Als Futter für Rinder ist sie schon länger bekannt. Und mittlerweile schwören auch viele bei auf Luzerne für ihr Pferd. Nur: Was ist dran an dieser Futterpflanze? Und hat Luzerne fürs Pferd auch Nachteile? Hier die wichtigsten Infos…
Sie gilt als älteste Futterpflanze der Welt: Luzerne wurde schon vor mehr als 2.000 Jahren in Persien als Futter für Pferde genutzt. Und trat von dort ihren "Siegeszug" in die Welt an: Etwa 500 v. Chr. kam sie nach Griechenland. Es ging weiter Richtung Südeuropa, rund 150 v. Chr. kam sie in Italien an. Dort wurde sie hauptsächlich als Futter für Schafe genutzt. Mit den Spaniern kam die Luzerne im 16. Jahrhundert nach Mexiko und Peru. In Deutschland tauchte sie erst Ende des 17. Jahrhunderts auf.
Zuerst wurde sie an Schafe und Rinder verfüttert, dann eroberte sie auch die Pferdeställe. Doch was steckt eigentlich in der Futterpflanze? Und was sind die Vor – und Nachteile von Luzerne fürs Pferd? Hier die wichtigsten Infos…
Was ist Luzerne eigentlich?
Die Futterpflanze kommt zwar aus dem Süden, hat sich aber gut an unser Klima angepasst. Heißt: Sie ist winterhart. Die bis zu einem Meter hohe Pflanze gehört zu den Leguminosen, also Hülsenfrüchtlern. Sie hat violette oder weiße Blüten und kleeähnliche Blätter. Daher wird sie auch als Ewiger Klee bezeichnet. Die Luzerne ist auch als Alfalfa oder Schneckenklee bekannt.
Welche Pferde von Luzerne profitieren können
Luzerne liefert tatsächlich Eiweiß satt fürs Pferd. Genau das hat lange dazu geführt, dass Luzerne sehr kritisch gesehen wurde. Der Grund: Lange war man überzeugt, dass Eiweiß Hufrehe auslöst. Das wurde jedoch mittlerweile von Forschern widerlegt. Heute gilt Luzerne vor allem für tragende und laktierende Stuten als Superfood, weil sie viel Eiweiß brauchen. Auch als Aufbaufutter für Jungpferde, Senioren oder dünne Pferde kann Luzerne genutzt werden.
Wie viel Luzerne darf ein Pferd fressen?
Calcium ist ein wichtiger Baustein für ein gesundes Knochenwachstum. Und in der Futterpflanze steckt davon jede Menge: Abhängig vom Standort kann die Luzerne nämlich um ein Vielfaches mehr Calcium enthalten als Heu. Und: Das Calcium ist besonders verfügbar. Zu viel Calcium hemmt jedoch andere Vitalstoffe wie Zink. Bekommt Dein Pferd viel phosphorhaltiges Getreide, kann Luzerne das aber ausgleichen. Empfohlen wird ein Mix von Calcium zu Phosphor von 1:1 bis 3:1.
Luzerne-Pellets fürs Pferd – gut oder schlecht?
Die Futterpflanze gilt als magenfreundlich, weil sie Magensäure abpuffert. Dazu soll sie sich positiv auf die Darmflora auswirken. Aber: Eine Studie fand 2016 heraus, wie Luzerne wirkt. Dafür wurden 70 Warmblutfohlen und sechs Wallachen zwei Wochen lang mit größeren Mengen Luzernehäcksel. Außerdem fütterten die Forschenden Luzerne-Pellets an Pferde einer weiteren Gruppe. Bei der letzten Untersuchung zeigte sich: Alle Pferde hatten eine angegriffene Magenschleimhaut. Die Vergleichsgruppe ohne Luzerne bei den Fohlen zeigte keinerlei Veränderungen an der Magenschleimhaut.
Im Gegensatz dazu fand eine Studie 2023 heraus, dass Luzerne-Pellets Magengeschwüre beim Pferd verhindern können. Dafür untersuchte Dr. Samy Julliand, Leiter der Tierernährungsforschung bei Lab to Field in Dijon, mit seinem Team 77 französische Traber zwischen zwei und drei Jahren. Insgesamt stellten die Forschenden einen positiven Zusammenhang zwischen der Fütterung mit Luzerne-Pellets und einer verringerten Inzidenz von Magengeschwüren im unteren, drüsenreichen Teil der Magenschleimhaut fest. © Pferde.de
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.