Das geplante Gesetz der Türkei für einen neuen Umgang mit Straßenhunden wurde vor Kurzem vom Parlament beschlossen. Tierschützer befürchten, dass die neuen Regularien dazu führen, dass massenweise Streuner von den Straßen gefangen und getötet werden könnten.
Vor wenigen Wochen war es noch ein Plan der türkischen Regierung. Jetzt hat das dortige Parlament das neue Gesetz beschlossen. In Zukunft sollen Kommunen in der Türkei das Recht haben, Straßenhunde einzufangen, in Tierheimen unterzubringen und zu töten.
Bereits zuvor wurden Streuner in dem Land eingefangen und in Auffangstationen gebracht. Dort wurden sie aber kastriert und anschließend wieder auf die Straße entlassen. Durch die Kastration sollte die Populationsgröße kontrolliert werden. Die Ausübung der Praktik "Fangen, Kastrieren und Freilassen" reichte den Regierenden aber nun offenbar nicht mehr.
Gesetz zur Tötung von Straßenhunden?
Die Änderung im türkischen Straf- und Tierschutzgesetz werden schon jetzt in die Tat umgesetzt. In den Sozialen Median kursieren erschreckende Fotos der getöteten Straßenhunde. Die Behörden der Türkei sind befähigt, Straßenhunde gesetzeskonform zu töten. Dagegen möchte die Opposition vorgehen. Laut Tierschützer Malte Zierden beteiligen sich auch Privatpersonen an der Tötung der Streuner, indem sie die Tiere vergiften, erschießen und teilweise lebendig begraben. In dem Land leben rund vier Millionen Streuner auf den Straßen, berichtet "ZDF".
Laut Gesetz sind die Kommunen dann sogar verpflichtet, Hunde, die "eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Menschen und Tieren darstellen" zu töten, erklärt "Peta"-Fachreferentin Jana Hoger in einer Mitteilung. Kranke oder aggressive Vierbeiner können ebenfalls legal eingeschläfert werden. Tierschützer befürchten ein wahres Massaker in den türkischen Tierheimen.
Tierschützer protestieren und warnen
Sie sehen in dem neuen Gesetz Spielraum für die Kommunen, frei über das Leben der Straßenhunde zu verfügen und sie nach Belieben umzubringen. Der Gesetzestext sei so schwammig formuliert, dass die Behörden für beinahe jede Entscheidung zur Tötung eine Rechtfertigung finden können. Das könnte zu einem regelrechten Blutbad führen, befürchtet Hoger.
Die knappen Ressourcen der türkischen Tierheime würden zudem eine Unterbringung der Straßenhunde, wie es das neue Gesetz vorsieht, nur schwer möglich machen. Die Tötung ist für die Behörden dementsprechend deutlich unkomplizierter. Tierschützer weisen die Regierung nochmals darauf hin, dass der Mord an Straßenhunden nicht zur Eindämmung der Population beitragen wird. Das haben Beispiele aus anderen Ländern wie Rumänien in der Vergangenheit bereits gezeigt. © Deine Tierwelt
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