinsamen gut für Pferde sind, ist bekannt. Doch mittlerweile wird immer häufiger Leinkuchen als Alternative für Pferde genommen. Nur: Warum ist Leinkuchen besser? Und ist er wirklich so gesund? Hier die wichtigsten Infos…

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Schon die alten Stallmeister schworen auf die kleinen Körner. Noch heute sind Leinsamen in fast jedem Stall zu finden. Kein Wunder, schließlich gelten sie als Superfood. Schon im antiken Griechenland wurden Leinsamen und auch Leinöl zur Behandlung bei Husten und Bauchschmerzen eingesetzt. Heutzutage greifen Pferdebesitzer aber immer häufiger zu Leinkuchen. Doch wofür ist Leinkuchen für Pferde überhaupt gut? Und wie kannst Du Deinem Pferd Leinkuchen füttern? Hier die wichtigsten Infos:

Was genau ist Leinkuchen?

Auf den ersten Blick scheint Leinkuchen ein Abfallprodukt zu sein. Er wird nämlich durch Kaltpressung aus reinem, hochwertigem Leinsamen gewonnen. Heißt: Leinkuchen, der auch als Leinflocken bezeichnet wird, bleibt nach der Herstellung von Leinöl übrig. Dadurch enthält er auch einen Großteil der wertvollen Inhaltsstoffe von Leinsamen und Leinöl.

Leinkuchen fürs Pferd: Wofür ist er gut?

In Leinflocken stecken vor allem mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren sowie die wertvollen Schleimstoffe in der Samenschale. Dazu sind Lecithin, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin E, Folsäure, Pantothensäure, Antioxidantien, Mineralstoffe und Aminosäuren enthalten.

Leinpflanze auf der Wiese
Leinpflanze auf der Wiese © Foto: pixabay.com/DominikRh (Symbolfoto)

Im Vergleich zu Leinsamen enthält Leinkuchen nur noch einen Ölgehalt von zehn bis 14 Prozent. Dadurch ist er fürPferde besonders gut verdaulich. Dazu fördert er die Verdauung, hilft dem Magen-Darm-Trakt und unterstützt die Regenration. Und: Die Schleimstoffe helfen dem Magen-Darm-Trakt und unterstützen die Verdauung. Dazu werden durch sie gereizte Schleimhäute im Magen und Darm beruhigt. Zu harter Kot wird weicher – das ist vor allem für Kolik-anfällige Pferde ein Vorteil.

Die ungesättigten Fettsäuren wirken entzündungshemmend und stärken das Immunsystem. Dazu sorgen sie, wie auch die Vitamine und Mineralstoffe, für eine gesunde, intakte Haut, ein glänzendes Fell und helfen beim Fellwechsel. Durch den hohen Fett- und Eiweißgehalt sind Leinkuchen besonders für die Fütterung von Sportpferden sowie älteren Pferden gut.

In Leinsamen stecken auch blausäurehaltige Glykoside. Die haben es in sich: Diese Blausäure-Vorstufen werden im Körper durch das Enzym Linase in ihre Bestandteile gespalten. Dabei wird giftige Blausäure freigesetzt.

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Wie viel Leinkuchen darf ich meinem Pferd füttern?

Auch Leinkuchen enthält Glykoside. Aber: Nach Berechnungen müsste ein erwachsendes Pferd zwischen zwei bis fünf Kilo Leinsamen fressen, um sich zu vergiften. Dagegen werden jedoch nur 100 bis 120 Gramm kalt gepresster Leinkuchen täglich für ausgewachsene Pferde empfohlen – nämlich 20 Gramm Leinflocken pro 100 Kilogramm Körpergewicht. Bei einem Pferd mit 500 Kilo Körpergewicht sind das also 100 Gramm pro Tag. Bei Ponys und kleinen Pferden werden 30 bis 60 Gramm Leinkuchen pro Tag empfohlen.  © Pferde.de

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